Fremdenfeindlichkeit
Internationaler Tag gegen Rassismus
Die Staatsministerin und Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, Maria Böhmer, hat anlässlich des Internationalen Tages gegen Rassismus zum entschiedenen Kampf gegen Fremdenfeindlichkeit in Deutschland aufgerufen.
Samstag, 21.03.2009, 0:39 Uhr|zuletzt aktualisiert: Donnerstag, 12.08.2010, 7:28 Uhr Lesedauer: 2 Minuten |
„Rassismus, Fremdenfeindlichkeit, Ausgrenzung und Gewalt gegen Minderheiten haben in unserem Land keinen Platz“, erklärte Böhmer. „Alle demokratischen Kräfte sind aufgefordert, jeder Form von Rassismus und Fremdenfeindlichkeit entschieden entgegen zu treten.“
Als besorgniserregend bezeichnete Böhmer die Ergebnisse einer jüngst vorgestellten Studie zur Jugendkriminalität, wonach fremdenfeindliches Gedankengut unter einigen Jugendlichen weit verbreitet ist. Die Studie des Kriminologischen Instituts Niedersachsen belegt auch, dass Jugendliche mit geringer Bildung eher für Fremdenfeindlichkeit und Gewalt gegen Minderheiten anfällig sind. Staatsministerin Böhmer erklärte dazu: „Die Studie zeigt: Bildung ist nicht nur der Schlüssel für Integration, sie ist auch die Grundlage für ein gutes Zusammenleben von Menschen verschiedener Herkunft in unserem Land. Deshalb müssen wir im Bildungsbereich unsere Anstrengungen intensivieren.“ Insbesondere in den Schulen und in der Jugendarbeit müsse mehr getan werden, um rassistischen und ausländerfeindlichen Tendenzen entgegen zu wirken. „Die Chancen einer vielfältigen Gesellschaft müssen in den Köpfen und Herzen der jungen Menschen fest verankert werden“, forderte die Integrationsbeauftragte. „Vielfalt ist eine große Chance für unser Land.“
Alltagsrassismus und Diskriminierung verhindern Integrationsbemühungen
Kenan Kolat, Bundesvorsitzender der Türkischen Gemeinde in Deutschland (TGD), ruft zum gemeinsamen eintreten gegen jegliche Form von Diskriminierung auf. In der Bundesrepublik würden Menschen nicht-deutscher Herkunft noch immer Benachteiligungen im alltäglichen Leben erleben, sei es beim Zugang zu Diskotheken oder Restaurants, bei der Suche nach Arbeit oder am Arbeitsplatz selbst. Jede Form der Diskriminierung stelle eine Barriere dar und kann jegliche Integrationsbemühung zu nicht machen.
„Wir sind alle aufgerufen uns stärker für eine Kultur der Gleichbehandlung und Wertschätzung in unserem Land stark zu machen. Die jüngst veröffentlichte Pfeiffer-Studie macht uns das noch mal deutlich. Der Politik kommt dabei eine besondere Vorbildfunktion zu“, so Kenan Kolat.
Diskriminierungsmeldungen in Berlin im Jahr 2008 um 20 % gestiegen
Der Antidiskriminierungsnetzwerk Berlin (ADNB) verkündet einen Anstieg von Diskriminierungsmeldungen um 20 % im Jahr 2008. Unterteilt in Diskriminierungsbereiche ergeben sich laut ADNB im Bereich der Diskriminierung auf dem Arbeitsplatz 21%, bei der Arbeitsplatzsuche 16%, gefolgt von dem Bereich „Wohnen“ 14%, „Bildung“ 13% und Zugang zu Güter und Dienstleistungen 10%. Unterteilt in Diskriminierungsmerkmale finden sich mehrheitlich Ratsuchende, die aufgrund ihrer ethnischen Herkunft diskriminiert wurden und in Kombination mit anderen Diskriminierungsmerkmalen einer Mehrfachdiskriminierung ausgesetzt waren. 2008 fiel hierbei auf, dass die Diskriminierungsmerkmale der (zugeschriebenen) Religionszugehörigkeit Islam (14%) und dem Diskriminierungsmerkmal Schwarze Hautfarbe (17%) relativ hoch sind.
„Auffallend sind die Meldungen aus dem Bereich der Diskriminierung am Arbeitsplatz und bei der Arbeitsplatzsuche. Laut OECD müssen MigrantInnen 40-50 % mehr Bewerbungen schreiben als vergleichbar qualifizierte Arbeitssuchende ohne Migrationshintergrund, um eine Rückmeldung zu erhalten. Diese Erfahrung teilen auch viele unserer KlientInnen“, sagte Nuran Yiğit, Projektleiterin des ADNB des TBB. „Diskriminierung am Arbeitsplatz äußert sich insbesondere durch rassistisches Mobbing und/oder verbale Belästigungen. Oft gehören auch pauschale Äußerungen gegen und über Migranten, Muslime, und Schwarze durch Arbeitskollegen und Vorgesetzte dazu“ so Yiğit weiter. Politik
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