Inder verdienen mehr als Deutsche
Lohn-Studie legt Gehälter von Migranten offen
Migranten in Deutschland verdienen unterschiedlich viel: Inder erzielen die höchsten Löhne. Deutsche stehen auf Platz elf. Am Ende der Gehaltsskala stehen Bulgaren. Eine Studie zeigt, warum.
Mittwoch, 08.01.2025, 11:09 Uhr|zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 08.01.2025, 17:09 Uhr Lesedauer: 2 Minuten |
Migranten aus Indien verdienen einer Studie zufolge überdurchschnittlich gut. Während der Medianlohn unter vollzeitbeschäftigten Deutschen Ende 2023 monatlich 3.945 Euro betrug, erzielten indische Beschäftigte in Deutschland einen Wert von 5.359 Euro, erklärte das arbeitgebernahe Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) in Köln. Insgesamt lag der Medianlohn aller Vollzeitbeschäftigten in Deutschland bei 3.796 Euro.
Grund für das hohe Einkommen von Indern sei, dass etwa ein Drittel von ihnen in akademischen Berufen der Bereiche Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) beschäftigt sei. Von den rund 94.000 vollzeitbeschäftigten Indern in Deutschland sind lediglich 7,3 Prozent 45 Jahre oder älter. Das durchschnittlich junge Alter und die Qualifikation tragen zusätzlich zum hohen Lohnniveau bei.
Zuwanderung werde in den nächsten Jahren immer wichtiger, um die Herausforderungen von Demografie, Digitalisierung und Dekarbonisierung zu meistern, betonte der Volkswirt Axel Plünnecke vom IW. Während von Ende 2012 bis Ende 2023 die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung von Deutschen um 8,1 Prozent gestiegen ist, nahm die Beschäftigung unter ausländischen Personen im selben Zeitraum um 141,5 Prozent zu. In den MINT-Berufen sei der Zuwachs noch größer.
Bulgaren, Rumänen und Syrer verdienen am wenigsten
Insgesamt werden ausländische Arbeitnehmer in Deutschland der Untersuchung zufolge aber schlechter bezahlt. Sie erzielten Ende 2023 einen Medianlohn von 3.034 Euro – rund 900 Euro weniger als vollzeitbeschäftigte Deutsche. Dennoch stiegen die Löhne ausländischer Beschäftigter im Jahresvergleich mit 5,3 Prozent stärker an als die der deutschen Beschäftigten (4,2 Prozent). Bereits im Zeitraum 2021 bis 2022 hatte es bei ausländischen Beschäftigten einen kräftigeren Zuwachs gegeben (5,6 Prozent gegenüber 3,9 Prozent).
Vergleichsweise geringe Medianlöhne weisen Vollzeitbeschäftigte aus Bulgarien (2.520 Euro), Rumänien (2.611 Euro) und Syrien (2.657 Euro) auf. Diese Lohnniveaus resultieren aus dem hohen Anteil von bis zu 50 Prozent dieser Gruppen, die in Helfertätigkeiten beschäftigt sind. Dennoch verzeichneten die Medianlöhne dieser Gruppen im Vorjahresvergleich deutliche Zuwächse zwischen 5,5 Prozent (Syrien) und 7,7 Prozent (Bulgarien). (epd/mig) Leitartikel Wirtschaft
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