Bayern
Einbürgerungszahlen auf zweitniedrigstem Wert angelangt
Bayern verzeichnet bei den Einbürgerungen den zweitniedrigsten Wert seit der Jahrtausendwende. Innenminister Herrmann zeigt sich dennoch erfreut: „Das Interesse an einer Einbürgerung ist nach wie vor groß.“
Dienstag, 28.06.2011, 8:30 Uhr|zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 08.01.2020, 15:45 Uhr Lesedauer: 2 Minuten |
Im Jahre 2010 wurden in Bayern 12 021 Menschen eingebürgert. Im Vergleich zum Vorjahr (2009: 12 053) ist das ein leichter Rückgang – allerdings auf niedrigem Niveau. Denn Bayern verzeichnet damit den zweitniedrigsten Wert seit der Reform des Staatsbürgerschaftsrechts im Jahre 2000. Damals ließen sich in Bayern noch über 20 000 Menschen einbürgern.
In den Jahren nach der Jahrtausendwende gingen die Einbürgerungszahlen kontinuierlich zurück. Die Einführung der Sprach- und Einbürgerungstests im Jahr 2007 führte dann zum historischen Tief von unter 10 000 Einbürgerungen im Folgejahr.
Schönfärberei des Innenministers
Der bayerische Innenminister Joachim Herrmann (CSU) zeigte sich von diesem Werdegang unbeeindruckt. Für ihn zeigten die Zahlen: „Das Interesse an einer Einbürgerung ist nach wie vor groß.“ Die Bedenken zu den Verschärfungen des Staatsangehörigkeitsrechts hätten sich „nicht bewahrheitet“, teilte er am Montag anlässlich der Vorstellung der Bayerischen „Zuwanderungs- und Einbürgerungsstatistik 2010“ in München mit.
Wie viele Menschen unter Beibehaltung ihrer bisherigen Staatsbürgerschaft eingebürgert wurden, nannte der CSU-Politiker nicht. Wohl nicht ohne Grund. Seine Partei spricht sich strikt gegen den Doppelpass aus. Die Quote der Mehrstaatler aber steigt in Bayern seit 2002 (19 Prozent) kontinuierlich an und erreichte im Jahr 2009 den Höchststand von über 55 Prozent.
Türkei erneut stärkstes Herkunftsland
Mit 2.879 Eingebürgerten (23,9 Prozent) stammte der größte Teil der neuen deutschen Staatsbürger aus den Ländern der Europäischen Union. Hier hat die Quote gegenüber dem Vorjahr deutlich zugenommen (2009: 2.606 Einbürgerungen, was einem Anteil von 21,6 Prozent entsprach).
Die überwiegende Zahl (74,4 Prozent) der aus der Europäischen Union Eingebürgerten kommt aus den 2004 und 2007 beigetretenen osteuropäischen Staaten. Größte Herkunftsnationen sind dabei Rumänien mit 862 und Polen mit 493 Eingebürgerten. Herrmann: „Wesentlich für die hohe Zahl der Einbürgerungen aus den neuen Beitrittsstaaten dürfte sein, dass diese Personen im Jahr 2010 noch nicht die volle Arbeitnehmerfreizügigkeit besaßen“.
Stärkstes Herkunftsland insgesamt bei den Einbürgerungen ist wie auch in der Vergangenheit die Türkei mit 2.131 Einbürgerungen (17,7 Prozent). Damit ist die Zahl im Vergleich zum Vorjahr (2.075) wieder leicht angestiegen.
Zunahme der ausländischen Bevölkerung
Weiter teilte Herrmann mit, dass der Anteil der ausländischen Bevölkerung in Bayern im Jahr 2010 gegenüber dem Vorjahr um rund 22.000 Personen auf rund 1,1 Millionen zugenommen hat. Damit betrug der Ausländeranteil im Jahr 2010 8,7 Prozent. Die in Bayern lebenden Menschen mit ausländischer Staatsangehörigkeit stammen aus rund 200 Staaten, wobei die größten Bevölkerungsgruppen aus der Türkei (213.400) und den Staaten des ehemaligen Jugoslawien (187.000) kommen.
Der bayerische Innenminister überreichte bei der Vorstellung der Statistik die Einbürgerungsurkunden zur deutschen Staatsangehörigkeit an ein aus Usbekistan stammendes Ehepaar. (es)
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Doppelte Staatsangehörigkeit? ==> Realitätsverweigerer
@ Non-EU-Alien
Ich nicht, solche wie Sie verweigern die Realität. Wahrscheinlich der man mit der Lederhose auch.
@ Fikret
Ich weiß nicht genau, aber ich glaube, dass Sie mein Posting missverstanden haben…
Ich bin für die doppelte Staatsangehörigkeit! Wollte nur sagen, dass der gute Herr oben wohl bei 55% Hinnahme der Mehrstaatigkeit in seinem Land und bei den zweitniedrigsten Einbürgerungszahlen seit der Y2K – indem er seine Standpunkte weiter vertritt – wohl mehr oder minder ein Realitätsverweigerer ist. Anders kann ich mir das nicht vorstellen, wenn man von einer Ausnahme spricht, obwohl MEHR als jeder ZWEITE unter Hinnahme seiner alten Staatsbürgerschaft eingebürgert wird, und auch von einem Erfolg spricht „Das Interesse an einer Einbürgerung ist nach wie vor groß.“.
mfg
@ Non-EU-Alien , Sie haben recht. Ob dieser engstirnige Mensch das versteht, das bleibt fraglich? Da existiert so viel feindliche Haltung, so daß man nicht weiß wer Freund, wer Feind ist.
Wieso werden niedrige Einbürgerungszahlen bedauert? Weder für die eine, noch für die andere Seite sind hohe Einbürgerungszahlen sinnvoll. Zunächst für die kulturfernen, islamischen Ausländer. Eine Einbürgerung hieße die eigene Kultur zu verraten. Fakt ist, in Deutschland herrscht eine jahrtausendelang gewachsene Vernunftkultur, in den islamotürkischen Herkunftsländer eine religiösarchaische Kultur des Befehl und Gehorsams. Das passt wohl kaum zusammen, Schuster bleib bei deinen Leisten.
Für die einheimische Gesellschaft ergeben sich deutliche juristische Vorteile durch Nichteinbürgerung.
Deswegen wird in Deutschland ja auch eingebürgert.
Spielt keine Rolle für Deutschland.
Die doppelte Staatsbürgerschaft gehört eh abgeschafft. Entweder man will Deutscher werden oder nicht. Die Vorteile abgreifen und dann schön seine Loyalitäten bei seinem alten Heimatland belassen sollte nicht mehr gestattet werden.
Blauer Bär,
Herrn McAllister, MP von Niedersachsen, würden Sie auch so einschätzen?
Wieso sollte man seine Loyalität nicht beiden geben können?
Wer sagt überhaupt, dass man mit der Staatsbürgerschaft eine Loyalität verbindet?
Sind Sie ein loyaler Deutscher? – Ich meine, loyal dem realen Deutschland gegenüber, einem Land mit fast 20 Prozent MiGrus und einem Parlament, in dem nur Parteien vertreten sind, die pro Integration sind? (Also auch einer entsprechenden Wählerschaft!)
Wie äußert sich Ihre Loyalität zur Deutschland?
Ist man loyal zu Deutschland, wenn man 2 Millionen Deutsche (solche mit doppelten Pass) auszuschließen gewillt ist?
Was ist für Sie ein Deutscher? – Laut Gesetz einer, der die deutsche Staatsbürgerschaft hat. Ungeachtet seiner Herkunft, Hautfarbe, Religion, kulturellen Neigungen.
Unter dem Gesichtspunkt des Menschenrechts auf Heimat wohl derjenige, der im Lande Deutschland geboren wurde, in ihm aufgewachsen ist, seine Sprache spricht – also für den, für den Deutschland biografisch das Heimatland ist.
Deutscher ist der mit deutschen Pass. Und wer seinen alten Pass nicht abgeben will, der soll keinen deutschen Pass erhalten.
Ausnahmen dürfen nur diejenigen sein, dessen Herkunftsländer ihre Staatsbürger nicht aus ihrer Staatsbürgerschaft entlassen.
Und McAllister sollte in der Tat mit gutem Beispiel vorangehen.
@ BlauerBär
Unisinn. Doppelte Staasbügerschaft wird immer bestehen. Das hat mit Loyalität nichs zu tun. Wenn jemand niedrige Einbürgerung bedauert (das tun Sie offensichtlich) es ist nicht unser Problem. Mit dieser Einstellung kann Deutschland lange warten,vor Allem auf die Qualifizierte Zuwander lange warten. Träumt weiter…