Migrationsforscher
Ukraine-Niederlage könnte größte Fluchtbewegung seit 1940 auslösen
Ein Sieg Russlands gegen die Ukraine könnte nach Einschätzung des Migrationsforschers Gerald Knaus die weltweit größte Fluchtbewegung der Nachkriegsgeschichte auslösen. Viele Ukrainer würden das Land verlassen.
Montag, 25.03.2024, 15:11 Uhr|zuletzt aktualisiert: Montag, 25.03.2024, 15:11 Uhr Lesedauer: 1 Minuten |
Der Migrationsforscher Gerald Knaus rechnet für den Fall einer militärischen Niederlage der Ukraine mit einer zunehmenden Zahl von Flüchtlingen. Die Kräfte in Europa, die zögerten, die Ukraine stärker zu unterstützen, hätten nicht erfasst, was auf dem Spiel steht, sagte der Forscher von der Denkfabrik „European Stability Initiative“ dem „RedaktionsNetzwerk Deutschland“. „Denn wenn die Ukraine den Krieg verliert, dann erleben wir die weltweit größte Fluchtbewegung seit den 1940er-Jahren.“
Knaus zufolge wurden bisher bereits rund zehn Millionen Ukrainer vertrieben. Viele weitere Millionen Menschen seien aber in ihrem Land geblieben, weil sie auf einen Erfolg setzen. Schwinde dieser Glaube, könnte die Zahl wie in den Wochen nach Kriegsbeginn schnell stark wachsen. In den Wochen nach dem Kriegsbeginn seien es drei Millionen Flüchtlinge in drei Wochen gewesen.
Er wolle ungern prognostizieren, wie viele von den zusätzlichen Flüchtlingen in einem solchen Fall voraussichtlich nach Deutschland kämen, sagte Knaus. Klar sei aber, dass von den zuletzt 4,2 Millionen ukrainischen Flüchtlingen in der Europäischen Union 1,2 Millionen nach Deutschland geflohen seien. „Das sind pro Kopf weniger als in Polen, Tschechien und Bulgarien, allerdings über zehnmal mehr als in Frankreich.“ (epd/mig)
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