Bayern
Sprunghafter Anstieg von Einbürgerungen – besonders viele Syrer
Die Zahl der Einbürgerungen in Bayern sind sprunghaft angestiegen. Hauptgrund ist: Viele der 2015 nach Deutschland gekommenen Syrer erfüllen die Einbürgerungsvoraussetzungen. 74 Prozent aller Neubürger wurden unter Hinnahme der doppelten Staatsbürgerschaft eingebürgert.
Dienstag, 02.05.2023, 16:00 Uhr|zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 03.05.2023, 5:34 Uhr Lesedauer: 1 Minuten |
28.336 Menschen aus dem Ausland haben im vergangenen Jahr in Bayern die deutsche Staatsangehörigkeit erhalten. Damit seien die Einbürgerungen im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 22 Prozent gestiegen, teilte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) mit. Dabei hat sich die Zahl der eingebürgerten Menschen aus Syrien nach Angaben des Landesamtes für Statistik innerhalb eines Jahres mehr als verdoppelt. Mit rund 5.800 Personen stellten sie unter den Eingebürgerten 2022 erstmals die größte Gruppe.
„Viele Syrer und Syrerinnen, die 2015 nach Deutschland kamen, erfüllen nun die Voraussetzungen für eine Einbürgerung“, sagte Herrmann. „Die Entscheidung für die deutsche Staatsbürgerschaft zeigt, dass diese Menschen in Bayern heimisch geworden sind und sich als Teil unserer Gesellschaft sehen.“
74 Prozent mit Doppelpass eingebürgert
Dem Landesamt zufolge erfüllen die Menschen, die im Zuge des Bürgerkriegs in Syrien nach Deutschland geflüchtet sind, nun nach und nach die Voraussetzungen für eine Einbürgerung. Bei Flüchtlingen sei das im Ermessensweg nach sechs Jahren Aufenthalt in Deutschland möglich.
Fast drei Viertel oder 74 Prozent der Eingebürgerten behielten nach Angaben des Landesamts für Statistik nach der Einbürgerung auch ihre frühere Staatsangehörigkeit. Demnach hatten 51 Prozent eine europäische, 38 Prozent eine asiatische, 7 Prozent eine afrikanische und 3 Prozent eine amerikanische Staatsangehörigkeit. Unter den häufigsten Herkunftsländern folgten hinter Syrien mit großem Abstand Rumänien, die Türkei, der Kosovo und der Irak.
Die Ampel-Koalition will mit einer Gesetzesänderung die Hürden für Einbürgerungen senken und die doppelte Staatsbürgerschaft generell ermöglichen. Die CSU kritisiert die Pläne. (dpa/mig) Aktuell Gesellschaft
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