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„Freiwillige“ Ausreise

Rückkehrhilfen für Migranten laut Bamf-Studie positiv

Vor einer frewilligen Rückkehr in die Heimat können Migranten aus 45 Ländern Unterstützung für ihre Reintegration beantragen. Diese Hilfe wird einer Studie zufolge meist positiv bewertet. Doch große Schwierigkeiten bleiben. Jeder Zweite will wieder auswandern.

Dienstag, 21.03.2023, 16:00 Uhr|zuletzt aktualisiert: Dienstag, 21.03.2023, 15:18 Uhr Lesedauer: 3 Minuten  |  

Migrantinnen und Migranten, die aus Deutschland in ihre Heimatländer zurückkehren, bewerten die Starthilfe durch die Bundesregierung weitgehend positiv. Das ergab eine Langzeitstudie des Forschungszentrums des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (Bamf) und der Internationalen Organisation für Migration, die am Dienstag in Berlin vorgestellt wurde. Demnach zeigten sich rund 85 Prozent der Befragten mit der erhaltenen Unterstützung zufrieden oder sogar sehr zufrieden. Seit 2017 habe die Bundesregierung mit dem Reintegrationsprogramm „StarthilfePlus“ durch das Bamf mehr als 33.700 Menschen aus 45 Ländern mit Summen zwischen 500 und 3.000 Euro pro Haushalt gefördert.

Anspruch auf die Hilfe haben Migrantinnen und Migranten, wenn sie Deutschland freiwillig verlassen, darunter solche, deren Asylanträge abgelehnt wurden. Für die Studie wurden insgesamt 906 Rückkehrerinnen und Rückkehr aus neun Ländern wie Aserbaidschan, Nigeria, Georgien, Libanon und die Ukraine befragt.

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Die Untersuchung habe gezeigt, dass die Menschen vor vielfältigen Herausforderungen stehen, sagte der Leiter des Bamf-Forschungzentrums, Axel Kreienbrink. Mitunter reiche das Einkommen nicht aus, um den täglichen Bedarf für die Familie zu decken. In einigen Ländern sei weiterhin die medizinische Versorgung schlecht, zudem mangele es oft an Vertrauen in staatliche Strukturen wie Polizei und Justiz.

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Jeder Zweite will wieder auswandern

Trotz der positiven Bewertung der Starthilfe denken der Studie zufolge 48 Prozent der Befragten über eine erneute Migration nach, allerdings bereiteten nur fünf Prozent sie tatsächlich vor. Dabei werde diese Migration in andere Länder aber nur mit entsprechenden Genehmigungen erwogen, hieß es in der Studie.

Die Befragten wurden jeweils acht Monate und dann erneut drei Jahre nach der Rückkehr interviewt. Dabei habe sich gezeigt, dass die Zufriedenheit mit der sozialen Situation und der Teilhabe am Arbeitsmarkt zunahm: Acht Monate nach der Ankunft im Heimatland gingen 41 Prozent der Rückkehrer einer Erwerbstätigkeit nach, nach drei Jahren waren es 64 Prozent. „Die Studie hat neue Einblicke in die langfristige Reintegration zurückgekehrter Menschen eröffnet“, sagte Kreienbrink. Durch die Forschung in den verschiedenen Heimatländern werde ein wichtiger Beitrag geleistet, um die Rückkehrförderung zu verbessern.

Benachteiligung von Frauen

Deutlich geworden sei beispielsweise die anhaltende Benachteiligung von Frauen: Während 75 Prozent der Männer mit ihrer Beschäftigung Einkommen erzielten, seien es bei den Frauen nur 38 Prozent. In einer ergänzenden qualitativen Befragung von Rückkehrerinnen in Armenien, Irak und Libanon beklagten die Frauen die fortgesetzte Diskriminierung auf dem Arbeitsmarkt und äußerten den Wunsch nach einer eigenen einkommensschaffenden Erwerbstätigkeit. Der Leiter der Internationalen Organisation für Migration (IOM) in Deutschland, Jean-Philippe Chauzy, sprach sich angesichts der sehr unterschiedlichen Lebenssituation nach der Rückkehr dafür aus, die Förderangebote für Familien, Frauen, Kinder und ältere Personen weiter auszubauen.

Die befragten Rückkehrerinnen und Rückkehr haben den Angaben zufolge die finanzielle „StarthilfePlus“-Förderung meist vollständig genutzt. Rund die Hälfte der Männer und Frauen hätten das Geld benötigt, um den täglichen Lebensunterhalt zu decken. Darüber hinaus wurde die Starthilfe für Wohnraum, medizinische Versorgung, Bildung oder die Existenzsicherung eingesetzt. (epd/mig) Aktuell Panorama

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