TV-Tipps des Tages
27.05.2011 – Schahada, Islam, Russland, Bundeswehr, CIVIS Medienpreis 2011
Die TV-Tipps des Tages sind: Religionen der Welt; Eine russische Zeitreise; auslandsjournal extra: ZDF-Korrespondenten berichten aus aller Welt; Das Ende der Angst?; CIVIS Medienpreis 2011: Europäischer Hörfunk- und Fernsehpreis für Integration; Auf den Spuren von Dschingis Khan
Von Ümit Küçük Freitag, 27.05.2011, 8:18 Uhr|zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 06.07.2011, 14:41 Uhr Lesedauer: 5 Minuten |
Religionen der Welt
Das Fastengebot im Islam gilt nur für die Erwachsenen, aber dieses Jahr macht auch Mustafa mit – zum ersten Mal.
Die Archäologiestudentin Jasmin findet die „Schahada“, das muslimische Glaubensbekenntnis, und erfährt eine Menge über die Geschichte des Islam. Ebru Shikh Ahmad ist Karatemeisterin. Weil sie Muslimin ist, durfte sie als junges Mädchen nicht im Verein schwimmen. Sie erzählt davon, wie der Islam ihr Leben beeinflusst hat und welche Rolle die Religion in ihrem Alltag spielt. (13:45-14:15 • BR-alpha)
Eine russische Zeitreise
Dokumentation (Kultur – Alltagskultur) – Von Sankt Petersburg nach Wolgograd – Film von Britta Hilpert .
Leningrad und Stalingrad – St. Petersburg und Wolgograd: Legendär das russische Durchhaltevermögen während der rund 900 Tage Blockade der Stadt Leningrad zwischen 1941 und 1944, legendär der Aufstieg der alten Zarenhauptstadt zur Boomtown im heutigen Russland. Der Wohlstand St. Petersburgs stützt sich auf die klassische russische Exportindustrie: die Waffenindustrie. Das Unternehmen „Lomo“ ist Spezialist für Zielfernrohre, Mikroskope und die berühmten „Lomo“-Kameras. Über Twer, das ehemalige Kalinin, geht es weiter bis nach Wolgograd, das ehemalige Stalingrad. Kaum etwas ist geblieben von der Stadt, wie sie einst war. Wolgograd definiert sich auch heute noch über den Krieg – ernsthaft diskutieren die Bewohner die Rückbenennung in Stalingrad. Und doch scheint ausgerechnet Wolgograd heute ein Ort der Versöhnung. „Eine russische Zeitreise“ erkundet das Gestern und Heute zwischen St. Petersburg und Wolgograd. Vorgestellt werden unter anderen die Abteilungsleiterin Luba Petrowa des Unternehmens „Lomo“, der professionelle Taucher Andrej Gerassimenko, der in der eiskalten Neva untergegangene Weltkriegspanzer für ein Museum entdeckt, und die Rentnerin Valentina Fedrowa, die über die Kürzungen ihrer Sozialleistungen erbost ist. (17:45-18:30 • 3sat)
auslandsjournal extra
Magazin (Gesellschaft) – ZDF-Korrespondenten berichten aus aller Welt. auslandsjournal extra“ zeigt politische Entwicklungen und gesellschaftliche Veränderungen in den Ländern der Welt. Das Magazin blickt hinter die Konflikte, beobachtet Entwicklungen der internationalen Politik und Auslandskorrespondenten liefern Analysen. (21:00-21:30 • 3sat)
Das Ende der Angst?
Wie Wissenschaftler unsere Erinnerungen manipulieren – Durch anhaltende Auslandseinsätze der Bundeswehr ist Zeitungsberichten zufolge die Zahl der traumatisierten Soldaten im letzten Jahr weiter gestiegen.
Die Zunahme der diagnostizierten Fälle stellt nicht nur die Bundeswehr, sondern auch die Medizin vor neue Herausforderungen. Denn die Langzeitfolgen für die Betroffenen und die Gesellschaft sind nicht zu unterschätzen. Die Dokumentation von Filmemacherin Sonja Hachenberger stellt verschiedene Therapieansätze vor und zeigt, wie weit die Wissenschaft inzwischen in der Lage ist, menschliche Erinnerungen zu manipulieren oder gänzlich zu löschen.
Wie schön wäre es, man könnte quälende Erinnerungen einfach und endgültig löschen. Was nach Science-Fiction klingt, könnte schon bald Realität sein. Ein Hoffnungsschimmer für traumatisierte Menschen – wie Robert Müller, der als Soldat das Grauen des Krieges erlebte, Joel Coutu aus Kanada, der Oper eines bewaffneten Raubüberfalls wurde. Oder ist das ein gefährlicher Weg für die Gesellschaft?
Die Dokumentation berichtet von neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen in der Hirnforschung. So hat André Fischer am European Neuroscience Institut in Göttingen ein Enzym entdeckt, das für die Speicherung der Angst im Langzeitgedächtnis verantwortlich ist. Und in Kanada soll ein einfaches Medikament Menschen von traumatischen Erinnerungen befreien. Der Psychologe Alain Brunet führt dazu eine klinische Studie durch. In München dagegen verfolgt man eine Traumatherapie durch einfache Augenbewegungen, Eye Movement Desensitization and Reprocessing, kurz EMDR. Gemeinsam ist diesen Therapien, dass die ursprünglich negative Erinnerung manipuliert und die Menschen von ihren qualvollen Erinnerungen befreit werden sollen.
Ganz anders geht es Sabine Lindner. Seit über zehn Jahren leidet sie unter Amnesie, einem totalen Gedächtnisverlust. Dadurch fühlt sie sich nicht als ganze Persönlichkeit. Spezifische neurologische Untersuchungen im Gehirn sollen zeigen, wie der Organismus es selbst schafft, unangenehme Erinnerungen zu blockieren und somit sein eigenes Schutzschild aufzubauen. Werden Neurowissenschaftler jetzt die Löschtaste im Gehirn finden? Und welche Konsequenzen hat es, wenn Erinnerungen einfach gelöscht werden können wie Daten auf einer Festplatte?
Die Dokumentation bewegt sich in der Spannbreite zwischen Trauma und Amnesie, dem Wunsch nach Vergessen und der Bedeutung von Erinnerungen. Und sie stellt die Frage: Wohin führen die aktuellen Erkenntnisse auf dem Gebiet der Hirnforschung? (21:45-22:35 • arte)
CIVIS Medienpreis 2011
Europäischer Hörfunk- und Fernsehpreis für Integration und kulturelle Vielfalt wird am 26. Mai in einer TV-Gala mit zahlreichen Prominenten aus Medien und Politik im Auswärtigen Amt in Berlin vergeben.
Schirmherren sind Bundespräsident Christian Wulff und der Präsident des Europäischen Parlaments, Jerzy Buzek, die beide am Festakt teilnehmen. Moderiert wird die Preisverleihung von Tom Buhrow.
CIVIS zeichnet seit über 20 Jahren Programmbeiträge im Radio, Fernsehen und seit vergangenem Jahr im Internet aus, die das friedliche Zusammenleben von Menschen unterschiedlichster nationaler, ethnischer, religiöser oder kultureller Herkunft fördern. (23:30-00:30 • Das Erste (ARD[/efn_note]
Auf den Spuren von Dschingis Khan
Von der Mongolei ins Herz Sibiriens – Die großen Flüsse dieser Welt sind nicht nur Lebensadern und Wasserstraßen, sie prägen auch Menschen und Kulturen an ihren Ufern. Sie trennen, verbinden und bilden Grenzen.
Einen der großen Flüsse, auf den viele dieser Eigenschaften zutreffen, nennen die Russen „Amur“, die Chinesen „Fluss des Schwarzen Drachen“. Er ist die natürliche Grenze zwischen Russland und China. (01:15-02:00 • PHOENIX)
Passe-partout
3/4, Mein Land, dein Land, unser Land/Français, Allemand ouétranger? (Planet Schule)
Anhand von sechs Kurz-Porträts befasst sich „Passe-partout“ diesmal mit Fragen der Immigration und Integration. Deutschland und Frankreich gehören zu den Haupteinwanderungsländern in Europa. Etwa sieben Millionen Ausländer leben in Deutschland, knapp vier Millionen in Frankreich. (07:25-07:50 • SWR BW) TV-Tipps
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