Ratgeber
So helfen innovative Tools bei Erfassung der Arbeitszeit
Unternehmer mit Migrationshintergrund sind einem höheren Insolvenzrisiko ausgesetzt. Dafür gibt es viele Gründe, oft ist es die Bürokratie – und eine vergleichsweise unzureichende Vorbereitung.
Mittwoch, 14.02.2024, 0:05 Uhr|zuletzt aktualisiert: Donnerstag, 15.02.2024, 9:07 Uhr Lesedauer: 4 Minuten |
Deutschland genießt weit über die Landesgrenzen hinweg den Ruf eines guten Unternehmerlandes. Das Label „Made in Germany“ ist auf der ganzen Welt anerkannt. Daher verwundert es nicht, dass auch Menschen mit ausländischen Wurzeln von diesem positiven Image der Bundesrepublik profitieren möchten. Sie gründen Unternehmen, um Waren in guter Qualität zu produzieren und diese anschließend ins Ausland zu exportieren. Mit den passenden Sprachkenntnissen und Kontakten in die alte Heimat stehen die Chancen gut, lukrative neue Absatzmärkte zu erschließen − zumindest in der Theorie.
Um in Deutschland ein erfolgreiches Unternehmen aufzubauen, ist aber noch mehr nötig. Eine wichtige Rolle für den Erfolg spielt beispielsweise die besondere deutsche Unternehmenskultur, etwa im Hinblick auf die Steuern, die Buchhaltung und das Personalmanagement. Diese Bereiche können oft eine große Herausforderung darstellen, und dies längst nicht nur für Gründer aus dem Ausland.
Wer sich mit der deutschen Bürokratie nicht auskennt, kann auf hilfreiche Tools zurückgreifen, wie zum Beispiel für das digitale Time Tracking der Arbeitszeit. Wer die Arbeitszeiten nicht im Griff hat, wird es auch schwer haben in vielen anderen Bereichen des Unternehmens. Glücklicherweise hat sich in diesem Bereich viel getan in den vergangenen Jahren.
Digitale Tools für die Zeiterfassung
Insbesondere bei der Aufzeichnung der Arbeitsstunden der Mitarbeiter haben die digitalen Hilfsmittel in den letzten Jahren zu einer Art Revolution geführt. Unabhängig davon, ob es sich um Apps für das Smartphone, biometrische Zeiterfassungsgeräte oder webbasierte Systeme handelt − sie haben maßgeblich verändert, wie Arbeitszeiten verwaltet und dokumentiert werden können.
Ein großer Vorteil dieser digitalen Lösungen besteht in ihrer hohen Effizienz und Genauigkeit. Die Arbeitszeiten der Mitarbeiter können in Echtzeit erfasst und im Anschluss gleich für weiterführende Analysen verwendet werden. Dies führt wiederum zu einer maßgeblichen Vereinfachung von zahlreichen administrativen Prozessen.
Die Systeme lassen sich darüber hinaus ohne großen Aufwand in den Arbeitsalltag integrieren. Durch ihre intuitive Bedienung erfahren sowohl die Mitarbeiter als auch die Arbeitgeber eine effizientere, gerechtere und transparentere Zeiterfassung.
Flexibilität, Transparenz und Zufriedenheit
Die Arbeitszeit der Mitarbeiter zu erfassen, stellt im modernen Arbeitsleben einen äußerst wichtigen Bestandteil dar. Im Fokus stehen schließlich Effizienz und Flexibilität − genau diese Eigenschaften werden durch digitale Lösungen für Zeiterfassung unterstützt.
Sie bieten dabei nicht nur für die Arbeitgeber, sondern vor allem auch für die Arbeitnehmer große Vorteile. Die zeitgemäßen Werkzeuge überzeugen unter anderem durch ihre hohe Benutzerfreundlichkeit, wodurch sich zum Beispiel die Zufriedenheit der Mitarbeiter maßgeblich steigern lässt. Auch Erfahrungen von Arbeitnehmern aus dem Ausland zeigen, dass die Genauigkeit der Zeiterfassung positiv ankommt, weil so verhindert wird, dass gegebenenfalls zu wenig erfasst und abgerechnet wird – ein Problem in vielen Ländern, dass Überstunden unter den Tisch fallen. Danke genauer Zeiterfassung wird auch Überarbeitung vorgebeugt, weil die gesetzlich vorgeschriebene maximale Arbeitszeit nicht überschritten werden darf.
Die digitalen Möglichkeiten erleichtern zudem den Arbeitsalltag in vielfältiger Art und Weise. Sie sorgen für Flexibilität und Transparenz − und damit im Ergebnis auch zu einer besseren Work-Life-Balance.
Warum Zeiterfassung wichtig ist
Ein großes Problem von selbständigen Unternehmern mit ausländischen Wurzeln ist: Sie gehen im Vergleich zu Unternehmern ohne Migrationserfahrung weniger gut vorbereitet in die Selbständigkeit und kennen sich mit den hiesigen Vorschriften und Gepflogenheiten weniger gut aus. Das liegt nicht selten daran, dass Migranten nicht selten aus einer Not heraus ein Unternehmen gründen. Sie haben es vergleichsweise schwerer auf dem Arbeitsmarkt. Studien zeigen, dass ausländisch gelesene Bewerber auf einen Arbeitsplatz deutlich mehr Bewerbungen schreiben müssen, ehe sie zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen werden.
Die Selbständigkeit ist daher oft der einzige Weg für Menschen mit Einwanderungsgeschichte, seinen Lebensunterhalt aus eigener Kraft zu verdienen. Doch nach der Gründung kommt nicht selten das böse Aufwachen, etwa wenn der erste Steuerbescheid kommt oder man merkt, dass die Lohnnebenkosten oder die gezahlten Überstundenlöhne teurer sind als man zunächst gedacht hat. Auch deshalb ist eine gute Zeiterfassung wichtig in einem gesunden Unternehmen. Gute Systeme helfen nicht nur bei der korrekten Erfassung, sie können ach entlastend sein durch Automatisierungen von Routineaufgaben. (em) Wirtschaft
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