Bundesagentur für Arbeit
Strategien gegen drohenden Fachkräftemangel können gelingen
Die Bundesagentur für Arbeit veröffentlicht am Freitag die Broschüre „Perspektive 2025 – Fachkräfte für Deutschland“. In der Broschüre geht es darum, die aktuelle Situation genau zu analysieren und Strategien gegen einen drohenden Fachkräftemangel aufzuzeigen.
Dienstag, 25.01.2011, 8:25 Uhr|zuletzt aktualisiert: Donnerstag, 27.01.2011, 0:14 Uhr Lesedauer: 2 Minuten |
Der deutsche Arbeitsmarkt ist im Umbruch: Während die vergangenen Jahrzehnte von Strukturwandel und hohen Arbeitslosenquoten geprägt waren, erlebt die Nachfrage nach Arbeitskräften derzeit einen regelrechten Boom. Die Zahl der Erwerbstätigen erreichte im vierten Quartal 2010 den höchsten Stand seit der Wiedervereinigung, die Arbeitslosigkeit den niedrigsten Wert seit 1992. In einigen Branchen und Regionen werden bereits heute die Fachkräfte – also Personen mit mindestens abgeschlossener Berufsausbildung oder vergleichbarem Sekundärabschluss – knapp.
„Dies ist keineswegs nur ein Strohfeuer. Denn auf Grund der demografischen Entwicklung wird das so genannte Erwerbspersonenpotenzial, also die Gesamtzahl von Personen in Deutschland, die theoretisch in der Lage sind, einer Arbeit nachzugehen, bis zum Jahr 2025 um rund 6,5 Millionen Personen sinken – und damit auch das Angebot an qualifizierten Fachkräften. Wenn nicht aktiv gegengesteuert wird, fehlt es in Zukunft also deutlich an jenen Fachkräften, die ein Motor für Wachstum und Wohlstand sind“, so das Bundesamt für Arbeit (BA). Z.B. werden nach Berechnungen des Instituts zur Zukunft der Arbeit bis zum Jahr 2020 rund 240.000 Ingenieure fehlen.
Perspektive 2025 – Fachkräfte für Deutschland
Doch Deutschland habe alle Chancen, dieser Entwicklung entgegenzuwirken und den Wandel aktiv zu gestalten. Allerdings erfordere die Trendumkehr einen breiten Ansatz, der viele Hebel nutzt, Denkgewohnheiten aufbricht und Positionen hinterfragt. Mit der Publikation „Perspektive 2025 – Fachkräfte für Deutschland“ will die Bundesagentur für Arbeit dazu beitragen, die Debatte auf einer soliden Faktenbasis zu führen. Raimund Becker, Vorstandsmitglied in der Bundesagentur für Arbeit: „Wir möchten mit unserer Broschüre die Diskussion auf eine solide Datenbasis stellen, um damit wirkungsvolle Strategien zu unterstützen.“
Dazu benennt die BA zehn zentrale Handlungsfelder, die gemeinsam den Schlüssel zur Deckung des Fachkräftebedarfs darstellen könnten. Es gehe darum, schlummernde Potenziale optimal zu nutzen. Das bedeute, dass z.B. Berufsrückkehrerinnen, Ältere oder Menschen mit Migrationshintergrund besser in den Arbeitsmarkt integriert werden sollen.
Download: Die Broschüre „Perspektive 2025 – Fachkräfte für Deutschland“ kann als PDF-Datei kostenlos heruntergeladen werden.
Becker stellt fest: „Dies wird aber nicht reichen, weshalb das Thema gezielte und gesteuerte Zuwanderung von qualifizierten Fachkräften ein weiterer Aspekt ist. Deshalb haben wir diesen Punkt mit in die Broschüre aufgenommen.“ Die Broschüre informiert über mögliche Strategien und benennt die Akteure, die bei ihrer Umsetzung Leistungen beitragen könnten.
„Mit der Broschüre wollen wir Fakten vermitteln“, so Becker. „Die aufgeführten Ideen sind als Anregungen zu betrachten. Wir möchten mit ihnen aufzeigen, dass der drohende Fachkräftemangel kein Schicksal ist. Im Gegenteil: Mit gut abgestimmten Strategien aller beteiligten Akteure und durch eine gute Zusammenarbeit in Netzwerken kann es gelingen, einem Mangel entgegenzutreten.“ (eb)
Aktuell Wirtschaft
Wir informieren täglich über das Wichtigste zu Migration, Integration und Rassismus. Dafür wurde MiGAZIN mit dem Grimme Online Award ausgezeichnet. Unterstüzte diese Arbeit und verpasse nichts mehr: Werde jetzt Mitglied.
MiGGLIED WERDEN- Fachkräftemangel vs. Abschiebung Pflegeheim wehrt sich gegen Ausweisung seiner Pfleger
- „Diskriminierend und rassistisch“ Thüringer Aktion will Bezahlkarte für Geflüchtete aushebeln
- Verwaltungsgerichtshof Nürnberg muss Allianz gegen rechts verlassen
- Ein Jahr Fachkräftegesetz Bundesregierung sieht Erfolg bei Einwanderung von…
- Brandenburg Flüchtlingsrat: Minister schürt Hass gegen Ausländer
- Chronisch überlastet Flüchtlingsunterkunft: Hamburg weiter auf Zelte angewiesen