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Das Debütalbum von Apsilon "Haut wie Pelz"

Debütalbum von Apsilon

Rap aus dem Herzen, Rap mit Migrationsgeschichte

Mit politischen Texten will Rapper Apsilon den Finger in die Wunde legen, wie er sagt. Nun erscheint sein erstes Album – mit viel Haltung und Gefühl. Er vereint die Geschichte türkischer Einwanderer mit Gesellschafts- und Systemkritik.

Von Dienstag, 01.10.2024, 11:21 Uhr|zuletzt aktualisiert: Dienstag, 01.10.2024, 12:37 Uhr Lesedauer: 3 Minuten  |  

Ob mit provokanten und offensiven oder zurückhaltenden und ruhigen Tönen – der aus Berlin-Moabit stammende Rapper Apsilon sticht mit seinen vielschichtigen Texten aus der Rap-Szene heraus. Nun legt er mit seinem ersten Album „Haut wie Pelz“ ein eindrucksvolles Debüt hin.

Als Newcomer kann man ihn dennoch nicht mehr bezeichnen: Schon seit 2021 macht der Rapper mit seinen klugen gesellschaftskritischen Texten in der Musikszene auf sich aufmerksam. „Ich mache Musik, die aus dem Herzen kommt, die sehr ehrlich ist und natürlich auch ein bisschen den Finger in die Wunde bei der deutschen Gesellschaft legt“, sagt der Berliner mit türkischen Wurzeln im Gespräch der Deutschen Presse-Agentur.

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Apsilon: Migration ist Teil meines Lebens

Mit „Haut wie Pelz“ fängt Apsilon nicht nur auf poetische Weise das Lebensgefühl einer in Berlin aufgewachsenen Großstadtkinder-Generation ein, er vereint darin auch die Geschichte türkischer Einwanderer und scheut sich nicht vor umfangreicher Systemkritik. Seine eigenen Großeltern kamen Anfang der 1970er Jahre als Gastarbeiter nach Deutschland. „Migration spielt natürlich bei mir in der Musik auch eine Rolle, weil es Teil von meinem Leben ist.“

Dennoch sieht er sich nicht als Sprachrohr für die migrantische Community. „Ich möchte einfach meine eigene Geschichte erzählen, mein Leben aufs Blatt bringen und in die Ohren der Menschen“, sagt er. Er merke bei seinen Konzerten trotzdem, dass seine Texte für Zusammenhalt sorgen und sich die Menschen sehen und gesehen fühlen, sagt er.

Er rappt über gesellschaftliche Missstände, seine Gefühle als junger Mann in seinen Zwanzigern oder über seine Familie – eben über alles, was ihm im Mikrokosmos Moabit – seiner Heimat – begegnet. Aus seiner Sicht kann Kunst in der Welt etwas verändern. „Musik kann da schon ein sehr gemeinschaftliches, kollektives Erleben schaffen. Und ich glaube, kollektive Erfahrungen zu schaffen, kann auch eine politische Wirkung haben“, sagt er.

Lange Reise bis zum ersten Song

Bevor er mit der Musik anfing, habe er manchmal Gedichte verfasst, sagt Apsilon, der mit bürgerlichem Namen Arda heißt. Irgendwann habe er dann angefangen, in seinem Zimmer Rap-Texte auf die Beats von seinen Lieblingskünstlern zu schreiben. „Es hat erstmal sieben oder acht Jahre gedauert, bis ich es jemandem richtig gezeigt habe“, beschreibt er seinen Werdegang als Musiker. Bis er das erste Mal im Studio war und schließlich der erste Song herauskam, hat es dann nochmal ein paar Jahre gedauert. „Es war also eine längere Reise zum ersten Song.“

Auf dem 14 Lieder umfassenden Album sind übrigens auch prominente Feature-Gäste vertreten. Unter anderem kollaboriert die ebenso aufstrebende Sängerin Paula Hartmann für den Song „Grau“ mit ihm. Im vergangenen Jahr performte er „Baba“, eine Ode an seinen Vater, in der ZDF-Sendung von Jan Böhmermann. Mit ihm auf der Bühne stand ein Chor aus seinen Freunden und sein jüngerer Bruder Arman, der auch das Album mitproduzierte.

„Ohne ihn hätte ich das Album nicht machen können“, sagt Apsilon über seinen Bruder. Gemeinsam mit ihm und seinem Team möchte er sich künftig künstlerisch weiterentwickeln. Und er möchte weiterhin „echt“ bleiben, das sei sein Wunsch. (dpa/mig) Aktuell Rezension

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