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Hessen

DITIB-Antrag zur Einführung des islamischen Religionsunterrichts

DITIB möchte als Religionsgemeinschaft und als Träger eines islamischen Religionsunterrichts anerkannt werden und hat einen Antrag zur Einführung des islamischen Religionsunterrichts an hessischen Schulen gestellt.

Mittwoch, 12.01.2011, 8:26 Uhr|zuletzt aktualisiert: Freitag, 14.01.2011, 1:04 Uhr Lesedauer: 2 Minuten  |  

Der hessische Landesverband der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion e.V. (DITIB) hat am Montag einen Antrag an den hessischen Justiz- und Integrationsminister Jörg-Uwe Hahn (FDP) übergeben. Sie möchte als Religionsgemeinschaft und als Träger eines islamischen Religionsunterrichts (Art 7 GG) anerkannt werden. Aus der Anerkennung der DITIB als Religionsgemeinschaft würde, ähnlich wie bei Katholiken oder Protestanten, ein Anspruch auf Durchführung von bekenntnisorientiertem islamischen Religionsunterricht folgen.

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„Heute ist ein guter Tag für Hessen. Wir werden nun den Antrag sorgfältig prüfen. Im Mittelpunkt steht die Frage der Verfassungstreue und der Unabhängigkeit von Einflüssen des türkischen Staates. Wir freuen uns, dass nun die Möglichkeit nach Artikel 7 Abs. 3 GG, bekenntnisorientierten Religionsunterricht zu geben, ein Stückchen näher gerückt ist“, erklärte der hessische Integrationsminister.

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„Sollte nach einer möglichen positiven Entscheidung nicht flächendeckend an hessischen Schulen bekenntnisorientierter islamischer Religionsunterricht eingeführt werden können, dann ist vorstellbar, auch das Fach Islamkunde zu erteilen.“ Abschließend betonte Hahn aber, er wolle sich nicht auf einen bestimmten Zeitpunkt für die Einführung des Islamunterrichts festlegen lassen. „Wir werden gründlich und sorgfältig prüfen. Hier gilt Sorgfalt vor Schnelligkeit.“

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Schnelle und sorgfältige Prüfung
Unterstützung bekam Hahn von der SPD. Der integrationspolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Gerhard Merz sprach sich ebenfalls für eine sorgfältige Prüfung des DITIB-Antrags aus. Die SPD begrüße den Antrag der DITIB als Ansprechpartner für den bekenntnisorientierten islamischen Religionsunterricht. Jedoch müsse auch klar sein, dass dieser gewisse Kriterien zu erfüllen habe.

Tarek Al-Wazir, Grünen-Fraktionsvorsitzender der Landtagsfraktion, hingegen drängte, den DITIB-Antrag schnell und unvoreingenommen zu prüfen. „Jetzt haben sich muslimische Vertreterinnen und Vertreter bei der Landesregierung gemeldet und wollen sich als Ansprechpartner legitimieren lassen. Hahn darf das Anerkennungsverfahren allerdings nicht dazu nutzen, weiterhin monatelang nichts zu tun. Entweder erfüllt die DITIB die Voraussetzungen, dann ist so schnell wie möglich Islamunterricht einzuführen. Andernfalls muss umgehend die Erteilung von Islamkunde in Angriff genommen werden. Seit zwei Jahren ist faktisch nichts passiert. Es darf keine Ausreden mehr geben“, so Al-Wazir.

Für eine zeitnahe Entscheidung sprach sich auch die DITIB aus und erteilte Kritikern, die eine Bindung zur Türkei als Hindernis sehen, eine Absage. Ein DITIB Sprecher sagte, dass sie keine Beamte seien „weder des deutschen noch des türkischen Staats.“ (eb) Aktuell Gesellschaft

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  1. Kritisch betrachtet! sagt:

    Für eine zeitnahe Entscheidung sprach sich auch die DITIB aus und erteilte Kritikern, die eine Bindung zur Türkei als Hindernis sehen, eine Absage. Ein DITIB Sprecher sagte, dass sie keine Beamte seien „weder des deutschen noch des türkischen Staats.“

    Aha!

    Da irrt der gute Mann!

    „Ditib“ ist die Abkürzung für „Diyanet Isleri Türk Islam Birgili“ und bedeutet „Türkisch-islamische Union des Amtes für religiöse Angelegenheiten“.

    Dieses Amt untersteht der Regierung in Ankara!
    Der Haushalt ist der nächst größere und bedeutende nach dem Militärhaushalt!

    Lassen wir aber doch den guten Sprecher zu Wort kommen:

    Wie erklärt er, dass die Attachés in den Konsulaten die Imame und Vorsitzenden der jeweiligen Ortsvereinen und Moscheen inhaltlich und strategisch beraten und begleiten?

    Wie erklärt es sich die vielen Gespräche in den Kouslaten mit den jeweiligen Imamen und Vorsitzenden der Moscheen?

    Wie erklärt er sich, dass der Türksiche Staat die Imame nach Deutschland sendet und bezahlt?

    Der gute Spreche meint wohl nur den Verein DITIP zu Köln und die Ortsvereine, die zwar nach dem Vereinsrecht in Deutschland gegründet sind, aber auch sehr wohl unter dem Einfluss der Türkischen Regierung stehen …

    Im übrigen repräsentiert die DITIP gerade mal 10% der türkischen Muslime. Inwiefern meint sie, dass sie hier einen Anspruch darauf hat, alle anderen zu vertreten? Woraus will sie dies ableiten, etwa dadurch nur das der Rest auch Türken sei? Ein Menschenbild, dass die Türkei in der Politik, Religion, Gesetzen und Rechten und Pflichten gegenüber dem Staat in vielfälltiger Art und Weise dokumentiert – die Mündigkeit des Einzelnen zählt nichts!

    Ein bischen goggeln bringt sicher Licht ins Dunkle und lässt manche Ecke hell erscheinen …

    In diesem Sinne – kritisch betrachtet sollte der Vorstoß der DITIP in jedem Fall!

  2. Schwachsinn sagt:

    Ditib / Diyanet stellt in der Türkei eine Instutution dar, die abgesehen davon, dass sie Imame stellt selbst forscht. Sinn und Zweck der Institution ist es den Islam zu erforschen und so Dinge klarzustellen. Sie ist in keinster Weise vom türkischen Staat beeinflusst, noch mischt sie sich in politische Angelegenheiten ein.

    Ditib / Diyanet ist die EINZIGE Institution in der Türkei, die Imame stellt. Daher sind Worte wie, „Nur 10% der Türken gehören dem an“, völlig falsch. Ihre Recherche haben Sie wohl bei der Welt, Spiegel, Bild oder einem anderen Propagandablatt durchgeführt.

  3. Schwachsinn sagt:

    Die Sturktur des Ditib / Diyanet, des türkischen Staates als Säkularismus geht auf Atatürk zurück. Gerade Ditib / Diyanet muss und soll den Islam von Fanatismus a la Erbakan, usw. schützen durch Forschung und Aufklärung. Fragwürdige Organisationen wie sie hier in Deutschland erlaubt sind, ich nenne mal bewusst keine, sind in der Türkei verboten, weil man halt bei denen nicht ausgehen kann, dass sie den Islam für eigene Zwecke (politische) ausnutzen möchte.

  4. Kritisch betrachtet! sagt:

    Schon interresant, die Ausführungen von „Schwachsinn“, um es mal mit anderen Worten auszudrücken: mancher „Schwachsinn“ ist im Rahmen des Türkischen Staates zu lesen, manche Kommentare zur derzeitigen Regierung, vielfälltig die Facetten der „Islamtreuen“ in Regierung, Politik und den Ämtern … interessant erscheint dabei auch der „Schwachsinn“ zu sein, dass Erdogan bekennendes Mitglied einer in Deutschland kritisch betrachteten „Organisation“, der „Fethullah Gülen Bewegung“ ist … wie dies sich positioniret mag der kristische Leser selbst beurteilen.

    Ich jedoch lese gern weiteren ungeprüften und der einer eigensten Form der Realität entsprechenden „Schwachsinn“!

    Vielen Dank, für den Einblick, dass die Deutsche Presse weniger unabhängi sei, als wie etwa eine Türkische oder gar die Stimme der Regierung!

  5. Karl Willemsen sagt:

    @Schwachsinn

    „Sie ist in keinster Weise vom türkischen Staat beeinflusst, noch mischt sie sich in politische Angelegenheiten ein.“

    4 min. später:

    „Die Sturktur des Ditib / Diyanet, des türkischen Staates als Säkularismus geht auf Atatürk zurück. Gerade Ditib / Diyanet muss und soll den Islam von Fanatismus a la Erbakan, usw. schützen durch Forschung und Aufklärung.“

    ;-)

    mal abgesehen von einer kleinen Widersprüchlichkeit, die ich meine hier erkannt zu haben… können Sie sich vorstellen, dass Atatürk „seine“ Ditib / Diyanet heute noch wiedererkennen würde…? oder müsste er nicht eher mit der Geschwindigkeit eines Zahnarztbohrers im Grabe rotieren, angesichts der Entwicklung die seine Behörde in den letzten 70 Jahren vollzogen hat…? s.a.:

    http://de.wikipedia.org/wiki/Diyanet_%C4%B0%C5%9Fleri_Ba%C5%9Fkanl%C4%B1%C4%9F%C4%B1

  6. Schwachsinn sagt:

    @Karl Willemsen

    Sie zitieren Wikipedia. Kommen Sie bitte auch nicht mit Propagandablättern a la Spiegel, Welt, ARD, ZDF, usw.

    Ich sag es nocheinmal: Wie die Judikative unabhängig von der Politik sein sollte – was man an der Türkei heute durchaus kritisieren kann -, ist die Diyanet unabhängig – und dies ist es tatsächlich: Sprich, Imame vom Diyanet, Professoren, anderes wissenschaftliches Personal haben rein GAR NICHTS mit der regierenden Partei am Hut. Sie mischen sich nicht in die Politik ein, noch die Politik in die religiösen Angelegenheiten.

    Hat denn dir Kirche in Deutschland keine zentrale Anlaufstelle? Das Christentum insgesamt (Katholiken), ja, im Vatikan – dennoch ist es nicht mit dem Islam zu vergleichen, denn im Christentum gibt es die Stellung des Papstes; solch eine Figur gibt es nicht im Islam. Ich sag es nocheinmal, die Diyanet / Ditib ist eine Institution, die den Islam erforscht und Dinge klarstellt, dies dem Volk lehrt als zentrale Instanz, um den Glauben eben von politischem Missbrauch – genau das ist ja auch der sogenannte „radikale Islam“ – zu verhindern; der Islam ist selbst liberal, politische Individuen versuchen aber Glauben zu missbrauchen – z.B. Erbakan.

    Ja, Ditib / Diyanet ist eine staatliche Institution, aber heißt es nicht gleich, dass eine hohe „politische Person“ etwas zu bestimmen hätte. Und zum 100. Mal: Sie ist UNABHÄNGIG von der Politik.

  7. Yilmaz sagt:

    ich finde die türkei braucht einen neuen atatürk. ich glaube der neue atatürk wird aus deutschland kommen…

  8. Pragmatikerin sagt:

    Hallo Yilmaz

    Mit deiner Meinung hast du vielleicht recht; ich würde mir einen Regenten nach der Art wie Otto von Bismarck wünschen!!!!!

    Pragmatikerin

  9. Yilmaz sagt:

    meinetwegen kann er heissen wie er will, er sollte die türkei weiter zu einem modernen demokratischen richtig unabhängigen staat vorantreiben, die ansätze sind vorhanden, trotz der jetzigen regierung, ob in der eu oder auch ohne die eu. das ist relativ egal. ein staat der natürlich auch mit all seinen nachbarn in freundschaft lebt.
    ein staat der aus der enormen kritik seine kraft entwickelt.