TV-Tipps des Tages
16.10.2011 – Palästina, Israel, Literatur, Ausländer, Religion, Islam
TV-Tipps des Tages sind: Wie viel ist ein palästinensischer Staat wert?; Kölner Treff: Zu Gast sind die Schauspieler Wotan Wilke Möhring und Gudrun Landgrebe, der ehemalige Moderator und Autor Rainer Holbe, der Autor Feridun Zaimoglu; Siegfried Lenz; Ernst Reuter - Ein zerrissenes Leben; Ottos Mission; Der Himmel auf Erden - Kultur der Weltreligionen
Von Ümit Küçük Sonntag, 16.10.2011, 8:00 Uhr|zuletzt aktualisiert: Sonntag, 09.10.2011, 17:33 Uhr Lesedauer: 6 Minuten |
Wie viel ist ein palästinensischer Staat wert?
Gespräch/Diskussion (Kultur) – Der palästinensische Philosoph Sari Nusseibeh im Gespräch – mit Norbert Bischofberger
Eine Mehrheit der UNO-Generalversammlung hat Palästina als Staat anerkannt. Nur: Ist eine Zwei-Staaten-Lösung angesichts der Zersiedelung des palästinensischen Gebiets durch israelische Siedlungen überhaupt sinnvoll? Der Philosoph Sari Nusseibeh kennt die Geschichte und Tragödie des palästinensischen Volkes aus eigener Anschauung. Der 1949 in Damaskus geborene Palästinenser ist in Ostjerusalem aufgewachsen. Heute ist er Rektor der Al-Quds-Universität, der einzigen arabischen Universität in Jerusalem, wo er auch Philosophie lehrt. Wie erlebt er den Islam und die Rolle der Religionen im Nahen Osten? Was verbindet ihn mit der islamischen und jüdischen Philosophie? In „Wie viel ist ein palästinensischer Staat wert“ aus der Reihe „Sternstunde Philosophie“ erklärt Sari Nusseibeh dem Moderator Norbert Bischofberger, welchen Weg zum Frieden er mit den Israeli sieht. 09:15-10:15 • 3sat
Kölner Treff
Zu Gast sind die Schauspieler Wotan Wilke Möhring und Gudrun Landgrebe, der ehemalige Moderator und Autor Rainer Holbe, der Autor Feridun Zaimoglu, die Schauspielerin und Kabarettistin Margie Kinsky und der Mentalist Farid.
Wotan Wilke Möhring – Einen Elektriker hat er im Kinofilm „Das Experiment“ gespielt. Dichtung und Wahrheit: Tatsächlich hat Wotan Wilke Möhring selbst eine Elektriker-Lehre absolviert, bevor er über weitere Umwege zur Schauspielerei fand. Mit einer Rolle in Roland Suso Richters „Die Bubi Scholz Story“ fing seine Laufbahn an, und immer neue Wandlungen hat der gefragte Charakterdarsteller seither vor der Kamera vollzogen. So auch im Fernsehfilm „Homevideo“, der am 19. Oktober im Ersten ausgestrahlt wird.
Rainer Holbe – Die „Starparade“ hat er lange moderiert, internationale Künstler sind darin aufgetreten, Neil Diamond, ABBA und Barry Manilow zum Beispiel. Talkshows und Sendungen, die sich übersinnlichen Phänomenen widmeten, waren weitere Stationen seiner Moderatorenkarriere. Der Journalismus und die Arbeit als Autor aber sind Rainer Holbe mindestens ebenso wichtig. Unzählige Bücher hat er verfasst, Romane und Sachbücher. „Wir neuen Großväter“ heißt sein neuester Titel.
Gudrun Landgrebe – Mit der Rolle der Prostituierten in Robert van Ackerens Kinofilm „Die flambierte Frau“ hatte die Schauspielerin Anfang der 1980er Jahre ihren Durchbruch, auch international. Eine Reihe von Kinofilmen schlossen an, „Oberst Redl“ und „Die Katze“ zum Beispiel, mit der Zeit aber überwogen doch die Fernsehfilme in ihrem künstlerischen Schaffen. In „Wunderkinder“, einem Film zum Thema Judenverfolgung, ist sie nun aber wieder im Kino zu sehen – in der Rolle einer Geigenlehrerin.
Feridun Zaimoglu – In Anatolien wurde der deutsch-türkische Schriftsteller geboren, als kleines Kind kam er mit seinen Eltern nach Deutschland. Ziemlich multikulturell geht es auch in seinen Romanen zu. Sein Debütroman „Kanak Sprak“ etwa gießt die Sprache junger türkischer Männer in eine literarische Form, während sein neuester Roman „Ruß“ teils im Ruhrgebiet, teils in Warschau spielt. Als Journalist, Drehbuchautor und Dramatiker arbeitet Feridun Zaimoglu ebenfalls – und hie und da meldet er sich auch in politischen Debatten zu Wort, vor allem dann, wenn es sich um den Islam dreht. 09:35-11:00 • WDR
Siegfried Lenz
Dokumentation (Gesellschaft – Literatur) – Schrifsteller und Menschenfreund – Film von Adrian Stangl
Kaum ein Autor wird in Deutschland mehr von seinen Lesern geliebt und verehrt als Siegfried Lenz. Mit seinem Meisterwerk „Deutschstunde“ wurde Lenz auch im Ausland berühmt. Seitdem werden die Bücher des 1926 in Masuren, Ostpreußen, geborenen Schriftstellers auf der ganzen Welt gelesen. Bis heute wurden sie schätzungsweise 25 Millionen Mal verkauft. Immer wenn Lenz öffentlich liest oder seine Bücher signiert, stehen seine Fans Schlange. Der Film „Siegfried Lenz“ zeichnet das Leben des charismatischen und gleichzeitig bescheidenen Schriftstellers nach und geht seinem bis heute ungebrochenen Erfolg auf den Grund. Darüber hinaus schildern langjährige Freunde, Kollegen und Wegbegleiter wie Helmut Schmidt, Günter Grass und Marcel Reich-Ranicki in sehr persönlichen Worten ihre Sicht auf den Schriftsteller und Menschenfreund. 11:15-12:00 • 3sat
Ernst Reuter – Ein zerrissenes Leben
Der Film folgt Reuters Lebensstationen und zeigt ein Leben voller Höhen und Tiefen, voller Erfolge und Irrwege. Er hat Geschichte geschrieben, war im Ausland zunächst bekannter als Adenauer. Und dennoch ist dieser Mann heute fast vergessen.
Auf dem Höhepunkt der Berlin-Blockade, am 9. September 1948, appellierte der damalige Stadtrat Ernst Reuter vor mehr als 300.000 Berlinern an die Völker der Welt, die Stadt nicht preiszugeben. Ernst Reuter war ein entschiedener Verteidiger der jungen Demokratie im Nachkriegsdeutschland.
Der Spross einer bürgerlich-preußischen Familie, Sozialdemokrat und Kriegsgefangener im Ersten Weltkrieg, war Volkskommissar im revolutionären Russland. Zurück in Deutschland, wurde er Generalsekretär der KPD, die ihn später ausschloss. Reuter machte sich ab 1926 als sozialdemokratischer Verkehrs- und Stadtplaner von Groß-Berlin und Oberbürgermeister von Magdeburg einen Namen. Nach Hitlers „Machtergreifung“, KZ-Haft, 1935 Emigration nach London und weiter in die Türkei, wo er die moderne türkische Stadt- und Verkehrsplanung begründete und an der Hochschule lehrte – kehrte er 1946 nach Deutschland zurück und wurde nach der Berlin-Blockade erster Oberbürgermeister von Westberlin. Nach seinem Tod 1953 gaben ihm mehr als eine Million Menschen das letzte Geleit – ein einzigartiges Ereignis der deutschen Nachkriegsgeschichte.
In einer filmischen Spurensuche von Jan Peter und Yury Winterberg in Deutschland und Russland werden bisher unveröffentlichte Archivaufnahmen erstmals dem Publikum zugänglich gemacht und mit Neuinszenierungen dramaturgisch und visuell verstärkt. Zeitzeugen wie Helmut Schmidt, für den Reuter ein wichtiges politisches Vorbild ist, oder Egon Bahr kommentieren sein Wirken. Ernst Reuters Sohn Edzard, einer der Top-Manager Deutschlands, führt zu den Originalschauplätzen und erzählt aus dem Leben seines Vaters. 11:15-12:00 • HR
Ottos Mission
Dokumentation (Gesellschaft – Literatur) – Lesehelfer für Kinder – Film von Nicole Florié
Otto Stender ist auf dem Weg von Hannover in Richtung Bodensee, um für „Mentor – die Leselernhelfer“ zu werben. Im Raum Hannover gibt es zirka 1.000 Lesementoren, die mit ihrer Arbeit auch wesentlich zur Integration von Migrantenkindern beitragen. Fast 70 Prozent der türkischstämmigen Kinder besuchen heute die Realschule oder das Gymnasium. Die Schulen planen die Mentoren inzwischen fest in ihr Curriculum ein. „Ohne die“, sagen die Lehrer, „können wir uns das gar nicht mehr vorstellen“. Der Film „Ottos Mission“ begleitet Otto Stender in einer typischen Woche. 12:00-12:30 • 3sat
Der Himmel auf Erden – Kultur der Weltreligionen
3/6, Das Christentum – Architektur und Kunst waren schon immer Ausdruck spiritueller Sehnsüchte: Megalithe, Moscheen, Tempel, Kathedralen und andere Meisterwerke entstanden und entstehen noch immer in allen Religionen.
Die sechsteilige Dokumentarreihe zeigt die kulturellen Errungenschaften der großen Weltreligion – vom Heidentum, über den Judaismus, das Christentum, den Islam, den Hinduismus bis zum Buddhismus. 19:30-19:55 • BR-alpha
Der Schnurrbart
Dokumentation – Was ist für den türkischen Mann der Ausdruck von Stolz und Männlichkeit? Der Schnurrbart! Seine Form verrät den persönlichen Stil, die Lebenseinstellung und sogar die politische Couleur des Trägers.
Zahlreiche türkische Männer tragen Schnurrbärte. Der Schnurbart gilt ihnen als Symbol ihrer Männlichkeit. Filmemacher Belmin Soylemez hat einige seiner Landsleute beobachtet, wie sie mit stolzgeschwellter Brust über ihren Schnurrbart diskutieren. Er zeigt, dass jeder Schnurrbart in der Türkei Ausdruck eines bestimmten Stils, einer Geisteshaltung, einer Epoche oder gar einer politischen Meinung sein kann. 22:45-23:10 • arte TV-Tipps
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