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Ukraine-Demo in Leipzig (Archiv) © 123rf.com

Studie

Mehr ukrainische Flüchtlinge wollen im Ausland bleiben

Je länger der Krieg in der Ukraine dauert, desto eher können sich ukrainische Geflüchtete vorstellen, nicht mehr zurückzukehren. Das geht aus einer aktuellen Erhebung hervor. Die meisten Ukrainer leben in Deutschland.

Montag, 21.10.2024, 13:04 Uhr|zuletzt aktualisiert: Montag, 21.10.2024, 13:05 Uhr Lesedauer: 2 Minuten  |  

Knapp 25 Prozent der ukrainischen Geflüchteten in Europa wollen langfristig außerhalb der Ukraine leben. Das geht aus einer Befragung vom Juni hervor, deren Ergebnisse das Münchner ifo Institut am Freitag veröffentlichte. Je länger der Konflikt in der Ukraine dauere, desto mehr Menschen könnten sich eine Zukunft außerhalb der Ukraine vorstellen, erklärte ifo-Migrationsforscherin Yvonne Giesing. Kurz nach der Flucht wollten nur zehn Prozent der Ukrainer nicht mehr in die Ukraine zurückkehren.

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Im Lauf der Zeit ist auch der Anteil derjenigen zurückgegangen, die in die Ukraine zurückkehren wollen, sobald sie sich dort wieder sicher fühlen, wie es hieß. Direkt nach Kriegsbeginn waren das den Angaben zufolge noch 60 Prozent. Nun ist ihr Anteil auf 35 Prozent der ukrainischen Geflüchteten gesunken. Weitere 25 Prozent sind unentschlossen.

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„Nur vier Prozent planen eine baldige Rückkehr, unabhängig von der dortigen Sicherheitslage“, sagte Panu Poutvaara, Leiter des ifo Zentrums für Migrationsforschung. Bereits in die Ukraine zurückgekehrt seien knapp elf Prozent der Geflüchteten.

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Die meisten ukrainischen Flüchtlinge in Deutschland

Ende August haben knapp 4,2 Millionen Menschen aus der Ukraine, die vor dem russischen Angriffskrieg geflohen sind, mit einem Schutzstatus in der Europäischen Union gelebt. Das EU-Statistikamt bezifferte ihre Zahl zum Stichtag 31. August 2024 auf 4.163.655, wie die Behörde in Luxemburg mitteilte. Im Juli hatte ihre Zahl gut 4,1 Millionen betragen, im Mai und Juni dieses Jahres noch rund 4,3 Millionen.

Mehr als jeder vierte dieser Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine – gut 1,1 Millionen oder 27 Prozent – hielt sich Ende August in Deutschland auf. In absoluten Zahlen beherbergte die Bundesrepublik damit von allen EU-Staaten die meisten Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine mit Schutzstatus. Dahinter folgten Polen mit rund 975.000 oder 23,4 Prozent und Tschechien mit knapp 377.000 oder 9,1 Prozent.

Gemessen an der Bevölkerung: Meisten Ukrainer in Tschechien

Gemessen an der Einwohnerzahl des jeweiligen Landes, hielten sich die meisten ukrainischen Geflüchteten – 34,6 je 1.000 Einheimische – in Tschechien auf. Dahinter folgen Litauen mit einem Verhältnis von 27,6 zu 1.000 und Polen mit 26,6 zu 1.000. EU-weit kamen auf 1.000 Personen der einheimischen Bevölkerung im Schnitt 9,3 ukrainische Kriegsflüchtlinge mit Schutzstatus. Knapp die Hälfte der Geflüchteten (45,1 Prozent) waren den Angaben zufolge Frauen, knapp ein Drittel (32,3 Prozent) Kinder und Jugendliche und gut ein Fünftel (22,6 Prozent) Männer.

Die EU gewährt Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine seit März 2022 einen erleichterten Schutzstatus. Damit müssen Flüchtlinge aus der Ukraine nicht das Asylverfahren durchlaufen. Das ifo-Institut erhebt seit 2022 das Stimmungsbild unter den Flüchtlingen. Befragt werden jeweils rund 1.000 Menschen. (epd/mig) Aktuell Panorama

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