Rassismus im Alltag
Junge Männer skandieren Nazi-Parolen und bedrängen Fahrgast
Rechtsextremisten fallen immer öfter mit Straftaten an Haltestellen und in öffentlichen Verkehrsmitteln auf. In Magdeburg soll eine Gruppe auf dem Bahnsteig eine Schwarze bedrängt haben, in Dresden ermittelt „Soko-Rex“ wegen Gewalt gegen Fahrgäste.
Dienstag, 27.08.2024, 13:07 Uhr|zuletzt aktualisiert: Dienstag, 27.08.2024, 13:08 Uhr Lesedauer: 2 Minuten |
Am Magdeburger Hauptbahnhof soll eine Gruppe junger Männer am Samstagabend rechtsextreme Parolen auf einem Bahnsteig skandiert haben. Wie die Bundespolizei in Magdeburg mitteilte, soll die Gruppe zudem durch ihr Verhalten eine Schwarze Frau genötigt haben, sich von ihrem Sitzplatz auf dem Bahnsteig zu entfernen.
Durch die Hinweise einer Zeugin habe man per Videoüberwachung feststellen können, dass die jungen Männer in einen Regionalexpress nach Stendal eingestiegen seien. Am Stendaler Hauptbahnhof haben nach Polizeiangaben Beamte des Bundespolizeireviers die Gruppe festgestellt und kontrolliert. Demnach soll es sich um sechs Männer zwischen 18 und 21 Jahren handeln. Gegen sie werde nun wegen des Verdachts der Volksverhetzung sowie des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen und Nötigung ermittelt.
Ermittlungen gegen Neonazis auch in Dresden
Auch in Dresden ermittelt die Polizei gegen Neonazis wegen Bedrohung und Nötigung von Fahrgästen in öffentlichen Verkehrsmitteln. Dort hat „Soko Rex“ die Ermittlungen gegen drei 17-Jährige übernommen. Es sei davon auszugehen, dass die jungen Männer der Gruppierung „Elblandrevolte“ angehören, teilte das Landeskriminalamt mit.
Zwei der Beschuldigten werde vorgeworfen, in einem Regionalzug drei Fahrgäste angegriffen zu haben. Diese seien dazwischengegangen, als die 17-Jährigen Aufkleber mit der Aufschrift „Nazi-Zone“ in dem Zug anbringen wollten. In einem anderen Zug sollen zwei der jungen Männer einen Fahrgast bedroht haben. Die Polizei sucht zu diesen Vorfällen Zeugen.
Rassismus Alltag in Deutschland
Im Rahmen der Ermittlungen seien am Montag in den Dresdner Stadtteilen Bühlau und Niederpoyritz Durchsuchungen gemacht worden. Dabei seien neben Beweismitteln auch drei Schreckschusswaffen mit Munition sowie gestohlene Kennzeichen der Bundespolizei gefunden worden.
Rassismus ist für viele nicht deutsch gelesene Menschen in Deutschland Alltag. Gesicherte Zahlen zu solchen Vorfällen gibt es nicht, weil viele Betroffene rassistisch motivierte Übergriffe oft nicht anzeigen. Experten zufolge fehlt das Glauben in die Sicherheitsbehörden, dass solche Taten aufgeklärt werden. Viel zu oft würden Ermittlungsverfahren eingestellt, weil ein Täter nicht ermittelt werde. Und wenn doch, kämen sie oft mit geringen Geldstrafen davon. (epd/dpa/mig) Aktuell Panorama
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