Berufliche Weiterbildung
Migranten eher aufstiegsorientiert aber auch uninformiert
Migranten nutzen Angebote zur Weiterbildung im Durchschnitt seltener, wollen aber eher den beruflichen Aufstieg als Deutsche. Das geht aus einer Umfrage des Deutschen Industrie und Handelskammertages hervor.
Freitag, 04.02.2011, 8:30 Uhr|zuletzt aktualisiert: Donnerstag, 10.02.2011, 4:41 Uhr Lesedauer: 2 Minuten |
Migranten setzen eher auf den beruflichen Aufstieg (77 Prozent) als Deutsche (72 Prozent). Das geht aus einer Umfrage des Deutschen Industrie und Handelskammertages (DIHK) hervor, für die 11.000 Absolventen einer beruflichen Fortbildung befragt wurden.
Tatsächlich aufsteigen Migranten wie Deutsche jedoch gleichermaßen (72 Prozent). Damit haben sie die gleichen Weiterbildungserfolge. Sie wechseln genauso häufig in höhere Positionen, wie Personen ohne Migrationshintergrund. Auch bei den Gehaltsverbesserungen gibt es keine Unterschiede. Nur im Zusammenhang ihrer weiteren beruflichen Entwicklung hinken Migranten (62,5 Prozent) den Deutschen (66,2 Prozent) leicht hinterher.
Info: Rund 2 Prozent der Absolventen hat einen Hintergrund in der russischen Föderation. Mit 1,8 Prozent folgen Personen mit türkischem und mit 1,1 Prozent Personen mit polnischem Hintergrund.
„Ich möchte alle Arbeitnehmer ermutigen, mehr in die eigene Weiterbildung und damit das eigene Fortkommen zu investieren“, so DIHK-Präsident Hans Heinrich Driftmann. „Dass es sich lohnt – und zwar unabhängig von Herkunft, Geschlecht oder Alter –, zeigt unsere Umfrage.“
Migranten nutzen Angebote seltener
Dennoch ist der Anteil der Migranten (9,6 Prozent) an den Absolventen der Aufstiegsbildung deutlich unter dem Anteil an der Gesamtzahl aller Einwohner Deutschlands (19 Prozent). Hier sei mehr Information und Beratung ein wichtiges Instrument, um die Weiterbildungsbeteiligung von Migranten zu erhöhen.
Migranten haben der Umfrage zufolge leicht häufiger einen Hauptschulabschluss und deutlich seltener die mittlere Reife als die deutschstämmigen Absolventen. Gleichzeitig liegen sie bei der Abiturientenquote bei nahezu dem gleichen Wert und bei den Fachabiturienten sogar deutlich über dem jeweiligen Wert der Deutschen. Auch bei den sonstigen Abschlüssen haben Sie einen erhöhten Wert.
Fremdsprachen beliebt
Besonders beliebt sind Weiterbildungen bei Migranten im Fremdsprachenbereich (19,5 Prozent). Deutlich unterdurchschnittlich ist ihr Anteil bei den IT- und Medienabschlüssen sowie bei den Betriebswirten (5,2 bzw. 8 Prozent).
Download: Mit Weiterbildung voran: 7. Umfrage unter Absolventen der IHK-Weiterbildungsprüfungen
„Wer gezielt weiterlernt und dran bleibt, hat jetzt die besten Chancen Karriere zu machen“, sagte Driftmann. Die Umfrage belege zudem, dass die Erfolge unabhängig von der Herkunft seien: „Es gibt keine Unterschiede bei den Auswirkungen der Weiterbildung wie Aufstiegserfolge und Gehaltsverbesserungen.“
Der DIHK-Präsident ging sogar noch weiter: „Weiterbildung zeigt, wie Integration funktionieren kann – mit Eigeninitiative und guter Qualifikation stehen allen Interessierten Karrierewege offen. Die Herkunft ist dafür ebenso unerheblich wie das Geschlecht! Für Unternehmen zählt die Kompetenz.“ (etb)
Gesellschaft
Wir informieren täglich über das Wichtigste zu Migration, Integration und Rassismus. Dafür wurde MiGAZIN mit dem Grimme Online Award ausgezeichnet. Unterstüzte diese Arbeit und verpasse nichts mehr: Werde jetzt Mitglied.
MiGGLIED WERDEN- Fachkräftemangel vs. Abschiebung Pflegeheim wehrt sich gegen Ausweisung seiner Pfleger
- „Diskriminierend und rassistisch“ Thüringer Aktion will Bezahlkarte für Geflüchtete aushebeln
- Verwaltungsgerichtshof Nürnberg muss Allianz gegen rechts verlassen
- Ein Jahr Fachkräftegesetz Bundesregierung sieht Erfolg bei Einwanderung von…
- Brandenburg Flüchtlingsrat: Minister schürt Hass gegen Ausländer
- Chronisch überlastet Flüchtlingsunterkunft: Hamburg weiter auf Zelte angewiesen
Eigeninitiative ist das wichtigste und im Internetzeitalter kein Problem. Meine Tochter wird im Mai fertig mit ihrem Abi und hat vorsorglich den Termin bei der Berufs/Studienberatung wahrgenommen. Erschreckend war die Ahnungslosigkeit des Berufsberaters, der alles was sie an Fragen zu ihrem weiteren Werdegang hatte erst einmal recherchieren musste. Noch bevor er eine Antwort finden konnte, hatte sie ihm verschiedene Möglichkeiten selbst vorgeschlagen, von denen er bisher nie gehört haben will. Insoweit war das Beratungsgespräch ein totaler Reinfall und wir sind nun dazu übergegangen, die Informationen doch lieber selbst einzuholen. Falls man beim MiGAZIN mal die Berufs/Studienwünsche der Migranten beleuchtet, empfehle ich einen Artikel zu Auslandspraktika im sozialen oder ökonomischen Bereich und dem Erasmusprojekt. Da viele Jugendliche gern ein Jahr aussetzen würden um die 13 Jahre erst einmal zu verdauen oder auch um das Studium um ein Jahr im Ausland zu erweitern bzw. berreichern
Erasmus Projekt
Na ja, ist eigentlich zu verstehen. Eine Weiterbildung zu besuchen macht Mühe kostet Arbeit und Zeit. Sich einen Aufstieg zu wünschen ist dagegen frei von Mühe.
Liegt es vielleicht nur daran, daß Muslime keinen Erfolg haben?
@ Sonata…
was denn wieder für MUSLIME???? lest ihr eigentlich den Text/ Bericht???
Wo steht da bitte was von Muslimen? also ehrlich… Migranten bestehen nicht NUR aus Muslimen!! so langsam ist das ja wohl nervig, oder?
@all
BITTE! Schaltet endlich beim lesen euer Gehirn an!
Machen Sie sich keine großen Hoffnungen. :-D
@ elmo
Nun, welche Migrantengruppe stellt denn MIT ABSTAND höchsten Anteil an der Gesamt-Migrantenzahl dar ?
Was mir aber auffällt ist, das immer, wenn es um Benachteiligung, Diskriminierung geht, immer gerne Statistiken und Studien herangezogen werden, die dies explizit für Migranten aus dem islamischen Kulturkreis nachweisen sollen.
Wenn es um „Migrationserfolge“ geht nimmt man dann gerne eine Statistik, die NICHT zwischen den einzelnen Migrantengruppen differenziert.
Warum wohl? Ist man sich des NICHT GEWÜNSCHTEN Ergebnisses bewußt?