EU-Studie
Ausgrenzung und Diskriminierung führen zu Gewalt, nicht die Religion
Nicht die Zugehörigkeit zum Islam führt bei Jugendlichen zu einer höheren Gewaltbereitschaft, sondern Diskriminierung. Das ist das zentrale Ergebnis einer EU-Studie, die gestern in Wien vorgestellt wurde.
Donnerstag, 28.10.2010, 8:30 Uhr|zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 08.01.2020, 15:45 Uhr Lesedauer: 3 Minuten |
Die soziale Ausgrenzung hat drastische und negative Folgen für jede Gesellschaft. Die Ausgrenzung von Kindern wirkt sich noch viel verhängnisvoller aus, und zwar in der Gegenwart ebenso wie in der Zukunft, heißt es in einer Studie der EU-Grundrechteagentur, die gestern in Wien vorgestellt wurde.
Negative Klischeevorstellungen von Menschen zusammen mit Vorurteilen gegenüber bestimmten Religionen und ihren Anhängern können sich negativ auf den Zusammenhalt in der Gemeinschaft und auf die soziale Integration auswirken. Es ist von maßgeblicher Bedeutung, dass diesen Vorurteilen Belege für die tatsächlichen Einstellungen und Erfahrungen dieser Bevölkerungsgruppen entgegengehalten werden.
Kurz: Die wichtigsten Faktoren im Zusammenhang mit gewalttätigem Verhalten sind: die Personen sind männlichen Geschlechts, sie gehören einer kriminellen Jugendgruppe / Gang an, sie werden diskriminiert, und sie sind sozial ausgegrenzt. Berücksichtigt man diese Aspekte, dann spielt der Religionshintergrund sowie die Religionszugehörigkeit bei der Erklärung von gewalttätigem Verhalten keine Rolle.
Gefahren der Diskriminierung
Rund jeder vierte Jugendliche – in jedem der drei EUMitgliedstaaten, in denen die Erhebung durchgeführt wurde (Frankreich, Spanien und Vereinigtes Königreich Groβbritannien und Nordirland) – berichtete, irgendwann einmal ungerecht behandelt oder schikaniert worden zu sein. In Frankreich und in Spanien berichteten muslimische Jugendliche sehr viel eher als nichtmuslimische, eine solche Erfahrung gemacht zu haben; im Vereinigten Königreich gab es diesbezüglich zwischen muslimischen und nichtmuslimischen jungen Menschen keinen Unterschied. Jugendliche, die diskriminiert worden waren, äußerten mit geringerer Wahrscheinlichkeit, „sehr zufrieden“ zu sein als andere, die eine solche Diskriminierungserfahrung nicht gemacht hatten.
Viele Jugendliche erfahren Gewalt, angefangen von Mobbing und anderen Formen emotionaler Gewalt bis hin zu körperlichen Formen der Aggression. Es wurde ferner festgestellt, dass es einen engen Zusammenhang zwischen Viktimisierung und der Ausübung gewalttätiger Handlungen gibt.
In allen drei EU-Mitgliedstaaten, in denen die Erhebung durchgeführt wurde, war bei Jugendlichen, die sich sozial ausgegrenzt fühlten, und bei denjenigen, die aufgrund ihres kulturellen oder religiösen Hintergrunds, ihrer Hautfarbe oder Sprache Opfer von Gewalt geworden waren, die Bereitschaft zu emotionaler Gewalt (wie Hänseln oder Drangsalieren) gegenüber anderen höher als bei Jugendlichen, die sich nicht sozial ausgegrenzt fühlten oder die aus den genannten Gründen nicht schikaniert worden waren.
Jugendliche, die diskriminiert worden waren, fühlten sich eher sozial isoliert und von Gleichaltrigen entfremdet. Dagegen werden Mitglieder von kriminellen Jugendgruppen, die diskriminiert wurden, eher Opfer von Gewalt und begehen mit größerer Wahrscheinlichkeit gewalttätige Handlungen.
Allen befragten Jugendlichen ist jedoch gemeinsam, dass die Gewaltbereitschaft nicht unbedingt auch mit einem tatsächlichen gewalttätigen Verhalten einhergeht.
Kurz: Die Studie enthält keinerlei Hinweise darauf, dass der Religionshintergrund der Befragten ein Indikator dafür ist, dass tatsächlich körperliche Gewalt ausgeübt wird, wenn auch andere Aspekte der Diskriminierung und Ausgrenzung sowie andere Merkmale, die für das Leben Jugendlicher charakteristisch sind, berücksichtigt wurden.
Die meisten sind nicht gewaltbereit
In aller Regel befürworten Jugendliche keine Gewalt, die ohne „guten Grund“ ausgeübt wird; unter bestimmten Umständen, etwa Notwehr oder Schutz anderer Menschen, ist für sie Gewalt allerdings gerechtfertigt. Nur sehr wenige allerdings heißen Krieg und/oder Terrorismus gut.
Jugendliche sind – unabhängig von ihrer Religionszugehörigkeit – besorgt über den Zustand der Welt und über wichtige soziale Themen. Generell ist ein Mangel an Vertrauen in Autoritätspersonen festzustellen, insbesondere in Politiker.
Muslimische und nichtmuslimische Jugendliche ähnlich
Es gibt keinerlei Hinweise darauf, dass muslimische Jugendliche häufiger oder seltener Gewalt anwenden als nichtmuslimische.
Diskriminierung und Ausgrenzung sind nicht auf muslimische Jugendliche beschränkt, und die Religionszugehörigkeit ist bei der Frage, ob Jugendliche tatsächlich gewalttätig werden, weniger von Belang als die Merkmale ihrer Peergruppe und ihre Erfahrungen und Einstellungen im weiteren Sinne.
Etwa jeder fünfte Jugendliche war der Auffassung, dass Gewalt gerechtfertigt war, wenn seine Religion beleidigt wurde. Im Durchschnitt stimmten muslimische Jugendliche in allen drei EU-Mitgliedstaaten dieser Aussage eher zu als Nichtmuslime. Dieses Ergebnis bedeutet allerdings nicht, dass Jugendliche tatsächlich gewalttätig werden.
Fazit
Soziale Ausgrenzung und Diskriminierung sind Themen, mit denen man sich im Hinblick auf ihre Auswirkungen auf die Frage, ob Jugendliche Gewalt für gerechtfertigt halten, vorrangig auseinandersetzen muss. Gesellschaft Studien
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Ich kann’s nicht mehr hören. Wir sind schuld. Immer wir. Nie nie die armen überhätschelten „Migranten“. Die EU will Europa zerstören, Ich kann mir nur vorstellen, dass dieser Wahnsinn Methode hat.
Also die Ursache ist einfach: Die Eingeborenen – die ausgrenzen und diskriminieren – sind schuld, die Einwanderer sind ausschließlich Opfer.
Solche Märchenerzählungen haben in Deutschland eine lange Tradition und die schönsten Erzählungen dieser Art wurden von den Gebrüdern Grimm zusammengetragen und in Buchform herausgegeben.
Lieber Fritz,
hier einige Stichpunkte: Peer-Groups, Herkunftsmilieu, Arbeitsmarkt, Bildungssystem im Zusammenhang: familiäre Lage, Armut, soziale Frage, Wohnquartiere…
Diskriminierung ist -wie auch im Artikel deutlich dargestellt- ein Zahnrädchen von vielen und der ganze Prozess ist ein Teufelskreis: Je mehr das Hekunftsmilie im Bildungssystem durchsickert, desto niedriger der Abschluss, desto größer das Risiko arbeitslos zu werden, desto größer das Risiko sozial abzusteigen, desto größer die soziale Ausgrenzung. Je ärmer die Familie, desto weniger Unterstützung für das Kind in der Schule möglich, desto größer der soziale Druck, desto höher die Gewaltbereitschaft, desto stärker die soziale Distanz zur Umwelt…
Ich gehe ja auch nicht hin und sage: die Dumpinglöhne der 1960er Jahre, die für GastarbeiterInnen vorgesehen waren und das marode Bildungssystem in Deutschland sind alleine Schuld an Gewaltbereitschaft unter Unterschichtskindern, zu denen Migranten aus strukturellen Gründen häufiger gehören. (Arbeitsbelastung, Lohnunterschiede, Diskriminierung auf dem Arbeits- und Wohnungsmarkt).
Sie degradieren dafür Wahrheits-Zahnrädchen zu Märchen. Oder sind all die Zig-Studien die Erfindung der Wissenschaft?
Glaubt ihr eigentlich so einen Mist wie diese Studie eigentlich wirklich?
„Oder sind all die Zig-Studien die Erfindung der Wissenschaft?“
Werter NDS,
ja, sie haben die Funktion, das linke Weltbild abzusichern, daß bei entsprechender staatlicher Förderung alle Kinder die gleichen Möglichkeiten hätten. Das ist eine der schlimmsten linken Lebenslügen, und wenn dann deren Unhaltbarkeit offenbar zu werden droht, dann beschimpft man lieber Andere als Rassisten, weil das bequemer ist, als das eigene Weltbild zu überprüfen.
Im übrigen: Ist Deutschland für das patriachalische Weltbild mancher Einwandererfamilien zuständig? Für deren Entrechtung der Frauen? Wo Frauen nach Zwangsheiraten wie Gefangene gehalten werden? Keine Chance Deutsch zu lernen oder den Kindern beizubringen. Für deren häusliche Gewalt, die sich leider dann auch bei den Kindern fortsetzt? Für Verwandtenehen, wo die Kinder statistisch 3-4 IQ-Punkte weniger haben und die Zahl der Behinderungen schlagartig steigt?
Werter Fritz,
ich weiß nicht, woher Sie wissen, was alles schlimme, linke Lebenslügen sind. Anscheinend haben sie nicht viel mit den „Jugendlichen von heute“ zu tun. Wenn wir alles von NDS als „Linke Weltverschwörungtheorien“ abtun könnten, wäre es zu schön um wahr zu sein.
Wie gut, dass es Menschen wie Sie gibt, die uns Dumme und Eingebildete endlich entlarven und die reine unerschrockene Wahrheit ans Licht bringen! Prima.
wenn ich abends in der U-Bahn von Orientalen angepöbelt werde, ist das dann Diskriminierung oder kulturelle Bereicherung ?
@ der boese wolf
weder noch. es ist eine belästigung – die gleiche, wie als ich von irgendjemanden angepöbelt werde. ich frage mich, wieso sie den orientalen überhaupt nennen oder werden sie ausschließlich von orientalen angepöbelt? wenn ja, würde ich mir mal gedanken machen, woran das wohl liegt.
Werte Bettina-Hildegard,
„ich weiß nicht, woher Sie wissen, was alles schlimme, linke Lebenslügen sind.“
Ich erlaube mir, die Welt zu beobachten. Ich kann dies auch durch meine eigene Brille tun, denn ich bin nicht bei einer Parteistiftung, einer NGO oder bei einer anderen Institution der Integrations- oder Anti-Diskriminierungsindustrie beschäftigt.
“ Anscheinend haben sie nicht viel mit den “Jugendlichen von heute” zu tun.“
„Die Jugendlichen von heute“ gibt es doch genausowenig wie „die Deutschen“ oder „die Türken“.
“ Wenn wir alles von NDS als “Linke Weltverschwörungtheorien” abtun könnten, wäre es zu schön um wahr zu sein.“
Wo habe ich von linken Verschwörungsindustiren gesprochen? Es ist eine einfache Wahrheit, daß jeder da die Gutachten bestellt, wo er die passenden Ergebnisse erwartet, das gilt für „Shell“ ebenso wie für „Greenpeace“, die CDU oder sonstwen. Gekaufte Gutachten gibt es nach linker Meinung aber nur bei der Industrie. Denken Sie bitte an Churchill: „Ich glaube nur an die Statistik, die ich selber gefälscht habe.“
„Wie gut, dass es Menschen wie Sie gibt, die uns Dumme und Eingebildete endlich entlarven und die reine unerschrockene Wahrheit ans Licht bringen! Prima.“
Endlich kann ich Ihnen einmal zustimmen……Aber mal im Ernst: Glauben Sie, daß wenn der Staat z.B. eine Behörde einrichtet, um ein bestimmtes Problem zu bekämpfen, daß diese Behörde nach menschlichem Ermessen jemals sagen wird: „So, das Problerm ist gelöst, ihr könnt die Behörde auflösen und uns woanders hin versetzen.“
Gruß Fritz