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TV-Tipps des Tages

02.08.2011 – Kroatien, Irak, Europa, Integration, Moschee, Istanbul, Türkei

TV-Tipps des Tages sind: Windrose: Das Auslandsmagazin des MDR; Europa erkämpft die Freiheit; Djenné - Stadt am Ufer der Wüste; Istanbul war ein Märchen; Schätze der Welt - Erbe der Menschheit; Spion im Orientexpress

Von Dienstag, 02.08.2011, 8:00 Uhr|zuletzt aktualisiert: Montag, 01.08.2011, 15:30 Uhr Lesedauer: 8 Minuten  |  

Windrose
Das Auslandsmagazin des MDR – Moderation: Kamilla Senjo – Themen: Finnland: Neue Gefahr durch Nationalisten?; Albanien: Sehnsucht nach der EU; Kroatien: Bienen als Minensucher; Libanon: Partynächte in Beirut; Außerdem dabei: unser Zuschauervideo

Finnland: Neue Gefahr durch Nationalisten?
Nach dem Massaker in Norwegen geraten rechtspopulistische Parteien europaweit ins Visier. Mit ausländer- und europafeindlichen Parolen gehen sie auf Stimmenfang, erfolgreich auch in Finnland.

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Albanien: Sehnsucht nach der EU
Während es innerhalb der EU immer mehr EU-Skeptiker gibt, gibt es außerhalb der EU noch richtige Fans. Zum Beispiel in Albanien. Doch von einer Mitgliedschaft ist das zweitärmste Land Europas weit entfernt.

Kroatien: Bienen als Minensucher
Als im Frühsommer 1991 Jugoslawien auseinanderbrach, wurde das von erbitterten Kämpfen begleitet. Spuren davon gibt es noch heute. In vielen kroatischen Regierungsbezirken sind weite Gebiete wegen Landminen gesperrt. Die Universität von Zagreb forscht jetzt an einer ungewöhnlichen Lösung des Problems.

Libanon: Partynächte in Beirut
Seitdem die Hisbollah mitregiert, hat sich die politische Lage im Libanon stabilisiert. Auch wenn niemand genau weiß, was die Zukunft bringt, genießen vor allem junge Beiruter die wilden Partynächte.

Außerdem dabei: unser Zuschauervideo (10:53-11:18 • MDR Sachsen, MDR Sachsen-Anhalt, MDR Thüringen)

Internationale Krisen
4/4, Irak – Planet Schule – Ausgehend von der heutigen Irak-Krise beleuchtet der Film die unterschiedlichen machtpolitischen Interessen und die daraus resultierenden Interventionen der vergangenen Jahrzehnte.

Wechselnde Diktaturen, 24 Jahre unter Saddam Hussein und drei große Kriege – die Bevölkerung des Irak hat in den vergangenen Jahrzehnten viel erleiden müssen. Und muss es immer noch: Der letzte Krieg entlässt den Irak in eine zweifelhafte Demokratie, die sich mit islamistischen Terroranschlägen und dem Zerfall des Landes auseinander setzen muss. Dabei hatte und hat der Irak eine gute Voraussetzung: das Öl – Reichtum. So sind die Kriege am Golf immer auch als Kriege ums Öl geführt worden. Neben ihrem Ölvorkommen war die Golfregion aber immer auch von geostrategischem Interesse, was den Irak während des Kalten Krieges zu einem Spielball der Großmächte machte. (11:45-12:00 • BR-alpha)

Europa erkämpft die Freiheit
4/6, 18. Jahrhundert – Wir Europäer! – Im 18. Jahrhundert führen die Europäer für die Freiheit des Einzelnen und die Freiheit des Volkes heftige Kämpfe. Herrschaftssysteme und Gesellschaftsordnungen werden gründlich verändert, erste Demokratien entstehen.

Neue Werte prägen die europäische Mentalität nachhaltig. Frankreich gilt seit der Revolution von 1789 als Mutterland der Freiheitsbewegung. In Paris ertönt der Ruf „Die Natur hat die Menschen frei und gleich geschaffen“.

Vorläufer dieses Freiheitskampfes werden in England ausgefochten. Dort fordert Oliver Cromwell, geboren 1599 in Huntingdon, eine dauerhafte Repräsentation des neuen Bürgertums im Parlament. Ohne dessen Zustimmung sollen Beschlüsse des Königs keine Gültigkeit haben. Er kämpft gegen einen uneinsichtigen, absoluten Herrscher von Gottes Gnaden, der keine Einschränkung seiner Machtbefugnis duldet. Als Charles I. sich weigert, erzwingt Cromwell mit seiner „New Model Army“ seine Ziele, klagt den König des Hochverrats an und lässt ihn hinrichten. Damit gibt es in Europa zum ersten Mal eine Regierung ohne Monarchen. In Frankreich setzen die Revolutionäre ihre Forderungen ähnlich konsequent um. Das Herrscherpaar Ludwig XVI. und seine Frau Marie Antoinette sterben unter der Guillotine.

Die Philosophie der Aufklärung geht davon aus, dass die Menschen von Natur aus gleich sind, dass nur die Gesellschaft die Menschen ungleich macht. Doch auch die Revolutionen des 18. Jahrhunderts sorgen nicht für vollkommene Gleichberechtigung. So haben Frauen nach wie vor bedeutend weniger Rechte als Männer. Dagegen wehrt sich Marie Gouze, geboren 1748 in Montauban. Durch öffentliche Auftritte, Reden, Plakataktionen und Theaterstücke macht sie den vorwiegend männlichen Verwaltern der Revolution deutlich, dass der Freiheitsbegriff auch für Frauen gelten muss. Sie kämpft gegen die herrschenden Verhältnisse: Sowohl gegen die Machthaber aus Monarchie, Aristokratie und Klerus als auch gegen Männer, die Frauen, unabhängig von deren gesellschaftlicher Position, keinerlei Rechte zugestehen. Doch ihre „Erklärung der Rechte der Frau und Bürgerin“ von 1791 findet erst im 20. Jahrhundert Eingang in die Verfassungen Europas. Marie Gouze wird im Terrorjahr 1793 auf dem Schafott hingerichtet.

Die Demokratisierung Europas setzt sich weiter fort. Der Mensch soll nur noch dem eigenen Willen gehorchen und nicht länger fremden Einflüssen unterworfen sein. Dieser Auffassung ist auch der polnische Freiheitskämpfer Tadeusz Kósciuszko. Inspiriert von Studienaufenthalten in Frankreich und praktischen Erfahrungen im amerikanischen Unabhängigkeitskrieg, kämpft er in Polen gegen die Privilegien des Adels. Als Preußen und Russland den polnischen Versuch einer freiheitlichen, republikanischen Verfassung durch eine Invasion beenden, fordert Kosciuszko mit dem von ihm organisierten Aufstand die Freiheit der Nation – allerdings erfolglos. In der Schlacht von Maciejowice bei Warschau 1794 wird er verwundet und gerät in russische Gefangenschaft. Doch er bleibt ein Beispiel dafür, dass die persönliche Freiheit ein Motor für die Freiheit des Volkes sein kann. Volkssouveränität statt Herrscherwillkür setzt sich nach und nach durch. Und statt Zensur gilt Meinungs- und Pressefreiheit. (12:30-13:15 • MDR Sachsen, MDR Sachsen-Anhalt, MDR Thüringen)

Djenné – Stadt am Ufer der Wüste
Dokumentation (Gesellschaft – Alltagskultur) – Djenné ist die älteste Stadt Westafrikas. Sie liegt im Nigerdelta am Fluss Bani in Mali. Früher wurde dort Handel mit Europa und Asien getrieben. Heute leben die Bewohner der seit dem dritten vorchristlichen Jahrhundert besiedelten Lehmstadt als Fischer, Hirten und Bauern. Djenné ist bekannt als Zentrum für islamische Studien und als Pilgerziel. Ihre Große Moschee ist das größte Lehmgebäude der Welt. Die Dokumentation „Djenné – Stadt am Ufer der Wüste“ stellt die malinesische Lehmstadt und ihre Bewohner vor. (14:00-14:45 • 3sat)

Istanbul war ein Märchen
Dokumentation (Kultur – Stadtkultur/Landleben) – Im Jahr 2010 wurde die türkische Metropole Istanbul als Europäische Kulturhauptstadt gefeiert. Doch schon die Kandidatur der Stadt hatte in Europa eine Debatte ausgelöst. Denn wie bei der seit Jahren anhaltenden Diskussion über einen Beitritt der Türkei zur Europäischen Union wurde auch hier die Frage gestellt, ob diese Stadt denn tatsächlich zu Europa gehöre. „Ja“ sagen die bekannten Künstler und Literaten in der Stadt, und „ja“ sagt Filmautor Kamil Taylan, ein gebürtiger Istanbuler, der seit 40 Jahren in Deutschland lebt und den es doch immer wieder in diese Stadt zurückzieht. Der Film „Istanbul war ein Märchen“ ist eine sehr persönliche Dokumentation von Kamil Taylan. Es ist eine historische wie autobiografische Stadtbegegnung mit der uralten Metropole. Taylans Film setzt sich dabei kritisch mit der politischen Vergangenheit und Gegenwart Istanbuls und der Türkei auseinander, lässt aber auch viele intellektuelle Liebhaber der Stadt zu Wort kommen. (16:15-17:00 • 3sat)

Schätze der Welt – Erbe der Menschheit
Dokumentation (Kultur) – Film von Martin Thoma – Safran, die kostbare Blume und das Gewürz der Liebe, gab ihr einst den Namen: Fast 700 Jahre lang war die zentralanatolische Kleinstadt Safranbolu Drehkreuz für die Handelskarawanen auf der Seidenstraße. Knapp 200 Kilometer nördlich der heutigen Türkischen Metropole Ankara gelegen, galt Safranbolu den Osmanen schon früh als „Hintergarten des Topkapi-Serail“, des Herrscherpalastes am Bosporus. Seine Bewohner – Türken, Griechen und Juden – waren berühmt für ihre Handwerkskunst. Schmiede, Töpfer, Gerber und andere Handwerker bestimmten über Jahrhunderte hinweg das Alltagsbild. Viele arbeiteten am Sultanshof in Istanbul, manche stiegen gar in hohe Regierungsämter auf und schafften es wie der legendäre Izzet Mehmet Pascha zum Großwesir des Osmanischen Reiches. Das brachte Wohlstand und die nötigen Mittel für prächtige Stadtvillen. Zwei Großwesire stifteten Moscheen, sorgten für Infrastruktur, Stadtplanung und mit dem Bau des ersten Uhrenturmes im Osmanischen Reich auch für die Einkehr einer neuen Zeitrechnung. Die Segnungen der Moderne, breite Ausfallstraßen, große Geschäftsgebäude und Industriekomplexe, erreichten die kleine Stadt nie. Sie wurde schlicht vergessen. Doch dann realisierte man, dass dadurch ein einzigartiges Juwel ursprünglicher anatolischer Stadtkultur konserviert wurde. Seit 1994 wird das urbane Schmuckstück als Weltkulturerbe der UNESCO geschützt. Ein spätes Glück, das Safranbolu ein zweites Leben als „Echo des orientalischen Mittelalters“ inmitten der Türkischen Moderne bescherte. Der Film aus der Reihe „Schätze der Welt – Erbe der Menschheit“ stellt die zentralanatolische Stadt Safranbolu vor und erzählt ihre Geschichte. (21:45-22:00 • 3sat)

Der Erfolg in der Schule beginnt zu Hause
Der Bildungsjournalist Dr. Paul Schwarz zeigt, dass es viele positive Beispiele gelungener Integration gibt und stellt einige bemerkenswerte Initiaitiven und Projekte in diesem Zusammenhang vor.

So läuft das „HIPPY“-Programm in zahlreichen deutschen Städten mit großem Erfolg und ermöglicht Migrantenfamilien Zugang zu Bildung und Ausbildung. Die Idee: Mütter unterrichten nach kurzer Unterweisung selbst in den Familien ihrer Kulturkreises. (23:00-23:30 • BR-alpha )

Spion im Orientexpress
Spielfilm – Ankara, 1942: Die neutrale Türkei ist im Zweiten Weltkrieg ein Schauplatz für östliche und westliche Geheimdienste. US-Agent Joe Barton ist als vermeintlicher Handelsvertreter von Syrien nach Ankara unterwegs. Im Orientexpress bittet ihn die Mitreisende Ana Remzi, einen Umschlag mit Wertpapieren durch den Zoll zu schmuggeln. Als Barton ihr die Papiere in Ankara zurückgeben will, findet er sie sterbend in ihrem Hotel vor und wird selbst in die Villa des Nazi-Oberst Robinson entführt. In letzter Sekunde wird er dort von den Sowjetagenten Nikolai und Tamara Zaleshoff befreit. Auch Ana war eine sowjetische Spionin. Sie hatte gefälschte Unterlagen über eine angebliche russische Invasion an sich gebracht. Mit deren Hilfe wollen die Nazis die Türkei von einer Allianz gegen die Sowjetunion überzeugen. Raoul Walsh gelang mit „Spion im Orientexpress“ eine explosive und atmosphärische Verfilmung von Eric Amblers gleichnamigem Agenten-Thriller. Der spätere Action-Regisseur Don Siegel war für den Schnitt zuständig. (03:20-04:35 • 3sat) TV-Tipps

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