Berlin
Immer mehr islamische Bestattungen – Bedarf an Grabfeldern
In Berlin gibt es 222 Friedhöfe. Platz für Muslime gibt es auf den Grabfeldern oft nicht. Dabei wollen immer mehr Menschen aus muslimischen Familien, die lange in Berlin leben, sich nach ihrem Tod auch dort beerdigen lassen. Die Stadt muss umdenken.
Donnerstag, 22.08.2024, 14:24 Uhr|zuletzt aktualisiert: Donnerstag, 22.08.2024, 14:24 Uhr Lesedauer: 1 Minuten |
In Berlin werden in den nächsten Jahren immer mehr islamische Bestattungen erwartet. Es gebe einen dringenden Bedarf an muslimischen Grabfeldern in der ganzen Stadt – und dieser Bedarf werde voraussichtlich auch weiter steigen, antwortete der Senat auf eine SPD-Anfrage. Grund sei, dass „Verstorbene islamischen Glaubens, die schon seit vielen Jahren oder von Geburt an in Berlin gelebt haben, zunehmend an ihrem Wohnort bestattet werden“. Auch wegen der demografischen Entwicklung und Zuwanderung aus islamischen Ländern nehme die Nachfrage zu.
Derzeit gebe es auf sechs landeseigenen Friedhöfen und vier evangelischen Friedhöfen Gräber für Beerdigungen nach islamischem Ritus. Auf dem Landschaftsfriedhof Gatow im Bezirk Spandau seien 2018 zusätzlich zwei Millionen Euro und im laufenden Jahr vier Millionen Euro für die Neuanlage von Grabfeldern eingeplant worden.
2006 habe der Senat noch geplant, wegen sinkender Zahlen der Beerdigungen Friedhofsflächen zu schließen. Angesichts der seit längerem wachsenden Stadt mit einer multikulturellen Gesellschaft und der Anpassung an den Klimawandel müsse es künftig neue Schwerpunkte geben. Entsprechende Forderungen gibt von Seiten muslimischer Religionsgemeinschaften schon länger.
222 Friedhöfe in Berlin
Laut Senat gibt es in Berlin insgesamt 182 Friedhöfe, auf denen bestattet wird. Außerdem 40 Friedhöfe, die für weitere Bestattungen geschlossen sind. Das Land verwaltet 85 Friedhöfe, dazu kommen 118 evangelische Friedhöfe, neun katholische, fünf jüdische und fünf weitere Friedhöfe.
In Berlin starben im Jahr 2022 knapp 40.000 Menschen. Es gab rund 34.000 Bestattungen, davon rund 5.500 in klassischen Gräbern (16 Prozent), 13.500 in einzelnen Urnengräbern (40 Prozent) und rund 15.000 in Urnen-Gemeinschaftsgräbern (44 Prozent). (dpa/mig) Aktuell Panorama
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