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Rheinland-Pfalz

Weiterbildung soll Diskussion über Islam versachlichen

In Rheinland-Pfalz sollen sich Lehrer, Ärzte, Leiter von Jugendgruppen oder Mitarbeiter aus der Verwaltung künftig über die Religion weiterbilden können. Ziel ist es, die Diskussion über den Islam zu versachlichen.

Dienstag, 16.11.2010, 8:25 Uhr|zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 17.11.2010, 20:13 Uhr Lesedauer: 2 Minuten  |  

„Die Landesregierung schützt die Religionsfreiheit, setzt sich für eine sachliche Diskussion ein und für Toleranz gegenüber den verschiedenen Religionen.“ Das unterstrichen Sozialministerin Malu Dreyer (SPD), gestern in Mainz anlässlich der Unterzeichnung einer Zielvereinbarung über das Konzept eines Weiterbildungsangebots zum Islam.

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Das Weiterbildungsangebot richtet sich an Multiplikatoren aus dem öffentlichen Dienst und der Verwaltung, aus der schulischen und außerschulischen Jugend- und Erwachsenenbildung und dem Gesundheitswesen und wurde von der Arbeitsgruppe ‚Religion’ im Rahmen des Integrationskonzeptes des Landes Rheinland-Pfalz erarbeitet. Ziel des Weiterbildungspakets ist es, die vorhandenen Vorbehalte gegenüber dem Islam sachlich zu diskutieren.

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Den Auftakt des Weiterbildungsangebots bildet eine Pilotveranstaltung im November 2010. Nach erfolgreicher Evaluation sollen im Jahr 2011 mehrere Weiterbildungsveranstaltungen unter Berücksichtigung lokaler oder zielgruppenorientierter Schwerpunkte stattfinden. Das Weiterbildungsangebot wird als Service-Paket mit verbindlichem Konzept potenziellen Veranstaltern angeboten werden, die es dann vor Ort umsetzen.

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„Das Bild vom Islam ist in Deutschland oft negativ und von einer verengten Sichtweise geprägt, das zeigt nicht zuletzt die aktuelle Diskussion. Vor dem Hintergrund, dass in Deutschland rund vier Millionen Muslime leben, davon über 100.000 in Rheinland-Pfalz, und der Islam die drittstärkste Religionsgemeinschaft in Deutschland ist, müssen wir die Aufklärungs- und Informationsarbeit verstärken und den Dialog zwischen Muslimen und Nicht-Muslimen weiter intensivieren“, so Malu Dreyer. Das Weiterbildungsangebot könne einen wichtigen Beitrag dazu leisten.

Bildungsministerin Ahnen betonte, dass auch der islamische Religionsunterricht, der zurzeit an Grundschulen in Ludwigshafen, Mainz und Worms sowie an einigen weiterführenden Schulen in Ludwigshafen erprobt werde, einen wertvollen Beitrag zur Integration von Musliminnen und Muslimen leiste. Durch den islamischen Religionsunterricht werde auch in den Schulen der konstruktive Austausch über den Islam gefördert.

Nach Ansicht von Ministerin Dreyer liefert die kontinuierliche und sachorientierte Integrationsarbeit in Rheinland-Pfalz gute Ansatzpunkte für die Versachlichung der Diskussion über den Islam. Neben den Veranstaltungen „Interreligiöser Dialog“ und „Islamforum Rheinland-Pfalz“ seien es auch die „Tage der offenen Moschee“, die eine gute Gelegenheit für ein besseres Kennenlernen und Miteinander zwischen muslimischen Einwanderern und der aufnehmenden Gesellschaft böten. (eb) Aktuell Gesellschaft

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  1. Sabine Schiffer sagt:

    Das ist das falsche Konzept! Man bekämpft Vorurteile nicht, indem man über die Betroffenen „aufklärt“, sondern die Vorurteilsträger in den Blick nimmt und deren Denkstrukturen. Ein Projekt wie das obige ist geeignet, um zur weiteren Religionisierung von Debatten beizutragen, die eigentlich anderer Natur sind. Wieso sollen sich nun alle für den Islam interessieren (müssen)? Als gäbe es da so Ausnähmliches, was es im Bhuddismus, Judentum oder auch Christentum oder auch sonstwo nicht gäbe…

  2. churchiIl sagt:

    Also der letzte Satz ist köstlichste Satire, bravo!!!