Fachkräftemangel
Mehr ausländische Studienanfänger in Deutschland
Die Zahl ausländischer Studienanfänger in Deutschland ist über dem Vor-Corona-Niveau. Aber nur ein Drittel bleibt langfristig in Deutschland. Der Deutsche Akademische Austauschdienst sieht Politik, Hochschulen und Wirtschaft in der Pflicht.
Montag, 13.03.2023, 16:00 Uhr|zuletzt aktualisiert: Montag, 13.03.2023, 12:46 Uhr Lesedauer: 1 Minuten |
Die Zahl ausländischer Studienanfänger in Deutschland ist im Studienjahr 2022 um zehn Prozent gestiegen. Wie das Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden mitteilte, schrieben sich 128.500 ausländische Studierende erstmals an einer deutschen Hochschule ein. Damit habe die Zahl über dem Vor-Corona-Niveau von 2019 (125.400) gelegen.
Laut dem Deutschen Akademische Austauschdienst (DAAD) lebt und arbeitet zehn Jahre nach einem erfolgreichen Studienabschluss aber nur noch rund ein Drittel der internationalen Studierenden in Deutschland. DAAD sieht Politik, Hochschulen und Wirtschaft in der Pflicht, diesen Anteil bis zum Jahr 2030 zu verdoppeln.
Studium in Deutschland muss attraktiver werden
Angesichts des Fachkräftemangels müssten internationale Studierende stärker an den deutschen Arbeitsmarkt gebunden werden. Dafür müssten politische und strukturelle Hindernisse abgebaut werden, erklärte der DAAD in Bonn. Die Studierenden seien „hochqualifiziert und gut integriert“, erklärte DAAD-Präsident Joybrato Mukherjee. „Ihr großes Potenzial als Fachkräfte sollten wir in Deutschland strategischer nutzen.“
Um mehr von ihnen für den deutschen Arbeitsmarkt zu gewinnen, sollte das Studium in Deutschland laut einem Positionspapier des DAAD etwa durch einfachere Einreisebedingungen und schnellere Visavergabe attraktiver gestaltet werden. Wichtig sei auch eine Studienorientierung bereits im Heimatland und eine Reform des Hochschulzugangs in Deutschland.
DAAD fordert bessere Unterstützung an Hochschulen
Zudem müsse die Unterstützung und Betreuung für internationale Studierende an den Hochschulen verbessert und die Akademiker besser in den Arbeitsmarkt integriert werden. Wirtschaft und Hochschulen müssten dafür besser zusammenarbeiten, Praxisphasen und Karriereberatung sowie Integrationsstrukturen und Willkommenskultur in den Betrieben gestärkt werden.
Wie das Statistische Bundesamt weiter mitteilt, immatrikulierten sich nach vorläufigen Ergebnissen insgesamt 474.900 Studienanfänger im Studienjahr 2022 (Sommersemester 2022 und Wintersemester 2022/2023) erstmals für ein Studium an einer deutschen Hochschule. Das waren 2.500 mehr als im Studienjahr 2021 (plus 0,5 Prozent). (epd/mig) Aktuell Panorama
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