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Ein Bauarbeiter (Symbolfoto) © dustpuppy auf flickr.com (CC 2.0), bearb. MiG

Berlin

Schutzwohnung für Opfer von Arbeits-Ausbeutung und Menschenhandel

Menschen, die ausgebeutet werden, sind psychisch oft sehr belastet. Mit Polizei oder Zoll wollen viele nicht sprechen, aus Angst. Betroffen sind oft Menschen mit Migrations- oder Fluchtgeschichte. In Berlin gibt es nun eine Schutzwohnung.

Montag, 17.03.2025, 14:51 Uhr|zuletzt aktualisiert: Montag, 17.03.2025, 14:51 Uhr Lesedauer: 2 Minuten  |  

Für Opfer von Ausbeutung und Menschenhandel gibt es in Berlin seit Januar eine spezielle Schutzwohnung. Diese sei eine sichere und anonyme Anlaufstelle für Betroffene, sagte Sozialsenatorin Cansel Kızıltepe bei der Vorstellung des Projekts. Arbeitsausbeutung sei eine oft verborgene, aber weit verbreitete Ausbeutungsform. „Wir zeigen den betroffenen Menschen, dass sie nicht allein sind.“

Betroffene würden oft in ihrer Not ausgenutzt und müssen unter miserablen Bedingungen arbeiten. Arbeitsausbeutung gebe es von der Bau- und Landwirtschaft bis zur häuslichen Pflege und der Gastronomie in vielen Bereichen, teilte die Senatsverwaltung für Arbeit und Soziales mit.

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Menschen mit Migrations- oder Fluchtgeschichte seien besonders gefährdet. Bisher habe es an einer sicheren Unterkunft für Betroffene gefehlt, nachdem illegale Beschäftigung beendet und Täter ermittelt seien.

Sicherer Rückzugsort für Betroffene

Betroffene seien oft psychisch erheblich belastet, häufig verbunden mit Angstzuständen oder Depressionen, sagte Peter Hermanns, Sprecher des Internationalen Bundes (IB) Berlin-Brandenburg, einem Träger der Sozialarbeit. Die Schutzwohnung sei ein sicherer Rückzugsort und soll Menschen neue Perspektiven öffnen. Das IB bietet gemeinsam mit dem Berliner Beratungszentrum Migration und Gute Arbeit (Bema) professionelle soziale und psychologische Beratung.

Finanziert wird das Projekt vollständig von der Sozialverwaltung mit 450.000 Euro im Jahr. Insgesamt stehen dort zehn Unterbringungsplätze zur Verfügung, derzeit sei ein Platz belegt, heißt es. Die Adresse der Schutzwohnung wird aus Sicherheitsgründen nicht veröffentlicht. Berlin ist nach Angaben von Kızıltepe das erste Bundesland, das eine solche Schutzwohnung anbietet.

Betroffene vermeiden oft Kontakt mit Behörden

Es sei ein wiederkehrendes Problem, dass betroffene Menschen oft nicht oder nur in einem kurzen Zeitraum zu Aussagen bei Polizei und Zoll bereit seien, sagte Polizeipräsidentin Barbara Slowik Meisel. „Denn die Täterinnen und Täter stammen meist aus dem privaten sozialen Umfeld und versuchen regelmäßig, ihre Opfer während der Dauer der Ermittlungsverfahren in ihrem Sinne unter Druck zu setzen und zu beeinflussen.“

Slowik Meisel bezeichnete die Schutzwohnung daher als „absoluten Gewinn“ für die Ermittlungsarbeit des Zolls und der Polizei. (dpa/mig) Aktuell Panorama

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