Opferberatungsstelle Ezra
Zu wenig Polizeipräsenz bei rechten Aufmärschen
Wenn Rechtsextremisten demonstrieren, ist zu wenig Polizei vor Ort. Die Opferberatungsstelle Ezra bescheinigt der Polizei ein eklatantes Verkennen der Gefahrenlage. Auf der anderen Seite standen die Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit unter Hochsicherheitsbedingungen.
Dienstag, 04.10.2022, 19:00 Uhr|zuletzt aktualisiert: Dienstag, 04.10.2022, 16:03 Uhr Lesedauer: 1 Minuten |
Die Opferberatungsstelle gegen rechte Gewalt „Ezra“ wirft der Polizei mangelnde Präsenz bei den jüngsten Demonstrationen in Gera und Heiligenstadt vor. Wegen massiver Bedrohungen von rechten Kundgebungsteilnehmern habe die Presse etwa in Heiligenstadt die Berichterstattung einstellen müssen, erklärte die Beratungsstelle am Dienstag in Erfurt. In Gera sei ein Journalist gezielt mit einer Glasflasche beworfen worden.
Während in Erfurt unter Hochsicherheitsbedingungen die Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit begangen worden seien, hätten in Gera Menschen infolge eines Zusammenschlusses mehrerer rechtsextremer Akteure einen Angstraum erlebt, sagte die zuständige Beraterin für Gera, Magdalena Willer. Eine Demonstration in Gera habe am Montag streckenweise ohne Polizeibegleitung laufen können. In Heiligenstadt sei die Polizei unterbesetzt gewesen. Das zeige ein eklatantes Verkennen der Gefahrenlage.
Drei Körperverletzungsdelikte
Laut Polizei verliefen sämtliche Kundgebungen in Gera am Montag störungsfrei. Dabei seien drei Straftaten in Form von Körperverletzungsdelikten festgestellt worden.
„Ezra“ arbeitet in Trägerschaft der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM). Seit April 2011 unterstützt die Beratungsstelle Menschen, die angegriffen werden, weil Täter und Täterinnen sie einer von ihnen abgelehnten Personengruppe zuordnen. Finanziert wird die Opferberatungsstelle über das Bundesprogramm „Demokratie leben!“ und das Thüringer Landesprogramm für Demokratie, Toleranz und Weltoffenheit. (epd/mig) Aktuell Panorama
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