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Die libysche Flagge © Ben Sutherland @ flickr.com (CC 2.0), bearb. MiG

EU-Partner schockiert

Massengräber von Geflüchteten in Libyen entdeckt

In Libyen wurden zwei Massengräber mit Dutzenden Geflüchteten entdeckt. Die Internationale Organisation für Migration ist schockiert. Für Geflüchtete ist Libyen Transitland auf dem Weg nach Europa. Die EU zahlt dem Land Geld, damit es seine Grenzen dichtmacht.

Dienstag, 11.02.2025, 10:42 Uhr|zuletzt aktualisiert: Dienstag, 11.02.2025, 10:42 Uhr Lesedauer: 2 Minuten  |  

Die Internationale Organisation für Migration (IOM) hat sich schockiert über die Entdeckung von zwei Massengräbern in Libyen gezeigt. In den Gräbern seien die Leichen von Dutzenden Migranten gefunden worden, einige davon mit Schusswunden, teilte die IOM am Montag in Tripolis mit.

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19 Leichen seien in Dschakharrah, etwa 400 km südlich von Benghasi, entdeckt worden. Mindestens 30 weitere seien in einem Massengrab in einer Wüste im Südosten Libyens gefunden worden. Es sei zu befürchten, dass das zweite Grab bis zu 70 Leichen enthalten könnte.

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Die Umstände des Todes der Menschen und ihre Nationalitäten seien nach wie vor unbekannt. Beide Gräber seien nach einer Polizeirazzia entdeckt worden, bei der Hunderte Menschen vor Menschenhändlern gerettet worden seien. Die Sicherheitskräfte setzten ihre Operationen zur Ergreifung der Verantwortlichen fort.

Libyen Durchgangsroute Richtung Europa

„Der Verlust dieser Menschenleben ist eine weitere tragische Erinnerung an die Gefahren, denen Migranten auf ihrer gefährlichen Reise ausgesetzt sind“, sagte Nicoletta Giordano, IOM-Missionsleiterin für Libyen. „Viel zu viele Migranten sind auf diesen Reisen schwerer Ausbeutung, Gewalt und Missbrauch ausgesetzt.“

Viele Flüchtlinge wählen die Route durch Libyen, um zum Mittelmeer zu gelangen. Von dort aus werden sie meist mit Schlepperbooten nach Europa gebracht. Auf dem Landweg und bei der Überfahrt verlieren viele Migranten ihr Leben.

EU-Zusammenarbeit mit Italien

Die Europäische Union zahl dem Libyschen Regime Geld und liefert Waffen, damit das Land seine Grenzen dichtmacht für Flüchtlinge. Das EU-Migrationspakt mit Libyen ist umstritten und wird von Menschenrechtlern scharf kritisiert. Eine Stellungnahme zu den Massengräbern gab es von Seiten der EU bislang nicht.

Zuletzt sorgte die Freilassung eines per internationalem Haftbefehl gesuchten libyschen Generals in Italien für Kritik. Ihm werden schwere Menschenrechtsverstöße vorgeworfen – unter anderem Gewalt und Folter gegenüber inhaftierten Migranten. Es steht der Verdacht im Raum, dass er freigelassen wurde, um einen Prozess gegen ihn zu verhindern, bei dem weitere Menschenrechtsverstöße zutage treten könnten, die mit EU-Geldern finanziert werden. Gegen die italienische Regierungschefin Giorgia Meloni wird seitdem ermittelt. (epd/mig) Aktuell Ausland

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