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Nordrhein-Westfalen

Zukunft durch Ausbildung für türkische Jugendliche

Nordrhein-Westfalens Arbeits- und Integrationsminister Guntram Schneider will erreichen, dass mehr türkeistämmige Jugendliche eine berufliche Ausbildung absolvieren. Bisher machen 68,2% der deutschen Jugendlichen eine Ausbildung, aber nur 32,2% der ausländischen.

Dienstag, 23.11.2010, 8:26 Uhr|zuletzt aktualisiert: Donnerstag, 25.11.2010, 2:57 Uhr Lesedauer: 2 Minuten  |  

Arbeits- und Integrationsminister Guntram Schneider (SPD) will erreichen, dass mehr türkische und türkeistämmige Jugendliche eine berufliche Ausbildung absolvieren. Auf einer Veranstaltung zur Umsetzung des Aktionsplans „Zukunft durch Ausbildung“ sagte der Minister am Sonntag (21. November 2010) in Dortmund: „Ich bin überzeugt davon, dass wir eine bessere berufliche Eingliederung nur mit Hilfe der türkischen Vereine und Organisationen in unseren Städten und Gemeinden hinbekommen können.“ Derzeit ist die Ausbildungsbeteiligung deutscher Jugendlicher noch etwa doppelt so hoch wie bei Jugendlichen mit ausländischem Pass.

Insgesamt 150 zweisprachige Ansprechpartner in türkischen Eltern-, Sport-, Kultur und Moscheevereinen sollen gewonnen werden, um bei Jugendlichen und ihren Eltern als ehrenamtliche Berufseinstiegsberater für das Thema Ausbildung zu werben. Minister Schneider: „Wir wollen die jungen Leute davon überzeugen, dass eine solide Berufsausbildung noch immer der beste Schutz vor Arbeitslosigkeit ist und eine gute Voraussetzung für den beruflichen Aufstieg. Auch wollen wir deutlich machen, dass es ein breites Spektrum von insgesamt 350 Ausbildungsberufen gibt. Gerade bei Schulabgängern mit ausländischem Pass stellen wir aber fest, dass fast die Hälfte von ihnen sich auf nur zehn besonders beliebte Ausbildungsberufe konzentriert und sie damit viele Chancen verschenken.“

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Info: Der Aktionsplan „Zukunft durch Ausbildung – Gelecek için Meslek Eğitimi“ wird gemeinsam von der Landesregierung, den türkischen Generalkonsulaten und der Regionaldirektion NRW der Bundesagentur für Arbeit getragen.

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Seit dem Start des Aktionsplans „Zukunft durch Ausbildung“ konnten bereits 116 ehrenamtliche Berufseinstiegsberater aus türkischen Vereinen in 71 Kommunen qualifiziert werden. Diese Schulungen werden vom nordrhein-westfälischen Arbeitsministerium gefördert und vom türkischen Unternehmerverband ATIAD umgesetzt.

Die Berater organisieren vor Ort eigene Informationsveranstaltungen und beantworten Fragen zu Ausbildung und Berufswahl: „Wie funktioniert das duale Ausbildungssystem?“, „Wer hilft bei der Suche nach dem richtigen Beruf und der Ausbildungsstelle?“ oder „Welche Aufstiegs- und Zukunftschancen bietet ein deutscher Ausbildungsabschluss?“. Insgesamt sollen über die Berufseinstiegsberater mehr als 20.000 Eltern und Jugendliche mit Zuwanderungsgeschichte erreicht werden.

Weitere Bausteine des Aktionsplans sind Zweisprachige Elternabende in Haupt- und Gesamtschulen mit einem hohen Anteil von Schülerinnen und Schülern mit Zuwanderungsgeschichte. Bereits mehr als 70 Schulen haben sich dafür angemeldet. Inzwischen sind 200.000 zweisprachige Flyer und Broschüren zur Berufsorientierung gedruckt worden. Zudem können sich Jugendliche mit Zuwanderungsgeschichte auf der Internetseite www.jaau.nrw.de (Jugend in Arbeit und Ausbildung), die mehrsprachig eingerichtet wurde, informieren. Auch bieten die Generalkonsulate und die Arbeitsagenturen regelmäßig gemeinsame Ausbildungs-Sprechstunden an.

Etwa zwei Drittel (68,2 Prozent) der deutschen Jugendlichen machen eine Ausbildung, aber nur etwa ein Drittel (32,2 Prozent) der ausländischen. Zahlenmäßige Aussagen zur Ausbildungssituation von Jugendlichen mit Zuwanderungsgeschichte sind generell schwierig, denn die offizielle Ausbildungsstatistik unterscheidet nur nach deutschen Auszubildenden und Auszubildenden mit ausländischem Pass; ein Migrationshintergrund wird statistisch nicht erfasst. (sds) Aktuell Wirtschaft

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