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Rettung im Ärmelkanal

Knapp 1.000 Bootsflüchtlinge erreichen Lampedusa

Immer mehr Schutzsuchende wagen die gefährliche Überfahrt über das Mittelmeer. Binnen eines Tages erreichten knapp 1.000 Menschen Lampedusa. In Seenot geraten Geflüchtete aber auch im Ärmelkanal.

Montag, 10.04.2023, 20:00 Uhr|zuletzt aktualisiert: Montag, 10.04.2023, 15:02 Uhr Lesedauer: 3 Minuten  |  

Auch am Osterwochenende haben sehr viele Schutzsuchende die gefährliche Überfahrt über das Mittelmeer in Richtung Italien gewagt. In nur 24 Stunden kamen auf der Insel Lampedusa knapp 1.000 Menschen an, wie die italienische Nachrichtenagentur Ansa am Montag meldete. In mehreren Booten erreichten demnach insgesamt 974 Menschen die kleine Insel. Unter ihnen befanden sich den Angaben zufolge viele Kinder. Es seien insgesamt 26 Anlandungen registriert worden. Auch am Montag wurden weitere Ankünfte erwartet.

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Das Erstaufnahmelager auf Lampedusa sei nach dem Wochenende erneut überfüllt, berichtete Ansa weiter. In dem Migranten-Camp, das eigentlich maximal knapp 400 Menschen aufnehmen kann, sind demnach nun 1.883 Menschen untergebracht.

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Unterdessen sind nach Angaben der deutschen Hilfsorganisation Resqship am Sonntag in internationalen Gewässern in der Nähe von Malta bei einem Rettungseinsatz zwei Leichen geborgen worden – 25 Personen konnten aus dem Wasser geholt und gerettet werden. Sie wurden an Bord des Motorsegelbootes „Nadir“ der Organisation genommen und nach Lampedusa gebracht. Wie die Geretteten berichteten, war ihr Boot zunächst in Seenot geraten und später untergegangen. Mehrere Menschen würden weiter vermisst, schrieb Resqship auf Twitter.

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Lampedusa liegt zwischen Sizilien und Nordafrika, von der tunesischen Küstenstadt Sfax ist sie knapp 190 Kilometer entfernt. Viele Menschen versuchen immer wieder mit Booten aus Tunesien und Libyen über das zentrale Mittelmeer nach Lampedusa, Malta, Sizilien oder das italienische Festland zu gelangen. Das Innenministerium in Rom zählte in diesem Jahr bereits mehr als 28.000 Menschen, die auf Booten Italien erreichten – mehr als viermal so viele wie im gleichen Vorjahreszeitraum (mehr als 6.900).

Frankreichs Marine rettet 41 Flüchtlinge aus Ärmelkanal

Menschen nehmen gefährliche Überfahrten allerdings nicht nur im Mittelmeer in Kauf. Die französische Marine hat im Ärmelkanal 41 Geflüchtete gerettet, die bei der Überfahrt Richtung Großbritannien mit ihren kleinen Booten in Seenot geraten waren. In einem ersten Fall trieben Gekenterte bereits im Wasser, als die Marine und ein Seenotrettungsschiff zur Hilfe eilten, wie die Meerespräfektur mitteilte. Mit einem Hubschrauber wurde das Wasser nach weiteren Betroffenen abgesucht. Wenig später rettete ein anderes Marineschiff eine andere Gruppe Geflüchteter von ihrem Boot. Die 41 Geretteten, von denen vier an einer Unterkühlung litten, wurden in die Häfen von Boulogne-sur-Mer und Calais gebracht.

Das Vereinigte Königreich verzeichnete im vergangenen Jahr eine Rekordzahl von knapp 46.000 Bootsflüchtlinge. Das sind etwa 17.000 mehr als im Vorjahr und so viele wie noch nie zuvor innerhalb eines Jahres. Paris und London vereinbarten kürzlich, den Kampf gegen „unerwünschte Migration“ gemeinsam zu verstärken. Wie am Montag bekannt wurde, reisten im ersten Quartal dieses Jahres 3.793 Menschen irregulär aus Frankreich über den Ärmelkanal nach Großbritannien ein. Das ist etwa ein Fünftel weniger als im Vorjahreszeitraum. (dpa/mig) Aktuell Panorama

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