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TV-Tipps des Tages

20.09.2011 – Rassenhass, Kosovo, Hitler, Juden, Istanbul, Islam, Terror

TV-Tipps des Tages sind: Brown Babies: Deutschlands verlorene Kinder; In aller Freundschaft; Hitlers Menschenhändler: Juden als Austauschware; Reisezeit - Von Venedig bis Istanbul; Künstler auf der Todesliste; Die Straßen des Terrors 1979 - 2001 (1/2, 2/2)

Von Dienstag, 20.09.2011, 8:00 Uhr|zuletzt aktualisiert: Sonntag, 18.09.2011, 15:50 Uhr Lesedauer: 13 Minuten  |  

Brown Babies
„Negermischling“, „Halbblut“ und „Bastard“ werden die farbigen Besatzungskinder in den 40er und 50er Jahren genannt. Diese „Brown Babies“ sind alles andere als Wunschkinder.

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Im Nachkriegsdeutschland hallt noch der Rassenhass nach, und die Gesellschaft akzeptiert keine sogenannten „Mischlingskinder“. In der noch jungen Bundesrepublik debattiert selbst der Bundestag das sogenannte „rassische Problem“. Zeitweise gibt es sogar Pläne, die Kinder nach Afrika zu schicken.

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Von 1951 an fordern zahlreiche private und staatliche Initiativen die Mütter der farbigen Besatzungskinder auf, ihre Kinder zur Auslandsadoption freizugeben. Viele der Frauen halten dem Druck und der gesellschaftlichen Ächtung nicht stand. Ein Teil der afro-deutschen Kinder wird tatsächlich zu afro-amerikanischen Adoptiveltern in die USA abgeschoben. Sie kommen in ein Land, in dem noch bis in die späten 60er Jahre weitgehend Rassentrennung herrscht und Schwarze als Menschen zweiter Klasse gelten.

Peggy Blow ist ein Jahr alt, als sie von einer afro-amerikanischen Familie adoptiert wird. Ihre Adoptiveltern verschweigen ihr jahrzehntelang, dass sie eigentlich ein deutsches Besatzungskind ist. Jetzt macht sich die Schauspielerin auf die Suche nach ihrer deutschen Familie, bevor es zu spät ist. Der Dokumentarfilm begleitet sie auf ihrer ersten Reise nach Deutschland. An ihrer Seite ist Ahnenforscherin Henriette Cain. Auch sie ist ein farbiges Besatzungskind, die ihre deutsche Familie schon gefunden hat. Gemeinsam begegnen sie weiteren „Brown Babies“, die sie an ihren Lebensgeschichten teilhaben lassen.

Hintergrundinformationen:
Die Dokumentation widmet sich den bewegenden Schicksalen der farbigen Besatzungskinder, ihrem lebenslangen Gefühl, nirgendwo wirklich dazuzugehören und ihrer verzweifelten Suche nach ihrer wahren Identität. Sie wirft zum ersten Mal Licht auf dieses dunkle Kapitel der deutsch-amerikanischen Nachkriegsgeschichte und erzählt die verschütteten Geschichten der deutschen „Brown Babies“ 10:00-10:55 • arte

In aller Freundschaft
Dr. Heilmann fliegt in den Kosovo, um dort medizinische Geräte als Spende für ein Kinderkrankenhaus abzuliefern. Professor Simoni gerät mit der Verwaltungschefin Sarah Marquardt so sehr in Streit, dass er einen leichten Herzinfarkt erleidet.

Das Personal der Sachsenklinik ist in heller Aufregung. Der Klinikchef überträgt die Entscheidungsgewalt vorübergehend an Dr. Kreutzer.

Im Kosovo wird Dr. Heilmann von Dunja Batisz empfangen, die für eine Wiederaufbauorganisation arbeitet. Auf dem Weg zur Kinderklinik treffen sie Dunjas Sohn Peter, der ein leidenschaftlicher Fußballspieler ist. Peter wird von einer Mine schwer verletzt. In einer Notoperation kann er stabilisiert werden, doch sein Bein müsste bei einem weiteren Eingriff aufgrund fehlender medizinischer Ausstattung amputiert werden.

Roland bittet Achim um Erlaubnis, den Jungen in Leipzig operieren zu dürfen. Doch der untersagt dies, da Peter nicht in Lebensgefahr schwebt. Roland nimmt Dunja und Peter trotzdem per Flugzeug mit nach Deutschland. Dort kommt es zum offenen Konflikt zwischen den beiden Freunden. Roland entschließt sich, die Operation aus eigener Tasche zu finanzieren.

Bei der Operation am nächsten Tag kommt es zu Komplikationen, die sich der Chefarzt nicht erklären kann. Doch Achim und Kathrin finden zusammen mit ihm heraus, dass Peter eine sehr seltene Gerinnungsstörung hat. Im Kosovo wäre er daran wohl gestorben. Ein Kampf gegen die Uhr beginnt.

Dr. Brentano will Arzu einen Heiratsantrag machen. Seine Kollegin Elena gibt ihm den Rat, sich etwas Besonderes auszudenken. Auch Charlotte will Philipp dabei helfen. Doch seine Vorbereitungen machen Arzu misstrauisch. Was hat ihr Freund zu verbergen? 10:15-11:05 • HR

Hitlers Menschenhändler
Juden als Austauschware – Die Nationalsozialisten vernichteten sechs Millionen jüdische Menschenleben, doch es gab Tausende, die diesem Schicksal entgingen, weil die SS sie als wertvolle Handelsware betrachtete. Diese Menschen waren „Austauschjuden“.

Der Chef der Polizei und Reichsführer der SS, Heinrich Himmler, ließ von 1943 an europaweit in Ghettos und Konzentrationslagern nach jüdischen Gefangenen fahnden, die eine ausländische Staatsangehörigkeit oder eine Einreisegenehmigung für Palästina besaßen, ausländische Verwandte hatten oder über sonstige Verbindungen ins Ausland verfügten. Für die Freilassung dieser Gefangenen würden die Alliierten bereit sein, große Gegenleistungen zu erbringen, so Himmlers Kalkül.

Der SS-Chef wollte – mit ausdrücklicher Genehmigung Hitlers – Juden gegen sogenannte „Reichsdeutsche“ im Ausland, gegen Waffenlieferungen oder gegen Bargeld eintauschen. Akribisch wurde im Auswärtigen Amt in Berlin registriert, wer als lebende Ware für dieses teuflische Geschäft infrage kam, welche Menschen, wie es in einem Vermerk aus dem Jahre 1943 hieß, „günstig zu verwerten“ waren.

Der Dokumentarfilm von Thomas Ammann, Stefan Aust und Caroline Schmidt erzählt die Geschichte jener Menschen, die nur deshalb überlebten, weil sie für die Nazis lebend nützlicher waren als tot. Sie alle waren in das Konzentrationslager Bergen-Belsen in der Lüneburger Heide verschleppt worden, das im mörderischen KZ-System der Nazis eine besondere Funktion hatte. Es diente als Auffanglager für die Austauschkandidaten.

Nach Bergen-Belsen kam auch eine Gruppe von rund 2.000 ungarischen Juden, die Adolf Eichmann persönlich vor den Gaskammern bewahrt hatte. Der Cheforganisator der Shoah schützte sie, weil sie insgesamt zwei Millionen US-Dollar Lösegeld gezahlt hatten. Doch gegen Kriegsende verlor die menschliche „Ware“ zunehmend ihren Wert für die Nazis. Und so begann für alle jüdischen Austauschhäftlinge ein mörderischer Wettlauf um Leben und Tod.

Hintergrundinformationen:
Der Handel mit Menschenleben ist ein weitgehend unbekanntes Kapitel der Schreckensgeschichte der Shoah. Während die Nationalsozialisten im Zweiten Weltkrieg sechs Millionen Juden in die Gaskammern schickten, gab es Tausende Menschen, die diesem Schicksal entgingen, weil die SS sie als wertvolle Handelsware betrachtete. Diese Menschen waren „Austauschjuden“, so der offizielle Begriff aus der Bürokratensprache: lebende Menschenware, die dem Kriegsgegner zum Kauf angeboten wurde. Die bewegende Dokumentation enthält neben persönlichen Schilderungen von Zeitzeugen, die als Austauschkandidaten das KZ Bergen-Belsen überlebten, seltene Archivaufnahmen, zum Beispiel aus dem holländischen NS-Lager Westerbork. Außerdem wird sie von Originalaufnahmen aus dem Eichmann-Prozess sowie Spielfilmausschnitten ergänzt. 10:55-11:45 • arte

Reisezeit – Von Venedig bis Istanbul
Dokumentation (Gesellschaft – Reisen/Urlaub/Touristik) – Von Venedig aus kann man mit dem Kreuzfahrtschiff in Richtung östliches Mittelmeer reisen. Die Reise führt über Bari in Süditalien weiter zu den antiken Stätten Olympias im türkischen Katakolon. In Kusadasi kann man das vermeintliche Wohnhaus der Jungfrau Maria besuchen. Angekommen in Istanbul, taucht man ein in die Welt der osmanischen Sultane. Eine Folge der Reihe „Reisezeit“, die an die schönsten Plätze der Erde führt und ausgewählte Urlaubsorte vorstellt. Dabei stehen die Menschen und ihre Lebenskultur im Mittelpunkt. 16:10-16:35 • 3sat

Künstler auf der Todesliste
Dokumentation (Gesellschaft – Gesellschaftliche Problematik/Soziale Brennpunkte) – Tag für Tag riskieren Menschen ihr Leben, weil sie ein Recht in Anspruch nehmen, das eigentlich als selbstverständlich gilt: die künstlerische Freiheit. Menschen wie Mikhail Ryklin, Taslima Nasrin, Kurt Westergaard und Roberto Saviano, für die Morddrohungen, Flucht und ein Leben unter Polizeischutz zum Alltag gehören. Mikhail Ryklin lebt derzeit in Berlin. Der russische Literaturprofessor und Schriftsteller schreibt an einem Buch über den Tod seiner Frau Anna Michaltschuk. Die 52-jährige Künstlerin und Regimekritikerin war im Frühjahr 2008 tot in der Spree aufgefunden worden. Ryklin glaubt an ein politisch motiviertes Verbrechen. Auch gegen Ryklin gibt es Morddrohungen. Taslima Nasrin ist momentan in Indien zu Hause. Sie wird rund um die Uhr von Bodyguards bewacht. In Bangladesch geboren und aufgewachsen, kämpft die Trägerin von 28 Literatur- und Menschenrechtsauszeichnungen gegen die Unterdrückung der Frau in der islamischen Gesellschaft. Seit 1993 steht sie auf der Todesliste der „Soldaten des Islam“ und ist ständig auf der Flucht. In ihrer Heimat hat sie striktes Einreiseverbot. Kurt Westergaard lebt im dänischen Arhus. Er ist einer jener Karikaturisten, die 2005 satirische Zeichnungen des Propheten Mohammed anfertigten. Seine Sicherheitslage wird als extrem gefährdet eingestuft, die Familie rund um die Uhr bewacht. Auf die Frage, wie er sich seine Zukunft vorstellt, erklärt der 73-Jährige: „Ich möchte die nächsten fünf Jahre überleben.“ Auch Roberto Saviano steht unter ständigem Polizeischutz. Er lebt an verschiedenen geheimen Orten in Italien. Seit Erscheinen seines Buches „Gomorrha“, in dem er mit der Camorra abrechnet, ist Saviano im Visier der italienischen Mafia. Mehrfach werden Auftragskiller verhaftet, aus Sicherheitsgründen muss er sich von seiner Familie fernhalten, ein Privatleben mit Freunden oder einer Partnerin existiert für ihn nicht. Unterdessen hat er sein zweites Werk veröffentlicht. Der Film porträtiert „Künstler auf der Todesliste“. Im Anschluss, um 23.15 Uhr, porträtiert „Von der Macht des Verdächtigens“ den Schriftsteller und Gefängnispfarrer Eginald Schlattner, der in seinem kontrovers diskutierten Roman „Rote Handschuhe“ (2000) aus eigener leidvoller Erfahrung minutiös den Psychoterror des rumänischen Geheimdiensts Securitate schildert. 22:25-23:15 • 3sat

Die Straßen des Terrors 1979 – 2001 (1/2)
Dokumentarfilm -Wir haben die Engel auf unserer Seite! 1979 – 1993 – Dokumentarfilm Frankreich 2011

Zehn Jahre sind seit dem Attentat auf das World Trade Center am 11. September 2001 vergangen – doch noch immer steht die Frage im Raum, wie es zu diesem Anschlag kommen konnte.

Der zweiteilige Dokumentarfilm „Die Straßen des Terrors 1979 – 2001“ widmet sich den Ursachen, die zu dem schrecklichen Attentat geführt haben. Mit Hilfe von Politikern, Diplomaten und Geheimdienstlern offenbart der Film, wie es radikalen Islamisten gelang, in den 80er Jahren ein gut organisiertes, internationales Terrornetzwerk zu bilden, und beleuchtet die Beziehungen zwischen Washington, den arabischen Ländern und Europa in den vergangenen 20 Jahren. Heute: Der erste Teil des Dokumentarfilms untersucht, wie sich im Schatten verschiedener weltpolitischer Ereignisse der aufkeimende islamistische Terror von 1979 bis zum ersten Attentat auf das World Trade Center am 26. Februar 1993 entwickeln konnte.

Zeitzeugen, Geheimdienstler, Untersuchungsbeamten und Polizisten erläutern, wie sich von 1979 ausgehend von Pakistan, Afghanistan und Saudi-Arabien, um Osama bin Laden erste terroristische Zellen in den USA bilden konnten. Welche Rolle dabei die Ausrufung der Islamischen Republik im Iran 1979, die Geiselnahme von Pilgern in Mekka sowie der Einmarsch der Sowjets in Afghanistan im gleichen Jahr spielen, wird ebenso beleuchtet, wie die Ermordung des ägyptischen Staatspräsidenten Anwar al-Sadat 1981, der Fall der Mauer 1989 und der Erste Golfkrieg 1990/1991.

Ehemalige Führungskräfte der CIA reden offen über ihren „Pakt mit dem Teufel“ und erzählen, warum sie die Mudschaheddin um Bin Laden im Afghanistan-Krieg unterstützten.

Beamte des FBI schildern die ersten Ermittlungen gegen islamistische Terroristen in den USA, und der einzige FBI-Undercover-Agent, der je Al-Qaida infiltrierte, berichtet von seinen Erlebnissen. Außerdem wird die Geschichte des Al-Qaida-Maulwurfs Ali Mohammed thematisiert, der sich als Informant beim FBI eingeschleust hatte.

Hintergrundinformationen:
Zehn Jahre sind vergangen, die Trümmer sind beseitigt. Heute kann man die Ereignisse des 11. September 2001 mit einer gewissen Distanz betrachten. Der Dokumentarfilm in zwei Teilen von Fabrizio Calvi und Jean-Christophe Klotz präsentiert zwei unterschiedliche Versionen – eine offizielle und eine inoffizielle – und zieht Parallelen. Die inoffizielle Version ist in keinem Geschichtsbuch zu finden, sondern basiert auf den Erlebnissen und Aussagen von Zeitzeugen, Geheimdienstlern, Untersuchungsbeamten und Polizisten. Mit wertvollen Beiträgen von Insidern, Politikern, Diplomaten und Geheimdienstlern, werden 20 Jahre der Beziehungen zwischen Washington, den arabischen Ländern, Pakistan und Europa dokumentiert. 02:05-03:20 • arte

Die Straßen des Terrors – 1979 – 2001 (2/2)
Dokumentarfilm – Jetzt zahlen wir es ihnen heim! 1993-2001 – Dokumentarfilm Frankreich 2011

Zehn Jahre sind seit dem Attentat auf das World Trade Center am 11. September 2001 vergangen – doch noch immer steht die Frage im Raum, wie es zu diesem Anschlag kommen konnte.

Mit Hilfe von Politikern, Diplomaten und Geheimdienstlern offenbart der Film, wie es radikalen Islamisten gelang, in den 80er Jahren ein gut organisiertes, internationales Terrornetzwerk zu bilden, und beleuchtet die Beziehungen zwischen Washington, den arabischen Ländern und Europa in den vergangenen 20 Jahren. Der zweite Teil des Dokumentarfilms richtet die Aufmerksamkeit auf die wachsende Feindseligkeit zwischen den USA und den arabischen Ländern sowie die gnadenlose Jagd auf die Mitglieder der Terrororganisation Al-Qaida.

Die Feindseligkeit zwischen Washington und den arabischen Staaten nimmt während der 90er Jahre immer mehr zu, und terroristische Aktivitäten häufen sich. So gibt es 1993 bereits einen Anschlag auf die Zwillingstürme des World Trade Centers in New York. Doch die Wachsamkeit amerikanischer Geheimdienste und Politiker scheint gebremst. So erläutern im zweiten Teil des Dokumentarfilm philippinische Polizisten, dass die Attentate vom 11. September 2001 bereits 1995 geplant wurden, und dass die CIA, obwohl sie sofort verständigt wurde, nichts dagegen unternahm.

Der Film lässt den geheimen Krieg der USA gegen die islamistische Terrororganisation Al-Qaida am Ende der 90er Jahre in einem neuen Licht erscheinen und befasst sich mit dem großen Rätsel von „nine/eleven“: Mehr als ein Jahr vor den Anschlägen überwachte die CIA zwei der späteren Flugzeugpiloten, die ihre Reise in die USA planten und alles taten, um vom FBI unentdeckt zu bleiben. FBI-Agenten stellen sich Fragen, CIA-Beamten weichen geschickt aus, und ein Berater von Präsident Clinton berichtet über einen geheimen Einsatz. Der Dokumentarfilm rekonstruiert die Jagd auf Al-Qaida-Mitglieder und beleuchtet die Fehleinschätzungen, die zu unglücklichen Verkettungen und schließlich unausweichlich zu den Ereignissen am Morgen des 11. Septembers 2001 führten.

Dabei blicken die Hauptbeteiligten der Jagd auf Osama bin Laden auf zehn Jahre geheimer Kriege zurück. Der CIA-Verantwortliche für die Bin Laden-Zelle berichtet von missglückten Einsätzen, Agenten des FBI erzählen von ihrer Machtlosigkeit, und Berater des Weißen Hauses sprechen über ihre Ängste.

Hintergrundinformationen:
Als an einem frühen Dienstagmorgen vor zehn Jahren 19 Terroristen vier Flugzeuge in ihre Gewalt brachten und mit den Maschinen Gebäude attackierten, die in besonderem Maße die militärische und Wirtschaftsmacht der Vereinigten Staaten symbolisierten, hielt die Welt den Atem an und blickte wie gebannt nach New York und Washington. Präsident Bush, der fern von Washington von den Anschlägen hörte, erklärte einen „Krieg gegen den Terror“, der bis heute anhält, die Sicherheitsbestimmungen nicht nur bei Flugreisen wurden global verschärft und der Drahtzieher der Terroraktionen, Osama bin Laden, wurde zur gesuchtesten Person weltweit. Erst im Mai dieses Jahres gelang es amerikanischen Sicherheitskräften, ihn in Pakistan zu stellen.

Zum 10. Jahrestag des 11. September beleuchtet ARTE in der neuen zweiteiligen Dokumentation „Straßen des Terrors“ die historischen Hintergründe der Anschläge und stellt im Themenabend „Unter Terrorverdacht“ die Frage, inwieweit der Wunsch nach innerer Sicherheit Einfluss auf Gesetze und die Freiheit des Einzelnen genommen hat.

Der eigentliche Jahrestag aber steht ganz im Zeichen der Stadt, die durch den Angriff auf die Zwillingstürme des World Trade Centers für einen Moment in ihren Grundfesten erschüttert wurde, die aber mit ihrer Vitalität, Kreativität und einer bis dahin ungekannten Solidarität das Trauma schnell abschütteln konnte, um das zu bleiben, was sie seit langem ist, die wohl faszinierendste Stadt der Welt.

Einen Tag lang widmet ARTE dem Big Apple. Der Thementag „New York forever“ zeigt am Vormittag in einer großen Geschichtsdokumentation den Aufstieg von der holländischen Siedlung zur glänzenden Weltmetropole in der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg, schaut sich nachmittags in der neuproduzierten fünfteiligen Dokumentarreihe „NY Confidential“ in den hippen und angesagten Vierteln der Stadt um, bevor dann um 17.50 Uhr Alan Gilbert den Taktstock zu einem Gedenkkonzert mit seinen New Yorker Philharmonikern heben wird. Eben dieser Alan Gilbert wird im Anschluss an die Tom-Wolfe-Verfilmung „Fegefeuer der Eitelkeiten“ mit Bruce Willis und Tom Hanks einer der Menschen sein, die Rémy Burkel in seinem neuen Dokumentarfilm „Kings & Queens of New York“ als einen der richtungweisenden Persönlichkeiten der Stadt vorstellt. Am Ende dann wagt die Webdokumentation „New York Tomorrow“ einen Blick in die Zukunft, förmlich um zu beweisen, dass New York forever ist.

Die einzelnen Sendungen des Programmschwerpunkts „9/11“ im Überblick:
(1): “ Die Straßen des Terrors 1979 – 2001 (1/2) – (1): Wir haben die Engel auf unserer Seite! 1979 – 1993″, Zweiteilige Dokumentation, am Mittwoch, den 31. August um 20.15 Uhr, Erstausstrahlung
(2): „Unter Terrorverdacht“, Themenabend am Dienstag, den 6. September ab 20.15 Uhr, Erstausstrahlung
(3): „Die Straßen des Terrors 1979 – 2001 (2/2) – (2): Jetzt zahlen wir es ihnen heim! 1993 – 2001“, Zweiteilige Dokumentation, am Mittwoch, den 7. September um 20.15 Uhr, Erstausstrahlung
(4): „USA: Soldaten, die sich selbst töten“, ARTE Reportage, am Samstag, den 10. September um 18.15 Uhr, Erstausstrahlung
(5): „New York forever“, Thementag, am Sonntag, den 11. September ab 9.30 Uhr
Auf www.arte.tv kurz vor Ausstrahlung des Programmschwerpunkts dazu:
„Können Sie sich daran erinnern, womit Sie gerade beschäftigt waren, als Sie vom Anschlag auf die Twin Towers erfuhren?“ Die Doku-Reihe zeigt kurze Erlebnisberichte zum 11. September von Menschen, die in ihrem täglichen Umfeld gefilmt wurden: in der Küche, im Wohnzimmer, im Garten… 03:20-05:00 • arte TV-Tipps

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