Bayern
Universitäten fordern Willkommenskultur in Ausländerämtern
Bayerische Universitäten wollen internationale Talente anwerben. Dazu ist Willkommenskultur in den Ausländerbehörden und Visa-Stellen nötig. In einem gemeinsamen Positionspapier stellen sie zehn Forderungen auf.
Mittwoch, 02.08.2023, 14:00 Uhr|zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 02.08.2023, 12:09 Uhr Lesedauer: 2 Minuten |
Die Universitäten im Freistaat haben in einem gemeinsamen Positionspapier zehn Forderungen aufgestellt, damit die Maßnahmen der Staatsregierung zur Stärkung des Hochschulstandorts Bayern auch tatsächlich fruchten. Sie betreffen die Finanzen ebenso wie andere Rahmenbedingungen, wie der Verein Universität Bayern am Dienstag in München mitteilte. Diesem gehören alle 13 bayerischen Universitäten an.
So müsse Bayern als Studien- und Wissenschaftsstandort mithilfe einer Kampagne zur Gewinnung von talentierten internationalen Studierenden und eines Programms zum Halten von Absolventen weiter gestärkt werden, hieß es. Dazu müsse bezahlbarer Wohnraum gefördert und in den Ausländerämtern eine neue Willkommenskultur etabliert werden.
Neu und pragmatisch aufstellen
„Die Ausländerämter der Kommunen und die Visa-Vergabe müssen sich für den Prozess der Re-Location von führenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern neu und vor allem pragmatisch aufstellen“, heißt es. Wie aus Studien hervorgeht, stoßen internationale Studierende in Ausländerämtern immer wieder auf Probleme. Vorschriften würden oft streng ausgelegt, unnötige und schwer zu beschaffende Belege eingefordert sowie eine abstoßende Unfreundlichkeit an den Tag gelegt.
Wie aus dem Positionspapier außerdem hervorgeht, sei es außerdem wünschenswert, integrierte Study-and-Stay-Konzepte in enger Abstimmung zwischen Staatsregierung, Hochschulen und Kommunen aufzulegen. Die sollen dazu beitragen, dass ausländische Fach- und Führungskräfte ein hochwertiges Studium, eine gute Heranführung an den bayerischen Arbeitsmarkt sowie Sprach- und Kulturkompetenz erwerben.
Hochschulen fordern mehr Geld
Zudem fordern die Universitäten mehr Geld: Der Grundhaushalt sei um 15 Prozent zu erhöhen. Um die angestrebte Klimaneutralität bis zum Jahr 2040 erreichen und den Investitionsstau abbauen zu können, sei ein Sonderprogramm für nachhaltige bauliche Infrastruktur in Höhe von 15 Milliarden Euro erforderlich.
Darüber hinaus bedürfe es unter anderem eines Programms für den Transfer der sozialen und technologischen Innovationen und für die Stärkung des Entrepreneurship-Gedankens, betonten die Universitäten. Auch eine Offensive zur Stärkung der digitalen Infrastruktur und der digitalen Prozesse an den Hochschulen sei nötig. Und nicht zuletzt sollten die Zuständigkeiten in der Staatsregierung für Hochschulen und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen wieder in einem Ministerium zusammengeführt werden. (dpa/mig) Aktuell Panorama
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