Flüchtlingspolitik
Österreich will Familiennachzug zu Geflüchteten mit DNA-Tests beschränken
In den Corona-Jahren durften Angehörige von Geflüchteten nicht zu ihren Familien nach Österreich ziehen. Seit dem Pandemie-Ende steigen die Zahlen. Österreichs Kanzler Nehammer will den Familiennachzug nun mit DNA-Tests erschweren.
Sonntag, 05.05.2024, 13:28 Uhr|zuletzt aktualisiert: Sonntag, 05.05.2024, 13:31 Uhr Lesedauer: 1 Minuten |
Österreichs Kanzler Karl Nehammer will den Zuzug von Angehörigen von Flüchtlingen mit DNA-Tests und anderen Kontrollen eindämmen. Der konservative Regierungschef kündigte am Sonntag den verstärkten Einsatz von Gen-Tests zum Nachweis von Verwandtschaftsverhältnissen an.
Im Rahmen von Familienzusammenführungen sollen auch Überprüfungen mit Hilfe von Dokumenten-Experten und Sicherheitsbeamten verschärft werden, wie Nehammer der österreichischen Nachrichtenagentur APA sagte. „Wir werden den Familiennachzug durch strikte Überprüfungen beschränken“, sagte der Kanzler. Wie häufig unrichtige Angaben in solchen Verfahren bislang entdeckt wurden, sagte er nicht.
Anstieg seit Corona-Wegfall
Der Nachzug von engen Verwandten von bereits anerkannten Flüchtlingen war durch die Corona-Pandemie behindert worden; nun ist vor allem die Hauptstadt Wien mit einem Anstieg konfrontiert. Laut Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr müssen monatlich Ausbildungsplätze für etwa 350 neue Kinder gefunden werden. An Schulen werden deshalb Baucontainer als neue Klassenräume eingerichtet.
Das Innenministerium registrierte im ersten Quartal rund 6.900 Asylanträge. Davon wurden 45 Prozent von Menschen gestellt, die eine Einreiseerlaubnis im Rahmen einer Familienzusammenführung erhalten hatten. Im gesamten Vorjahr lag der Anteil bei 16 Prozent. (dpa/mig) Aktuell Ausland
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