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Schule (Symbolfoto) © de.depositphotos.com

Islamfeindlichkeit

Beratungsstelle beklagt Rassismus gegen Muslime an Schulen

Seit der Gewalteskalation in Nahost beklagen viele Menschen eine Zunahme von Antisemitismus in Berlin. Nun weist eine Beratungsstelle auf eine andere Art von Rassismus hin, die die Schulen auch beschäftigt: Islamfeindlichkeit. Lehrer seien überfordert mit Diversität.

Donnerstag, 23.11.2023, 17:00 Uhr|zuletzt aktualisiert: Donnerstag, 23.11.2023, 14:58 Uhr Lesedauer: 2 Minuten  |  

Die Berliner Anlaufstelle Diskriminierungsschutz an Schulen beklagt nach dem Terroranschlag der Hamas in Israel und dem Nahost-Krieg eine Zunahme von Rassismus gegen Muslime. Menschen aus der arabisch- oder türkischstämmigen und der muslimischen Community generell fühlten sich häufig unter Generalverdacht gestellt, Terror zu unterstützen, sagte Leiterin Aliyeh Yegane Arani der Deutschen Presse-Agentur.

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Die Ereignisse hätten dieses schon länger bestehende Problem, das ebenso gravierend wie Antisemitismus sei, verstärkt. „Wir haben eine hohe Meldungsrate von rassistischen Vorfällen gegen Menschen, die Muslime sind oder als solche wahrgenommen werden.“

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Muslimische Schüler öfter und härter bestraft

Das betreffe auch Schulen. „Es gibt eine große Unsicherheit von Lehrkräften, wie sie mit dem Nahost-Konflikt umgehen sollen“, sagte Yegane Arani. Nach dem Überfall der Terrororganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober habe die Unsicherheit noch zugenommen. So manche Lehrkraft habe laut Berichten von Eltern überzogen reagiert, wenn Schüler etwa eine Palästina-Flagge auf ihre Hand gemalt oder ein Palästinensertuch getragen hätten.

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Auch der pädagogische Umgang mit bestimmten Äußerungen, die eher emotionaler Natur als Ausdruck einer gefestigten politischen Haltung seien, lasse mitunter zu wünschen übrig und Empathie vermissen. Hinzu komme, dass muslimische Schüler, insbesondere Jungen, von manchen Lehrkräften ohnehin von vornherein als potenziell aggressiver eingestuft würden. „Sie werden öfter und härter bestraft.“

Lehrer überfordert mit Diversität

Yegane Arani forderte in dem Zusammenhang mehr Fortbildung für Lehrkräfte. „Sie müssen in die Lage versetzt werden, besser mit der zunehmenden Diversität, auch der religiösen Diversität, und mit Problemen wie Antisemitismus, Rassismus, Diskriminierung umzugehen“, sagte die Expertin.

Ihr Anliegen wollte sie am Donnerstag auch Bundespräsident Frank- Walter Steinmeier vortragen. Yegane Arani wurde vom Staatsoberhaupt gemeinsam mit anderen Menschen ins Schloss Bellevue zu einem Runden Tisch unter dem Titel „Konflikt im Klassenzimmer – der Krieg in Nahost und unsere Schulen“ eingeladen.

Ich wünsche mir „ein klares Zeichen“

„Ich begrüße, dass der Bundespräsident versucht, sich ein eigenes Bild zu machen“, sagte Yegane Arani. „Ich wünsche mir, dass er erneut ein klares Zeichen aussendet gegen die Spaltungstendenzen, die wir in Deutschland beobachten.“

Die Anlaufstelle Diskriminierungsschutz an Schulen bietet vor allem Eltern und Schülern Hilfestellung bei diskriminierenden Vorfällen aller Art. Träger ist der gemeinnützige Verein LIFE – Bildung Umwelt Chancengleichheit. (dpa/mig) Aktuell Panorama

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