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Ratgeber für Geflüchtete

So findet man sich im deutschen Gesundheitssystem zurecht

Die Gesundheitsversorgung in Deutschland gehört mit zu den fortschrittlichsten weltweit. Für Geflüchtete ist das dahinterstehende System aber oft undurchsichtig und voller Hürden.

Mittwoch, 22.11.2023, 0:33 Uhr|zuletzt aktualisiert: Donnerstag, 23.11.2023, 11:09 Uhr Lesedauer: 3 Minuten  |  

Die Ankunft in einem neuen Land bringt unvermeidliche Herausforderungen mit sich, insbesondere im Bereich der Gesundheitsversorgung. Das deutsche Gesundheitssystem, obwohl umfassend und fortschrittlich, kann für Neuankömmlinge oft komplex und verwirrend sein. Dieser Leitfaden soll wichtige Informationen bereitstellen, die dabei unterstützen, sich im deutschen Gesundheitssystem zurechtzufinden und die benötigte medizinische Versorgung zu erhalten.

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Im Folgenden wird erklärt, wie der Prozess der Inanspruchnahme medizinischer Dienstleistungen in Deutschland funktioniert. Dabei werden die Grundlagen erklärt und auch auf spezifische Informationen für unterschiedliche Aufenthaltsstatus eingegangen. Weiterhin werden moderne Lösungen wie telemedizinische Dienste vorgestellt, die einen einfachen und schnellen Zugang zu medizinischer Beratung und Behandlung bieten können. Ziel ist es, ein Gefühl der Sicherheit und Orientierung in Bezug auf die Gesundheitsversorgung in Deutschland zu geben.

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Ihr Recht auf medizinische Versorgung

In Deutschland basiert der Zugang zur Gesundheitsversorgung auf dem Prinzip der Gleichheit und Inklusion. Unabhängig vom Herkunftsland oder Aufenthaltsstatus haben alle Personen das Recht auf grundlegende medizinische Versorgung. Dieses Recht umfasst die Behandlung von Notfällen, Schmerzzuständen sowie die notwendige Versorgung bei akuten und chronischen Erkrankungen.

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Aufenthaltsstatus und Gesundheitsversorgung

Der Umfang von Gesundheitsleistungen in Deutschland kann je nach Aufenthaltsstatus variieren. Asylsuchende und Personen mit einer Duldung haben in den ersten 18 Monaten ihres Aufenthalts in Deutschland Anspruch auf Notfallversorgung und Behandlung akuter Erkrankungen. Nach diesem Zeitraum erweitert sich der Anspruch auf reguläre Gesundheitsleistungen der Krankenkassen.

Telemedizin als moderne Lösung

Telemedizinische Dienste können eine Ergänzung zu traditionellen medizinischen Dienstleistungen sein. Sie ermöglichen, schnell und unkompliziert ärztliche Beratung zu erhalten. Dies ist besonders nützlich, wenn man mit Sprachbarrieren konfrontiert ist oder sich erst noch mit dem lokalen Gesundheitssystem vertraut machen muss. Plattformen wie DoktorABC bieten Online-Konsultationen und die Ausstellung von Rezepten, wodurch der Zugang zu Medikamenten erheblich erleichtert wird.

So finden Sie einen Arzt

Der klassische erste Schritt zur medizinischen Versorgung in Deutschland ist aber weiterhin die klassische Arztbesuch. Für neu eingewanderte ist aber auch dieser scheinbar unkomplizierte Weg oft voller Hürden:

1. Erstaufnahmezentrum als Anlaufstelle

Wer neu im Land ist, ist das Erstaufnahmezentrum, in dem man untergebracht ist, die erste Anlaufstelle für medizinische Fragen. Dort erhält man eine grundlegende medizinische Untersuchung, die darauf abzielt, den aktuellen Gesundheitszustand zu bewerten und akute Erkrankungen zu identifizieren. Falls sofortige medizinische Hilfe nötig ist, wird diese im Erstaufnahmezentrum bereitgestellt.

Schwangere Frauen bilden eine Ausnahme – sie können alle medizinischen Dienstleistungen in Anspruch nehmen, die während der Schwangerschaft und bei der Geburt in Deutschland notwendig sind. Zudem hat jeder die Möglichkeit, sich in Deutschland impfen zu lassen.

2. Krankenschein für weiterführende Behandlungen

Für weiterführende medizinische Behandlungen, die über die Erstversorgung hinausgehen, benötigen man möglicherweise einen Krankenschein. Diesen erhält man von der zuständigen Behörde. Der Krankenschein berechtigt zur Inanspruchnahme von medizinischen Leistungen bei niedergelassenen Ärzten.

3. Arztsuche und Terminvereinbarung

Mit einem Krankenschein kann man einen Termin bei einem Allgemeinmediziner oder Facharzt vereinbaren. Viele Ärzte in Deutschland sprechen Englisch, und es gibt auch mehrsprachige Arztpraxen, die speziell auf nicht deutschsprechende Personen ausgerichtet sind. Man kann nach solchen Praxen in der Nähe suchen oder sich von Mitarbeitern im Erstaufnahmezentrum beraten lassen.

4. Nutzung von Online-Ressourcen:

Online-Plattformen bieten eine weitere Möglichkeit, auch private Ärzte in der Nähe zu finden. Websites wie der Privatärztliche Bundesverband bieten eine Suchfunktion, mit der man Ärzte nach Fachgebiet und Standort filtern kann. Diese Ressourcen sind oft auch in mehreren Sprachen verfügbar, was die Suche erleichtert. Allerdings müssen diese Leitungen komplett aus eigener Tasche bezahlt werden.

Hilfe und Unterstützung

Wer Unterstützung bei der Suche nach einem Arzt oder anderen Fragen in Bezug auf den Aufenthalt in Deutschland benötigt, kann sich an einen der beim Bundesministerium gelisteten kostenlosen Beratungsstellen in Deutschland wenden.

Fazit: Zugang und Unterstützung im deutschen Gesundheitssystem

Das deutsche Gesundheitssystem bietet umfassende Unterstützung, um eine angemessene medizinische Versorgung sicherzustellen. Auch bei Sprachbarrieren gibt es oft Hilfe und Unterstützung, oder zumindest Beratungsstellen, die einen bei einem Arztbesuch begleiten können. Es gibt viele Organisationen und Webseiten, die wichtige Informationen und Hilfestellungen bieten, um den Weg durch das Gesundheitssystem zu finden. (bg) Panorama

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