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Studie

Klimawandel verstärkt Migrationsdruck nach Deutschland

Der Klimawandel verstärkt laut einer Studie den Migrationsdruck in Europa und Deutschland. Besonders stark von der Klimakrise betroffen sind aber Länder des Globalen Südens. Germanwatch kritisiert, dass das Thema im Wahlkampf kaum Beachtung findet.

Donnerstag, 13.02.2025, 10:57 Uhr|zuletzt aktualisiert: Donnerstag, 13.02.2025, 10:57 Uhr Lesedauer: 2 Minuten  |  

Eine nationale Studie stuft den Klimawandel als eines der größten Sicherheitsrisiken für Deutschland ein. Der im Auftrag von Auswärtigem Amt und Verteidigungsministerium erstellte Report warnt vor Ernteausfällen, Preisschocks und wirtschaftlichen Einbußen, die politische Instabilität und verstärkte Migration zur Folge haben könnten. Auch die Umweltorganisation Germanwatch betont die globalen Sicherheitsrisiken und kritisiert, dass der Klimawandel im Wahlkampf kaum eine Rolle spielt.

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Die Ergebnisse der 77-seitigen nationalen Studie zeigen Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) zufolge, dass die deutsche Gesellschaft es sich nicht leisten könne, sich solchen Klimasicherheitsrisiken auszusetzen. Sie warnte: „Wer Klimaschutz schleifen lässt, bedroht die Existenzgrundlage von Menschen, ihren Wohlstand, unsere innere Stabilität in Deutschland und Europa und setzt die globale Sicherheit aufs Spiel.“

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Klimawandel verstärkt Migrationsdruck

Laut den Sicherheitsexperten sieht sich Europa aufgrund der Klimakrise mit neuen Konflikten konfrontiert. Besonders die südlichen EU-Staaten werden sowohl wirtschaftlich durch die Klimaauswirkungen belastet als auch von politischer Instabilität in ihrer Nachbarschaft stark betroffen sein. Gleichzeitig steige aufgrund der Ressourcenknappheit und zunehmender Konflikte der Migrationsdruck in den betroffenen Ländern.

Nicht nur staatliche Institutionen, sondern auch Umweltorganisationen warnen vor den Sicherheitsrisiken des Klimawandels. Die Klimaexpertin der Umweltorganisation Germanwatch, Laura Schäfer, bezeichnete die Klimakrise als „eine der weltweit größten Bedrohungen für die internationale Sicherheit, die Stabilität von Staaten und Gesellschaften sowie des Finanzsystems“. Die Organisation veröffentlichte am Mittwoch den Klima-Risiko-Index, der die Risiken durch Wetterextreme weltweit betrachtet.

Globaler Süden besonders stark von Klimakrise betroffen

So sind dem Bericht zufolge in den vergangenen 30 Jahren infolge von Wetterextremen weltweit fast 800.000 Menschen gestorben. Stürme, Überflutungen und Hitzewellen haben zwischen 1993 und 2022 zudem wirtschaftliche Schäden in der Höhe von 4,2 Billionen US-Dollar verursacht.

Besonders stark von der Klimakrise betroffen sind laut der Studie Länder des Globalen Südens, aber auch immer mehr europäische Länder finden sich auf den vordersten Plätzen. Basierend auf den Daten aus dem Jahr 2022 liegt Deutschland auf dem 17. Platz. Vor diesem Hintergrund bezeichnete Schäfer es als „fahrlässig“, dass der Klimawandel im deutschen Wahlkampf kaum eine Rolle spiele.

Regierungsbeauftragte: Klimawandel kommt zu kurz

Ähnlich hatte sich die Klimasonderbeauftragte der Bundesregierung, Jennifer Morgan, gegenüber dem „Evangelischen Pressedienst“ geäußert. Der Klimawandel komme zu kurz, sagte Morgan: „Dabei hat er so viele Folgen für das Leben der Menschen hier.“

Viele Menschen seien mit anderen Sorgen beschäftigt, etwa dem russischen Angriffskrieg in der Ukraine oder der Inflation, räumte Morgan ein. Allerdings zeigten Umfragen, dass es trotz allem noch viel Rückhalt für mehr Klimaschutz gebe. Das Thema beschäftige die Leute, „auch wenn es nicht mehr so in den Schlagzeilen ist“, sagte die Sonderbeauftragte für Internationale Klimapolitik. (epd/mig) Aktuell Panorama

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