Belit Onay, Grüne, Politiker, Porträt, Hannover
Belit Onay (Die Grünen), Oberbürgermeister der Stadt Hannover © belit-onay.de

„Ekelhaft“

Hannover: Rassistische Schmierereien gegen OB an Rathaus-Fassade

„Kanake zur Hölle Onay“ und „In die Gaskammer“ – erneut haben Unbekannte an die Fassade des Rathauses in Hannover rassistische Schmierereien hinterlassen. Ziel: der türkeistämmige Oberbürgermeister Belit Onay.

Sonntag, 17.11.2024, 14:07 Uhr|zuletzt aktualisiert: Sonntag, 17.11.2024, 14:09 Uhr Lesedauer: 2 Minuten  |  

In Hannover sind erneut rassistische Schmierereien aufgetaucht. Unbekannte greifen damit unter anderem Oberbürgermeister Belit Onay (Grüne) an. Das Neue Rathaus sei in der Nacht zum Freitag mit Parolen beschmiert worden, sagte Onay auf Anfrage des „Evangelischen Pressedienstes“: „Mich ekelt es an – diese Verrohung, dieser Hass, diese Bereitschaft, all das öffentlich auszutragen.“

Unter anderem wurden an die Mauern und ein Baustellen-Banner Worte wie „Kanake zur Hölle Onay“ und „In die Gaskammer“ gesprüht, wie Fotos zeigen, die die Deutsch-Israelische Gesellschaft Hannover verbreitete. Onay sagte: „Dieses schockierende Ereignis trifft nicht nur mich, sondern unsere ganze Stadt.“

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Neue Dimension von Hetze und Bedrohung

Hannover stehe für Vielfalt, Respekt und Zusammenhalt. Diese Werte würden durch die Schmierereien angegriffen. „Wir lassen uns davon nicht einschüchtern“, betonte Onay und bedankte sich für die vielen Solidaritätsbekundungen, die ihn erreicht hätten. Die Polizei werde die Täter hoffentlich bald identifizieren.

Die Deutsch-Israelische Gesellschaft sieht in den Schmierereien eine neue Dimension von Hetze und Bedrohung. Diese richteten sich gegen Juden, gegen Menschen mit Migrationshintergrund und gegen Repräsentanten dieses demokratischen Staates, sagte der Vorsitzende Kay Schweigmann-Greve. Onay ist ein Politiker mit türkischen Wurzeln. Er wurde 2019 zum Oberbürgermeister der Stadt Hannover gewählt.

Schmierereien auch an Gedenkstätte für NS-Opfer

Auch an anderen Gebäuden oder an der Gedenkstätte für NS-Opfer im Stadtteil Ahlem habe nach Angaben der Deutsch-Israelischen Gesellschaft es Schmierereien gegen Israel, Aufrufe zu Attentaten und Vandalismus gegeben. Mitte September war zudem das Landtagsgebäude beschmiert worden.

Am Samstagnachmittag gingen Menschen bei einer Demonstration auf die Straße. Der Freundeskreis Hannover und die Initiative „bunt statt braun“ haben die Kundgebung gegen Extremismus und Antisemitismus in Hannover initiiert. Sie wird gemeinsam mit Vertretern aus Kirche, Politik, Gewerkschaften, Sport und Stadtgesellschaft organisiert und steht unter dem Motto „Demokratie stärken“. (epd/mig) Aktuell Panorama

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