Rheinland-Pfalz
Städtetag: Situation in Ausländerbehörden „sehr angespannt“
Steigender Krankenstand, hohe Fluktuation, Fluchtbewegung aus der Ukraine – die Situation in Ausländerbehörden ist nach Einschätzung des Städtetags angespannt. Hinzu kommen neue Gesetze, die auf Umsetzung warten.
Dienstag, 21.03.2023, 19:00 Uhr|zuletzt aktualisiert: Dienstag, 21.03.2023, 16:11 Uhr Lesedauer: 1 Minuten |
Die Situation in den rheinland-pfälzischen Ausländerbehörden ist nach Einschätzung der Spitze des Städtetags „sehr angespannt“. „Der Krankenstand ist spürbar angestiegen, und es gibt eine hohe Fluktuation“, sagte die Geschäftsführende Direktorin Lisa Diener im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur in Mainz. „Die Mitarbeiter haben weit über die Belastungsgrenze hinaus gearbeitet“, ergänzte Michael Mätzig, ebenfalls Geschäftsführender Direktor des kommunalen Spitzenverbands.
„Die Ausländerbehörden waren stark reduziert seit Corona, weil die Beschäftigten zum Teil während der Pandemie im Gesundheitsamt ausgeholfen haben“, sagte Diener. Dann kam der Angriffskrieg auf die Ukraine. „Es kamen Tausende Ukrainer, die zu registrieren waren“, sagte Diener. „Da haben die Ausländerbehörden abends geöffnet und auch am Wochenende, um die Menschen schnell zu erfassen.“ Die Behörden hätten „großes Engagement und Flexibilität“ gezeigt – erneut.
„Aber jetzt geht es gerade so weiter“, sagte Diener. „Jetzt kommen vermehrt Asylanträge, dann gibt es das Chancengleichheitsgesetz, das Fachkräfteeinwanderungsgesetz, es gibt wieder mehr Menschen, die die Einbürgerungsvoraussetzungen erfüllen, dann gibt es nach dem Erdbeben Visumserleichterungen für die Türkei – das kommt jetzt alles on top drauf.“ Mätzig betonte: „Die Mitarbeiter füllen ja auch nicht einfach nur Formulare aus, sondern es geht um Schicksale über Schicksale.“ (dpa/mig)
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