Gazelle retten!
Zählen Sie doch mal Ihre Tropfen! Das beruhigt.
Die Empörung folgt in aller Regel prompt. Und die ist groß. Gleich nach dem ersten Bekanntwerden wirft man gerne mit Begriffen wie „Populismus“ und „Hetze“ um sich. Man fühlt sich allein gelassen oder gleich als Opfer. Man regt sich auf.
Von Ekrem Şenol Donnerstag, 14.04.2011, 8:26 Uhr|zuletzt aktualisiert: Montag, 18.04.2011, 0:21 Uhr Lesedauer: 3 Minuten |
Gemeint sind Medienberichte, die deutlich erkennen lassen, welche Gesinnung am Werk war. Gemeint sind aber auch Menschen mit dem sogenannten Migrationshintergrund.
Die Cheftexterin der Bild-Zeitung sagte einmal, dass sie nicht das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge sind und keinen Integrationsauftrag haben. In erster Linie müsse sich die Zeitung verkaufen.
Medien existieren nur so lange sie Abnehmer finden. Menschen, die – aus welchem Grund auch immer – an der Kasse zulangen und n’paar Euro fünfzig hinlegen, sorgen dafür, dass die Zeitung auch am nächsten Tag erscheint. Und wenn sich reißerische Schlagzeilen gegen Ausländer, Muslime, Migranten, Türken, Araber etc. besser verkaufen lassen als nüchterne und sachliche Letter, ist es nur verständlich, dass der Herausgeber dafür sorgt, dass auch weiterhin verkaufsfördernd geschrieben wird. Denn er trägt nicht nur – für ihn meist eine abstrakte, nicht greifbare – Verantwortung den Lesern gegenüber, sondern auch – konkrete, unmittelbare – gegenüber seinen Angestellten und Arbeitern. Im Lichte dieser Abhängigkeit hat die Cheftexterin recht.
Und wie schaut es mit den „anderen“ Medien aus? Solche, die nicht auf jedes verkaufsfördernde Brett steigen, nicht um jeden Preis an den Profit denken, Sarrazin, Kelek und Co. links liegen lassen, auch wenn sie dadurch mehr verkaufen könnten, das Gemeinsame fördern, eine weitere Perspektive aufzeigen, Texte formulieren, in der sich auch Migranten wiederfinden. Kurz: Medien, die – wenn auch bescheiden – ein Gegengewicht zum Mainstream bilden.
Ein Armutszeugnis
Wie viele solcher Medien hatten Sie in den letzten sechs Monaten in der Hand und haben dafür auch noch bezahlt? Beispielsweise die Gazelle. Es erscheint zwei Mal im Jahr und kann für einen Jahresabopreis von 18 Euro inkl. Versandkosten abonniert werden. Noch! Denn die Gazelle benötigt 1000 neue Abonnenten, um weiterhin existieren zu können. Sonst droht das Aus.
Abo: Schicken Sie eine E-Mail an abo@gazelle-magazin.de in der Sie sich dazu bereit erklären, im Falle der Tausend neu gewonnen Abonnentenzusagen, ein Jahresabo zu aktivieren. Kopieren Sie hierzu einfach folgenden Text in Ihre Email: „Ja, ich VOR- UND NACHNAME möchte Gazelle ein Jahr lang verbindlich ohne weitere Verpflichtungen zum Jahresabopreis von 18€ inkl. Versandkosten abonnieren.„
Dabei leben in Deutschland knapp fünf Millionen Muslime und jeder Fünfte hat ausländische Wurzeln. Ein Armutszeugnis, wenn das einzige Frauenmagazin deutschlandweit, das sich Multikulti ganz groß auf die Fahne geschrieben hat, ums Überleben kämpfen muss.
Dabei wäre jedes Euro gut angelegtes Geld in eine Zukunft, in der auch Medien wie Gazelle seinen festen Platz haben. Eine Zukunft, in der auch die immer mehr an Bedeutung gewinnende vierte Staatsgewalt bunt und vielfältig ist. Eine Zukunft, in der hetzerische Inhalte zumindest nicht unkommentiert bleiben. Ein Pendant zu „Emma“ und „Alice Schwarzer“, die Gazelle und Sineb El Masrar heißen – ein beruhigender Gedanke.
Steter Tropfen höhlt den Stein
Mühselig und fortwährend schleppte eine Heuschrecke einen Tropfen Wasser vom Bach in den brennenden Wald und warf es auf die Flammen, während alle anderen Tiere und Insekten flüchteten. „Das hat doch eh keinen Sinn. Bring dich in Sicherheit“, brummte ein Bär die Heuschrecke an. Dieser antwortete: „Das ist das, was in meiner Macht steht und das, was ich tun kann!“
Steter Tropfen höhlt den Stein. Die MiGAZIN-Redaktion hat der Gazelle bereits eine Mail zukommen lassen – mit der Bitte um ein Abo. Das ist das, was wir tun können. Das ist nicht viel, zur Rettung braucht es nur noch 999 Abonnenten. Und wenn Sie sich wieder einmal dabei ertappen, wie Sie sich über eine Schlagzeile aufregen, zählen Sie doch mal Ihre Tropfen! Das beruhigt – so oder so.
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Tja, Herr Senol!
So ist das mit unseren Migranten. Kommentieren sonst ellenlang und wenn es mal darum geht, selbst etwas zu leisten, sind sie alle stumm. Danke für diesen Beitrag. Bestellt!
Ein Armutszeugnis
Wie viele solcher Medien hatten Sie in den letzten sechs Monaten in der Hand und haben dafür auch noch bezahlt? Beispielsweise die Gazelle. Es erscheint zwei Mal im Jahr und kann für einen Jahresabopreis von 18 Euro inkl. Versandkosten abonniert werden. Noch! Denn die Gazelle benötigt 1000 neue Abonnenten, um weiterhin existieren zu können. Sonst droht das Aus.
In der Tat ein Armutszeugnis. Es zeigt aber wie weit diese 5 Millionen Muslime in ihrer Einstellung und Gedankengängen bisher gekommen sind. Nicht einmal kurz.
Ach wie herrlich. Alle so zurückhaltend :D