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Hilfe für Erdbebenopfer

Experte rät von Sachspenden ab und empfiehlt Geldspenden

Die Hilfsbereitschaft nach dem Erdbeben in der Türkei ist groß. Der Geschäftsführer des Zentralinstituts für soziale Fragen rät aber von Sachspenden ab und empfiehlt Geldspenden. Sie kämen leichter an und könnten flexibler eingesetzt werden.

Von Dienstag, 14.02.2023, 17:00 Uhr|zuletzt aktualisiert: Dienstag, 14.02.2023, 9:25 Uhr Lesedauer: 2 Minuten  |  

Nach den Erdbeben in der Türkei und in Syrien rät der Geschäftsführer des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen (DZI), Burkhard Wilke, zu Geldspenden für zielgerichtete Hilfe. Sie könnten flexibler eingesetzt werden, seien schneller am Ort und es fielen auch keine Transportkosten an, sagte Wilke dem „Evangelischen Pressedienst“. „Die Helferinnen und Helfer der Hilfsorganisationen im Katastrophengebiet wissen, welche Hilfe gebraucht wird, was sinnvoll und erforderlich ist.“

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Sachspenden sind seiner Ansicht nach nur dann sinnvoll, wenn die Spenden in der unmittelbaren Nähe gebraucht würden. Lokale Initiativen seien eine gute Adresse – dort, wo man sich persönlich kenne, das Vertrauen groß sei, dass die Spenden auch ankämen, und die Spenderinnen und Spender wüssten, wer sich kümmere, sagte Wilke. Für Kleiderspenden beispielsweise seien örtliche Kleiderkammern eine ideale Anlaufstelle.

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Seriöse Hilfsorganisationen

Das DZI prüft Hilfswerke auf Seriosität, Vertrauenswürdigkeit und Kompetenz und vergibt das DZI-Spendensiegel: Dies belege, dass eine Organisation mit den ihr anvertrauten Geldern sorgsam und verantwortungsvoll umgehe, erläutert der DZI-Geschäftsführer. Die rund 230 Siegel-Organisationen, die auf der DZI-Homepage aufgeführt sind, verpflichteten sich freiwillig, die DZI-Standards zu erfüllen und damit höchsten Qualitätsstandards gerecht zu werden. „Sie arbeiten transparent, wirtschaften sparsam, informieren sachlich und haben wirksame Kontroll- und Aufsichtsstrukturen“, zählt Wilke auf.

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Seriosität sei seiner Erfahrung nach keine Frage der Größe einer Hilfsorganisation. In der Türkei und in Syrien seien auch kleine und mittelgroße Organisationen tätig, die sich spezialisiert hätten. Das DZI habe eine Spenden-Info mit Namen, Adressen und Kontonummern von derzeit 40 Hilfswerken mit DZI-Spenden-Siegel zusammengestellt.

Hilfe enorme Herausforderung

Einige der dort aufgeführten, im Erdbebengebiet tätigen Hilfswerke verzichteten aber ausdrücklich auf ein konkretes Stichwort „Türkei“ oder „Syrien“, weil sie sich die Flexibilität erhalten wollten, Spenden nötigenfalls auch für andere wichtige Projekte einzusetzen, erklärt Wilke. Er empfiehlt, sich an den angegebenen Stichworten bei der jeweiligen Bankverbindung zu orientieren, je nach eigenen Zielen beim Spenden. „Die in unserer Spende-Info aufgeführten Organisationen sind eine gute Wahl, weil sie wissen, was dort zu tun ist“, sagt Wilke.

Angesichts des Ausmaßes der Zerstörungen und wegen der besonders schwierigen Zugänglichkeit gerade in Syrien sei es jetzt eine enorme Herausforderung, die Helferinnen und Helfer sowie die Hilfsgüter in die betroffenen Gebiete zu bringen. Dies erfordere seitens der Hilfswerke besondere Kompetenz, Erfahrungen und Kontakte vor Ort. Ebenso sei die bestmögliche Koordination der Hilfsangebote eine Herausforderung, damit sich Helfer vor Ort nicht gegenseitig behinderten. (epd/mig) Aktuell Panorama

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