START-Stipendium
50 Schüler mit Migrationshintergrund erhalten Stipendium für soziales Engagement und gute schulische Leistungen
50 weitere Schüler mit Migrationshintergrund wurden offiziell in das START-Stipendienprogramm für engagierte und leistungsstarke Schüler mit Migrationshintergrund aufgenommen. Sie zeichnen sich durch soziales Engagement und gute schulische Leistungen aus.
Dienstag, 11.10.2011, 8:22 Uhr|zuletzt aktualisiert: Freitag, 14.10.2011, 3:21 Uhr Lesedauer: 2 Minuten |
50 Jugendliche aus Nordrhein-Westfalen wurden gestern in Düsseldorf offiziell in das START-Stipendienprogramm für engagierte und leistungsstarke Schüler mit Migrationshintergrund aufgenommen. Das Stipendium, das eine materielle und eine intensive ideelle Förderung vorsieht, hat zum Ziel, die Jugendlichen auf ihrem Weg zum Abitur zu unterstützen und ihnen damit die Teilhabe an der Gesellschaft zu erleichtern.
Die START-Stipendiaten zeichnen sich durch gute schulische Leistungen und soziales Engagement aus. Die START-Stiftung, ein Projekt der gemeinnützigen Hertie-Stiftung, vergibt das Stipendium in Nordrhein-Westfalen gemeinsam mit dem Ministerium für Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen und 30 weiteren Partnern. In Nordrhein-Westfalen profitieren aktuell insgesamt 200 Jugendliche von der START-Förderung. 171 haben bereits die Schule abgeschlossen und gehören damit zu dem intensiv vernetzten Kreis der START-Alumni. Seit seiner Einführung im Jahr 2002 hat das START-Stipendienprogramm in den 14 Bundesländern, in denen es angeboten wird, ein finanzielles Gesamtvolumen von rund 25 Mio. Euro erreicht.
Vorbilder für andere
NRW-Schulministerin Sylvia Löhrmann (Die Grünen): „Ich freue mich sehr für die 50 neuen Stipendiatinnen und Stipendiaten. Sie erhalten nicht nur zusätzliche Unterstützung auf dem Weg zum Abitur. Mit ihrem Engagement, das durch das Stipendium eine wichtige Anerkennung erhält, sind sie auch ein Vorbild für andere. Das START-Stipendium ist ein wichtiger Beitrag zu Chancengerechtigkeit und Bildungsaufstieg in Nordrhein-Westfalen“.
Die Jugendlichen sind zwischen 14 und 18 Jahre alt und antiguanischer, ghanaischer, irakischer, iranischer, kasachischer, kongolesischer, libanesischer, malaysischer, marokkanischer, mazedonischer, nepalesischer, nigerianischer, palästinensischer, polnischer, syrischer, togolesischer, türkischer, tunesischer und ukrainischer Herkunft.
Die heute aufgenommenen Stipendiaten zählen zu bundesweit insgesamt rund 720 Jugendlichen, die aktuell unterstützt werden. Dass sie nicht nur durch ihr schulisches Leistungsvermögen, sondern auch durch ihr gesellschaftliches Engagement überzeugen, erläutert Andrea Bartl, Geschäftsführerin der START-Stiftung gGmbH: „Unsere Stipendiatinnen und Stipendiaten zeigen, wie vielfältig soziales Engagement und damit der Beitrag für unsere Gesellschaft sein kann. Die jungen Menschen sind hochmotiviert und möchten der Gesellschaft etwas zurückgeben. Das Ergebnis ist eine Bereicherung für alle Seiten.“ Das Engagement der neuen Stipendiaten in Nordrhein-Westfalen reicht von der Leitung von Jugendgruppen und der Streitschlichtung in der Schule bis zu notwendigen Hilfestellungen im Alltag, wie Dolmetschertätigkeiten und Kinderbetreuung für Nachbarn.
Das Stipendium
Das Stipendium umfasst neben der finanziellen Förderung in Höhe von monatlich 100 Euro und bei Bedarf einer PC-Grundausstattung vor allem die ideelle Förderung. Angeboten wer-den hier verpflichtende Bildungsseminare beispielsweise zu den Themen „Demokratie und Partizipation“, „Medien in Theorie und Praxis“ und „Rhetorik“ genauso wie frei wählbare Seminare im künstlerisch-kreativen, musikalischen und naturwissenschaftlichen Bereich, die die Stipendiaten in der Verfolgung ihrer Interessen unterstützen. Hinzu kommen Exkursionen in privatwirtschaftliche Unternehmen und öffentliche Verwaltungseinrichtungen, Besuche von Kulturveranstaltungen sowie Beratungen für die Ausbildungs-, Studien- und Lebensplanung.
Die Jugendlichen erhalten das START-Stipendium zunächst für ein Jahr. Bei anhaltend gu-ten Leistungen und gesellschaftlichem Engagement wird es in der Regel bis zum Erreichen eines höheren Bildungsabschlusses, wie dem Abitur, verlängert. (sb)
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Sehr gute Aktion, nur sollte man den Kindern gleich sagen, keine falschen Hoffnungen, selbst, wenn Sie gute Abschlüsse machen, haben sie es nicht geschafft. Migranten werden selbst bei gleicher Qualifikation deutlich öfter abgelehnt, so Prof. Straubhaar.
Eine super Sache!
Schade, daß es so wenig bekannt ist. Wer schlägt eigentlich die Bewerber für das Stipendium vor? Meine Schwester hätte sich als Anwärterin sehr gut geeignet, da sie eine sehr gute Schülerin war und ihr Abitur mit 1,3 abgeschlossen hat sowie sozial sehr engagiert war. Von einem Stipendium war leider nie die Rede.