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Nahost-Konflikt

Muslime wünschen sich mehr Differenzierung

Vertreter muslimischer Religionsgemeinschaften fordern mehr Sachlichkeit und Differenzierung in der Diskussion um den Nahostkonflikt. Die hiesige Nahost-Debatte spaltet die Gesellschaft in Pro-Palästina und Pro-Israel. Dabei hätten die meisten Menschen einen breiten Konsens: Pro-Frieden.

Mittwoch, 08.11.2023, 20:00 Uhr|zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 08.11.2023, 15:05 Uhr Lesedauer: 1 Minuten  |  

Vertreter von Muslimen in Deutschland haben in der Debatte um den Gaza-Krieg für mehr Differenzierung geworben und eine Stigmatisierung muslimischer Menschen kritisiert. „Wer genau hinschaut, sieht: Die allermeisten Menschen fordern das Ende der Gewalt und Frieden – auf beiden Seiten. Die mediale und politische Thematisierung hingegen zielt an diesem Konsens vorbei“, teilte der Koordinationsrat der Muslime, die Dachorganisation der größten islamischen Organisationen hierzulande, am Dienstag mit.

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Es gehe nicht darum, Terror zu relativieren oder gar zu unterstützen, stellte der Rat klar. Wer Verbrechen verteidige, müsse Gegenwind ernten. „Wer jedoch legitime Forderungen stellt, das Leid des palästinensischen Volkes zur Sprache bringt“, sich solidarisiere, „sich für Frieden einsetzt, verdient Gehör“, hieß es.

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Die bisherige Debatte schüre Vorurteile. Jüdinnen, Juden und jüdische Einrichtungen seien antisemitischen verbalen und tätlichen Angriffen ausgesetzt, so der Koordinationsrat, der aber betonte, dass es auch zu Dutzenden Übergriffen auf Muslime und Moscheen gekommen sei. „Ein Aufschrei ist bisher ausgeblieben.“

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Distanzierungsforderungen entfremden Jugendliche

Der Koordinationsrat kritisierte weiter eine mangelnde öffentliche Anteilnahme „an den schrecklichen Entwicklungen in Nahost“, die Tausenden Zivilisten, Kindern, Älteren und Frauen das Leben gekostet hätten. Das rufe innerhalb der muslimischen Community in Deutschland zunehmendes Unverständnis hervor.

„Hinzu kommen die gebetsmühlenartig wiederholten Distanzierungsforderungen vom Terror.“ Sie frustrierten, weil man sich nicht verstanden fühle, heiß es weiter. „Dieser Generalverdacht führt insbesondere bei jüngeren Muslimen zu einer Entfremdung – eine zutiefst besorgniserregende Entwicklung.“ (dpa/mig) Aktuell Gesellschaft

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