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Seenotrettung im Mittelmeer (Archiv) © Sea Eye/Cédric Fettouche

Verbrechen im Mittelmeer

Maskierte zwingen Geflüchtete von Bord

Die Crew auf dem Seenotrettungsschiff „Sea-Eye 4“ wurde im Mittelmeer Zeuge eines beispiellosen Verbrechens. Nach Darstellung der Crew haben maskierte Personen Geflüchtete gezwungen, vom Bord eines Bootes zu springen. Sie konnten gerettet werden.

Dienstag, 15.10.2024, 11:06 Uhr|zuletzt aktualisiert: Montag, 14.10.2024, 23:12 Uhr Lesedauer: 1 Minuten  |  

Das Schiff „Sea-Eye 4“ hat auf dem Mittelmeer 22 Menschen gerettet, die nach Angaben der Crew zuvor schutzlos in dem Gewässer zurückgelassen wurden. Gegen 16:30 Uhr am Sonntag seien die Crewmitglieder des Rettungsschiffes Augenzeugen eines „Verbrechens im zentralen Mittelmeer“ geworden: „Maskierte Personen zwangen 22 Menschen in internationalen Gewässern von Bord eines fahrenden Bootes zu springen und ließen sie dann schutzlos zurück“, wie die Organisation Sea-Eye am Montag in Regensburg mitteilte.

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Gorden Isler, Vorsitzender von Sea-Eye sagte: „Unsere Besatzung wurde Augenzeugin eines uns bisher unbekannten Ausmaßes an Brutalität. Die EU-Mitgliedstaaten dürfen nicht zulassen, dass internationale Gewässer zu einem rechtsfreien Raum werden. Die Verantwortlichen müssen ermittelt und zur Rechenschaft gezogen werden.“

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Rund 1.600 Tote im laufenden Jahr – plus Dunkelziffer

Die italienischen Behörden haben im Anschluss der „Sea Eye 4“ den Angaben zufolge Bari als sicheren Hafen zugewiesen. Das Schiff wird voraussichtlich am Donnerstag dort eintreffen, um die geretteten Menschen sicher an Land zu bringen, wie es hieß.

Seit Beginn des Jahres sind nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration IOM mindestens 1.587 Menschen bei der Überquerung des Mittelmeers ums Leben gekommen oder werden vermisst. Die Dunkelziffer liegt vermutlich deutlich höher. (epd/mig) Aktuell Panorama

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