Debatte
Nur wer die Stimme erhebt, kann mitreden
Die Grenze zwischen Religion und Gesellschaft markiert den Übergang vom Bereich des Privaten zu dem der öffentlichen Debatte. Doch Religion hat vielfältige Implikationen für das Zusammenleben. Wer darüber schweigt, wer auch zu den daraus entstehenden Konflikten schweigt, schließt sich von dieser Diskussion aus. Wir brauchen aber die Stimmen aller, um die Rolle der Religion in unserer multikulturellen Realität des 21. Jahrhunderts zu bestimmen.
Von GastautorIn Donnerstag, 07.04.2011, 8:28 Uhr|zuletzt aktualisiert: Montag, 11.04.2011, 1:24 Uhr Lesedauer: 12 Minuten |
Man sagt, es finde in Deutschland gegenwärtig die so lange ausgebliebene Debatte über Integration statt. Dieses Gerücht harrt noch eines Beweises, der über die bloße Häufigkeit der Verwendung gewisser Schlüsselbegriffe wie Integration, Migration oder Islam hinausginge. Es geht Ende des Jahres 2010 in Deutschland mehr um die gegenseitige Bestätigung von Ressentiments. Trotzdem müssen wir konstatieren: Es wird über diese Dinge gesprochen.
Ausgelöst wurde das von einem Buch, das sich in wahlweise kulturalistischen oder gar biologistischen Tiraden gegen Muslime ergeht und die wirklichen Probleme nur ganz am Rande streift. Dieses Buch tritt mit der reißerischen Geste derjenigen an, die meinen, sie müssten jetzt endlich das sagen, „was man ja nicht mehr sagen darf in diesem Land“. Abgesehen von der perfiden Logik dieses rhetorischen Musters – man verleiht einem Argument einfach dadurch Wahrheitsgehalt, dass man es als klandestines verkauft –, sorgt diese Haltung vor allem für eine unglaubliche Vervielfältigung von Äußerungen. Die neuen Kommunikationsmedien tun ihr übriges zu dieser Schwemme. Ein Blick in die Kommentarecken selbst seriöser deutscher Tageszeitungen offenbart einem Dinge, die man lieber nicht gelesen hätte.
Die „Debatte“ spiegelt diesen Befund wider. Sie mäandert zwischen den verschiedensten Fragestellungen hin und her und kommt leider nur in seltenen Glücksmomenten dazu, tatsächlich pragmatische Ansätze der Politik zu besprechen. Eigentlich ist sie dazu gemacht, einem die Lust am Streit zu vergällen und das Schweigen als eine Tugend erscheinen zu lassen – die feine Tugend all derjenigen, die beim leicht debilen Reigen halbdurchdachter Ideen und schillernder Einfälle eher beschämt in der Ecke stehen.
Wer für eine Gesellschaft der Freiheit eintritt, für Selbstbestimmung, Recht auf Meinungsäußerung und religiöses Bekenntnis, wird Spannungen nicht umgehen können. Eine Spannung aber setzt immer mehrere Pole voraus, Menschen, die aneinander festhalten, auch wenn sie in andere Richtungen drängen.
So verständlich diese Haltung auch sein mag, sie greift doch zu kurz. Auch in einer Situation wie der jetzigen ist die Diskussion noch immer besser als das Schweigen, das Verschweigen, Verstecken, Vertuschen von Fehlern und Missständen. Wenn Ressentiments der Menschen an den Tag treten, dann gibt es immerhin die Möglichkeit ihnen entgegenzuwirken (auch wenn Teile der politischen Klasse aus durchsichtigen Motiven gerade genau das Gegenteil tun).
Diese Lektion hatte schon Hannah Arendt der jungen Bundesrepublik ins Stammbuch geschrieben. Als sie, von den Nazis und ihren Helferinnen und Helfern aus der deutschen Heimat vertrieben, wenige Jahre nach dem Ende des Hitlerregimes 1959 in Hamburg den Lessingpreis bekommen hatte, widmete sie ihre Dankesrede dem Sprechen, genauer gesagt dem Streit, der Diskussion. Für den höchsten der Affekte, so erinnerte sie eingangs, hielten die Griechen den Zorn. Nicht etwa weil er besonders angenehm sei, sondern weil er die intensivste Empfindung sei und damit den höchsten Grad an Wirklichkeit mit sich bringe. Diese Wirklichkeit, das was den einzelnen „Wahrheit dünkt“, entsteht erst im Streit miteinander. In dem Streit, der Menschen einerseits entzweit, sie aber selbst in der größten Entfernung noch aneinanderbindet, weil sie in irgendeiner Weise aufeinander antworten, zueinander in Beziehung treten. Er „ist an einen Raum gebunden, in dem es viele Stimmen gibt und wo das Aussprechen dessen, was ‚Wahrheit dünkt’, sowohl verbindet wie voneinander distanziert, ja diese Distanzen zwischen den Menschen, die zusammen dann die Welt ergeben, recht eigentlich schafft.“
Dieser Raum ist, sofern das Gespräch nicht abreißt, unsere pluralistische Demokratie. Wer für eine Gesellschaft der Freiheit eintritt, für Selbstbestimmung, Recht auf Meinungsäußerung und religiöses Bekenntnis, wird Spannungen nicht umgehen können. Eine Spannung aber setzt immer mehrere Pole voraus, Menschen, die aneinander festhalten, auch wenn sie in andere Richtungen drängen. Auch sie können also etwa Positives sein, Energien freisetzen, Dinge bewegen. (Das ist im übrigens keineswegs Sozialromantik. Nicht jeder Konflikt ist gut, und besonders soziale Ungerechtigkeit darf man mit dem Verweis auf ihre Zwangsläufigkeit nicht einfach hinnehmen.)
Das Medium dieses in sich selbst gespannten Verhältnisses ist die Sprache. Wir müssen, wenn wir diese eine, aber vielfältige Gesellschaft sein wollen, die gleiche Sprache sprechen.
Das ist einmal im sprichwörtlichen Sinne zu nehmen. Die gleiche Sprache sprechen heißt, sich gegenseitig wahrnehmen, sich einander verstehen, und sei es nur durch Ausstrahlung oder Sympathie. Zweitens aber hat dieses Verstehen auch etwas ganz und gar Materielles, nämlich: Die gleiche Sprache sprechen. Wenn wir also zum Ausgangsthema zurückkehren, bedeutet das: alle, die auf Dauer hier leben, müssen auf Deutsch an der Diskussion dieses Gemeinwesens teilnehmen können. Das bedeutet keineswegs, dass die deutsche Sprache ein Monopol einnehmen soll. Wenn man es von dieser Seite betrachtet, ist das Deutschlernen damit sogar der essenzielle Bestandteil der Integration: Denn wer von der Selbstverständigung unserer Gesellschaft in deutscher Sprache ausgeschlossen bleibt, kann nur schwerlich ein Teil ihres Gemeinwesens sein. Schließlich, und das ist die dritte Konsequenz aus unserer Grundlektion, müssen wir die gleiche Sprache auch tatsächlich sprechen. Sprechen, das kann auch heißen Schreiben oder Singen, in jedem Fall aber die Äußerung der eigenen Meinung. Die Orte, an denen das geschehen kann, sind vielfältig, sie reichen vom Feuilleton der Frankfurter Allgemeinen bis zur Grafittiwand irgendwo im Ruhrpott, vom Stammtisch der CSU Dingolfing bis zum HipHop-Contest in einem Hinterhof in Neukölln.
Eines der Grundprobleme der gegenwärtigen Debatte ist die Religion. Sie ist es nicht als solche, sondern weil sie, genauer gesagt weil der Islam, als zentrales Integrationshindernis inszeniert wird.
Eines der Grundprobleme der gegenwärtigen Debatte ist die Religion. Sie ist es nicht als solche, sondern weil sie, genauer gesagt weil der Islam, als zentrales Integrationshindernis inszeniert wird. Folgen wir dem oben gesagten, dass nämlich Sprache das zentrale Mittel zur Integration ist, scheint Religion dem immer im Weg zu stehen. Denn beim Glauben stoßen wir an die Grenzen der Sprache. Auch wenn wir es versuchen, und immer wieder versuchen müssen, irgendwann stoßen wir an eine Mauer, einen harten Kern, an dem das Sprechen über Glauben an eine Grenze stößt. „Mein Spaten biegt sich zurück“, sagte Wittgenstein über einen solchen Moment.
Die Gesellschaft berücksichtigt diesen Umstand vielerorts. ParlamentarierInnen beispielsweise berufen sich bei Entscheidungen über Leben und Tod auf ihr Gewissen, das gleiche gilt für Wehrpflichtige, die den Dienst an der Waffe verweigern können. Sie stellt die Freiheit der Religion darüber hinaus im Grundgesetz an eine entscheidende Stelle. Die Religionsfreiheit ist eines der wichtigsten Grundrechte, die unsere Demokratie kennt. Damit jede und jeder die Möglichkeit hat, sich mit Religion auseinanderzusetzen, fördert der Staat Religionsgemeinschaften darüber hinaus an vielen Stellen: er finanziert Religionslehrer, zieht Kirchensteuern ein und einiges andere mehr. Dass die christlichen und jüdischen Religionsgemeinschaften bislang fast ein Privileg auf diese Unterstützung haben, hat ausschließlich historische Gründe. Die notwendige Diskussion dieses Missstands würde uns hier aber vom Thema abbringen.
Das, worüber wir nicht sprechen können, kann höchstens als Leerstelle Gegenstand unserer Gesellschaft und unseres politischen Systems sein. In diesem Sinne markiert Religion einen wichtigen Aspekt des Privaten, einen Bereich des Schweigens, einen Bereich diesseits der Integration. Das gilt aber nur so lange, wie es die individuellen Entscheidungen einer einzelnen Person betrifft. In dem Moment, in dem die Religion eines Menschen auch in das Leben eines anderen einzugreifen beginnt, wenn es also nicht mehr bloß um eine spirituelle Erfahrung, die Gewissheit eines jenseitigen geht, sondern um unser Verhältnis zu anderen Menschen, dann befinden wir uns wieder im gesellschaftlichen Bereich, im Bereich der Sprache und damit auch der Integration. Integration heißt hier: Der beständige Prozess, in dem die Mitglieder einer Gesellschaft mit ihren jeweils so individuellen Persönlichkeiten auf der Basis eines Streitfeldes zusammenfinden.
Diese Trennung selbst, da sie eine Definition des Staates und seines Einflussbereichs voraussetzt, ist nun keine religiöse mehr. Gelegentlich versteigen sich dennoch einige Stimmen zu der Behauptung, unser säkularer Staat sei eine christliche Errungenschaft und stünde damit in Konflikt beispielsweise mit dem Islam, der die Trennung von geistlicher und weltlicher Sphäre nicht leisten könne. Nun sind die christlichen Einflüsse auf unser politisches Denken sicher nicht abzustreiten, aber die Apologeten dieses Widerspruchs in sich, des christlichen Säkularismus, vergessen dabei, dass die Kirchen, vor allem die katholische, über viele Jahre der entschiedenste Gegner des weltlichen Staats waren. Und das gilt nicht nur für Italien, wo die geeinte Monarchie unter Vittorio Emanuele II den Kirchenstaat fast um sein gesamtes Ausdehnungsgebiet gebracht hatte, und Katholiken in der Folge jahrelang die Beteiligung am politischen Leben offiziell untersagt war, sondern auch für Deutschland.
Es muss also über Religion geredet werden, wo sie das Verhalten der Menschen in der Gesellschaft beeinflusst. Damit steht sie aber keineswegs alleine da, sondern als ein Faktor unter vielen. Entsprechend der zahlreichen Facetten des Problems, die ich oben angedeutet habe, möchte ich einige Thesen zu Schweigen und Reden in Religion und Gesellschaft ausführen.
Unsere Demokratie ist, ob wir es mögen oder nicht, eine Mediendemokratie. Die Wahrnehmbarkeit von Ereignissen wird zu einem guten Teil über Fernsehen, Radio, Zeitschriften, Tagespresse und die großen Internetportale gesteuert. Wer hier sichtbar ist, der spricht zu den Menschen, wer nicht, schweigt scheinbar.
1. Die Medien müssen Stimmen aller Religionen Raum geben.
Unsere Demokratie ist, ob wir es mögen oder nicht, eine Mediendemokratie. Die Wahrnehmbarkeit von Ereignissen wird zu einem guten Teil über Fernsehen, Radio, Zeitschriften, Tagespresse und die großen Internetportale gesteuert. Wer hier sichtbar ist, der spricht zu den Menschen, wer nicht, schweigt scheinbar.
In diesem Umstand liegt eine Verantwortung für die Medien. Sie müssen versuchen, die Gesellschaft so wiederzugeben, wie sie ist. Das bedeutet, auch in Deutschland neue religiöse Gruppen zum Sprechen zu bringen, indem man ihnen einen Platz bietet, sie einlädt, aber auch herausfordert. Das ist ein Signal in beide Richtungen. In Richtung der angestammten Mehrheit sagt es: Seht her, wir sind da, so sind wir, so denken wir. In Richtung der Muslime sagt es: Wir tragen zur medialen Diskussion in diesem Land bei, sind nicht nur Gegenstand von Debatten, unbekannte schweigende Personen, sondern Gestalter.
2. Muslime sind BotschafterInnen ihrer Religion
Die Ressentiments, die in der unglücklichen Debatte dieser Monate hervortreten, mag man bedauern, man mag feststellen, dass sie unnötigerweise von oben geschürt werden, und trotzdem kommt man nicht umhin, ihre Existenz anzuerkennen. Deswegen muss man ihnen begegnen. Das ist einerseits und in erster Linie eine Aufgabe der VertreterInnen unseres pluralistischen Gemeinwesens. Sie müssen sich zu den demokratischen Werten bekennen und jedem Versuch von Ausgrenzung und Diskriminierung, auch und gerade wenn sie „nur“ verbal ist, entschieden entgegentreten.
Im Sinne einer erfolgreichen Realpolitik sollten aber auch Migranten, und besonders Muslime, ihr Schweigen brechen und Teil der Diskussion werden. Dazu gehört auch, auf die Sorgen und Bedenken, sofern sie einen sachlichen Grund haben, einzugehen.
Viel zu selten sieht man beispielsweise einen Imam oder einen muslimischen Gelehrten, der den Menschen die friedliche Natur seiner Religion verständlich und überzeugend erklären würde, einen der hier zuhause ist, die Sprache der Menschen in diesem Land spricht und bereit ist, sich auf den schwierigen aber letztlich lohnenswerten Weg der Verteidigung des Islams zu machen. Jede profilierte muslimische Stimme in diesem Land kann ein Botschafter des Islam werden und sollte es auch werden, um gegen Ignoranz und Vorurteile anzukämpfen. Viel zu selten hört man vernünftige muslimische Stimmen, die sich klar und deutlich von den Verbrechen im Namen des Islam distanzieren und klar machen, dass Muslime in diesem Land dem Grundgesetz mit seinen Freiheiten verpflichtet sind, und nicht den intoleranten Hasstiraden vieler Mullahs dieser Welt.
3. Missstände dürfen nicht verschwiegen werden
Die muslimisch geprägten Menschen, Milieus und Gemeinschaften spiegeln in ihrer Vielfalt das ganze Spektrum von Meinungen und Lebensstilen dieser Gesellschaft wider. Sie müssen den Mut haben, ihre Konflikte auch offen und sichtbar für die gesamte Gesellschaft auszutragen. Das Schweigen der muslimischen Eliten angesichts von Ehrenmorden, der Verbreitung antisemitischer Haltungen oder der Perspektivlosigkeit migrantischer Unterschichten schadet allen Beteiligten und überlässt das Feld PolemikerInnen wie Necla Kelek. Gleichzeitig zeigt es vielen Muslimen, dass Widerspruch zu vekrusteten Strukturen möglich und lohnenswert sein kann.
Wenn das Gespräch einmal begonnen ist, wenn der Streit in und über die gesellschaftlichen Dimensionen des Islam in der Öffentlichkeit unter Beteiligung aller, Muslime wie Christen, Atheisten wie Gläubiger, wirklich begonnen haben wird, dann schwinden Misstrauen und Vorurteile.
4. Redefreiheit ist manchmal auch die Freiheit ihres Nichtgebrauchs
Die Freiheit der freien Meinungsäußerung, die mit der Religionsfreiheit aufs engste verknüpft ist, schließt natürlich auch die Freiheit ihres Nichtgebrauchs ein. Von dieser Freiheit Gebrauch zu machen, ist manches Mal ein Gebot der Weisheit und Umsicht.
Es geht hier um den Bereich der persönlichen Verletzung der Gefühle anderer. Ein Beispiel ist der Karikaturenstreit. Einerseits müssen wir das Recht, religiöse Symbole karikieren zu dürfen klar verteidigen. Auch wenn wir etwa die berüchtigten Mohammed-Karikaturen des Kurt Westergaard vielleicht geschmacklos finden, er hatte unbestreitbar das Recht, sie zu veröffentlichen. Jeder Demokrat, ob Christ, Moslem oder Atheist sollte wissen, was auf dem Spiel steht, wenn körperlich bedroht wird, wer seine Meinung äußert. Aber ob es wirklich nötig ist, das Milieu, aus dem die Jyllands-Posten stammt, zur Speerspitze der Meinungsfreiheit hochzureden? Es ist eine Zeitung, die kurz vor dem Abdruck der Mohammed-Karikaturen die Veröffentlichung von Papstkarikaturen verweigert hatte und Ausgrenzung und Intoleranz mehr als nur einmal das Wort geredet hat. Die eine oder andere enthusiastische Stellungnahme wäre hier im Sinne einer differenzierten Diskussion besser unterblieben.
Das Gleiche gilt für die Reden Seehofers und Merkels zum Thema Multikulti. Aber das ist eine andere Frage.
Wenn das Gespräch einmal begonnen ist, wenn der Streit in und über die gesellschaftlichen Dimensionen des Islam in der Öffentlichkeit unter Beteiligung aller, Muslime wie Christen, Atheisten wie Gläubiger, wirklich begonnen haben wird, dann schwinden Misstrauen und Vorurteile. Dann kann auch eine ehrliche Debatte über die Grenzen von Religion und Gesellschaft stattfinden. Die muslimischen Stimmen zu dieser Frage, die für die Gestalt einer Gesellschaft im immer weiter technisierten 21. Jahrhundert von entscheidender Bedeutung ist, können uns alle bereichern und voranbringen. Aktuell Meinung
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Werter grüner Omid Nouripour, es fehlt die Ehrlichkeit in der Betrachtung von Islam so wie er in Koran und Sunnah steht. Islam bedeutet nämlich weder sprachlich noch inhaltlich Frieden oder Freude oder Eierkuchen. Und solange es faktisch keine Moslems gibt, die offen zugeben das es schlimme, menschenunwürdige und schreckliche Verse in Koran und Sunnah gibt, solange gibt es auch keinen Fortschritt. Ansonsten hätten sie ihre Forderung nach mehr Einfluss für Islam in diesem Land auch kürzer fassen können.
Übrigens gibt es in Deutschland auch eine sehr große Zahl von Menschen die mit Leuten die an ein übernatürliches Wesen glauben, für dessen Existens es bis heute keinen Beweis gibt, und das angeblich seinen Willen in alten Büchern durch alte Männer verkündet hat, schlicht nichts zu tun haben wollen. Diese Menschen waren es auch zumeist die in diesem Land für Aufklärung, Fortschritt und Wohlstand gesorgt haben. Daher würde ich mich freuen wenn sie Herr Nouripour sich ein bisschen mehr für Atheismus und Vernuft unter Menschen aus islamisch geprägten Ländern einsetzen würden, dann hätten wir nämlich etliche Problem weniger im Land. Danke
@Miro
Jede Religion hat auch ihre dunklen Seiten, wenn ich nur an die Kreuzzüge denke…da sind die Ritter auch rumgerannt, haben die Leute niedergemetzelt. Diejenigen, die diese Massaker überlebt haben, wurden unter Zwang konvertiert. Und auch heute noch finden schreckliche Dinge in der Kirche statt. Ich möchte nicht wissen, wieviele Nonnen von den Priestern geschwängert wurden, wieviele sexuelle Übergriffe es an Kindern gab. Allein das Verbot von Verhütungsmitteln finde ich unverantwortlich. Und da suchen sie sich den Islam aus, um darüber herzuziehen? Das finde ich sehr einseitig!
Und ob jemand einem bestimmten Gott glaubt oder an gar keinen, kann niemand einem vorschreiben oder versuchen einen zu bekehren. Das muss jeder für sich selbst entscheiden!
@Mika
Glauben sie mir ich kritisiere auch gerne speziell die katholische Kirche, nur fndet man für die teilweise vorhandenen Auswüchse, wie Kindesmissbrauch oder Kreuzzüge, selten theologische Grundlagen.
Im Islam sieht das ein bisschen anders aus. Koran und Sunnah beinhalten eine Menge schrecklicher Dinge, nur distanziert sich kaum ein Moslem von diesen Versen.
Selbstverständlich kann jeder glauben oder nicht glauben was er will, nur sollte man andere damit möglichst nicht belästigen und wenn eine Religion mehr beinhaltet als nur sprituelle Elementen dann wird es schwierig. Leider ist das im sunnitischen und shiitischen Mehrheitsislam der Fall und diese weiteren Elemente sind doch eher unschön und schwerlich Demokratie oder GG fähig.
@Miro
Sie können doch nicht behaupten, dass es einen Mehrheitsislam mit schrecklichen Versen gibt! Es gibt so viele Ausrichtungen und Varianten; da ist es schwerlich zu sagen, es gibt DEN einen Islam! Genauso wie beim Christentum auch! Ich finde es engstirnig zu sagen, DER Islam ist so schrecklich geprägt und nicht mit dem GG vereinbar; davon sollten alle Abstand nehmen.Es gibt soviele Gläubige und diese Menschen, die einfach ihren Religionen nachgehen, verstoßen mitnichten gegen das Demokratieverständnis oder gegen das GG. Das allerschlimmste in meinen Augen ist, dass man sämtliche Moslems als homogenes Kollektiv betrachtet und sich ganz schlimme Fälle sucht, nur um sagen zu können: wusste ich es doch; die sind doch eh alle gleich! Das trägt nur dazu bei, dass sich die gläubigen Moslems noch mehr in ihre Religionen flüchten, was man ja gerade zu verhindern versucht!
„Und ob jemand einem bestimmten Gott glaubt oder an gar keinen, kann niemand einem vorschreiben oder versuchen einen zu bekehren. Das muss jeder für sich selbst entscheiden!“
Na sagen Sie das doch mal all den Leuten die ihre Kinder einfach taufen lassen oder zum Muslim erklären. Ich glaube, wenn jeder Mensch wirklich die Wahl hätte, dann gäbe es auch eine echt Legitimation der Kirche bzw des Islams, aber auf die Art und Weise wie das Heute passiert, ist es einfach nicht fair. Man darf als Mensch nciht in eine Religion hinein geboren werden, das verstösst meiner Meinung nach gegen die Religionsfreiheit.
Europa,
wird man denn nicht unvermeidlich in irgend etwas hineingeboren – in eine Religion oder in den Agnostizismus oder in die westliche Kultur oder eine andere?
Ich jedenfalls bin in die katholische Religion hineingeboren worden, in die deutsche Nation und Sprache und Kultur, ins Jahr 1950 etcetera – NICHTS hab ich mir aussuchen können, auch meine Eltern nicht.
Um wählen zu können, muss man erst einmal jemand und etwas sein.
Miro,
tritt Ihnen denn irgend jemand mit irgend etwas aus dem Koran zu nahe?
Im Alltag oder bei der Arbeit?
Leo Brux,
Ja klar wird man unvermeidlich in etwas hineingeboren und ich finde man sollte sich das immer wieder ins Gedächtnis rufen, denn sonst kann man die Position des Gegenüber nicht verstehen. Vorallem bei gläubigen Muslimen hat man oft das Gefühl, dass sie gar nicht mehr unterscheiden können, zwischen ihrer gelebten Realität und der Realität in der andere Kulturen leben.
Den Muslimen würde eine gute Portion atheistisches Verständnis gut tun, sonst gäbe es schon längst ein grösseres Verständnis für so manche deutsche Postion in der Integrationsdebatte. Man kann die Religion nie vollkommen mit der gelebten Realität in Einklang bringen und ein fortschrittliches westlich geprägtes Land wie Deutschland, kann nicht auf jede Religion komplett rücksicht nehmen, vielmehr müssen die Religionen sich anpassen und zwar nicht nur da wo es ihnen noch genehm ist, sondern auch da wo es vllt auch mal weh tut oder einen Zacken an der Krone abbrechen müssen, wenn es dem Miteinander mehr dient als der eigenen religiösen Weltansicht.
Wenn Sie ehrlich wären Herr Brux, dann wäre auch ihnen aufgefallen, dass es die katholische Kirche Heutzutage überhaupt nur noch deshalb gibt, weil es in der Vergangenheit Reformen gab (und bald auch mal wieder welche geben könnte). Diese Reformen gab es bei den Muslimen nicht und wie ich das jetzt schon öfter zuhören bekam, kann auch niemand diese Reformen einleiten und deshalb wird der Islam auch immer nur eine Art Provisorische Existenz in Europa führen. Sozusagen eine Religion in Exil.
Und erzählen Sie mir nicht schon wieder etwas von einem GG, ich meine den Teil des Lebens den man nicht mit Gesetzen regeln können und Sympathien von denen die Muslime nicht viel in Deutschland geniessen.
@Europa
„Vorallem bei gläubigen Muslimen hat man oft das Gefühl, dass sie gar nicht mehr unterscheiden können, zwischen ihrer gelebten Realität und der Realität in der andere Kulturen leben.“
Ach? Und Sie kennen soooo viele Moslems, um diese Aussage zu machen? Oder ist das nur ein Kauderwelsch zwischen Bild-Zeitung und bestimmten Medien?
„katholische Kirche Heutzutage überhaupt nur noch deshalb gibt, weil es in der Vergangenheit Reformen gab“
Von welchen Reformen sprechen Sie denn? Etwa, dass die Homosexualität anerkannt wird oder dass man endlich Verhütungsmaßnahmen ergreifen darf? Und bevor Sie wieder loslegen: ja, ich weiß, dass Homosexualität im Islam auch nicht toleriert wird!
Was ich damit sagen möchte: Sie haben nicht genügend Kenntnis, in irgendeiner Weise über die eine Religion herzuziehen (denn auch hier gibt es sehr viele Strömungen), um dann die andere in Schutz zu nehmen!
Sie wissen ja noch nicht einmal, dass es etliche Parallelen zwischen beiden Religionen gibt! Und das kann ich nur schreiben, weil ich mich mit beiden Religionen (und auch noch mit anderen) befasst habe. Sie auch? Damit meine ich nicht irgendwelche Schlagwörter, die in den Medien gerufen wurden.