Bayern
Islamunterricht hat sich bewährt – weitere Modellversuche überflüssig
Alle bayerischen Schülerinnen und Schüler haben ein verfassungsmäßiges Recht auf Religionsunterricht. Das gilt auch für die etwa 100.000 muslimischen Kinder und Jugendlichen. Die migrationspolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion Isabell Zacharias, begrüßt daher die Pläne des Kultusministeriums, den islamischen Unterricht als dritte Option neben Religion und Ethik in den Lehrplänen zu verankern. „Das ist ein richtiger Schritt auf dem Weg zur Integration. Wer junge Menschen ernst nimmt, muss auch ihre Religion ernst nehmen," sagt Zacharias.
Freitag, 20.03.2009, 16:36 Uhr|zuletzt aktualisiert: Donnerstag, 12.08.2010, 7:27 Uhr Lesedauer: 1 Minuten |
Enttäuscht ist die SPD-Abgeordnete aber von der zögerlichen Umsetzung. Kultusminister Spaenle plane einen erneuten fünfjährigen Modellversuch an Volks- und Realschulen. „Fünf Jahre Modellversuch in Erlangen und München haben bewiesen, dass der Islamunterricht hervorragend funktioniert. Was will Herr Spaenle denn nun noch alles ausprobieren?“ Zacharias fordert eine Ausweitung des Islamunterrichts auf alle Schularten in ganz Bayern. An Realschulen gehörten drei Prozent der Kinder dem muslimischen Glauben an, an Grund- und Hauptschule etwa acht Prozent, an Förderschulen sogar zehn Prozent. „Die Förderschulen müssten also als erste dran sein“, forderte Zacharias.
Vordringlich sei die Lehrerbildung. Das Kultsministerium müsse verstärkt für das Studium der islamischen Religionslehre werben, damit in den kommenden Jahren genügend Lehrerinnen und Lehrer zur Verfügung stünden.
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