Lehrstellenüberschuss
Arbeitgeber sollen offene Ausbildungsplätze mit Migranten besetzen
Bedingt durch den demografischen Wandel, steigt die Zahl der offenen Ausbildungsstellen weiter an. Maria Böhmer fordert Arbeitgeber auf, diese Stellen verstärkt mit Jugendlichen aus Zuwandererfamilien zu besetzen.
Dienstag, 08.11.2011, 8:26 Uhr|zuletzt aktualisiert: Freitag, 11.11.2011, 1:54 Uhr Lesedauer: 1 Minuten |
Die Situation für Lehrstellenbewerber hat sich deutlich verbessert. Der Bundesagentur für Arbeit (BA) waren bis Ende September 519.800 Ausbildungsstellen gemeldet und damit 7,5 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Davon waren noch 29.689 unbesetzt. Dem standen 11.550 noch unversorgte Ausbildungsbewerbewerber gegenüber.
Wie die Bundesagentur für Arbeit (BA) am Montag (7. November 2011) weiter mitteilte, gab es zum Beginn des Ausbildungsjahres noch 18.100 offene Ausbildungsplätze mehr als unversorgte Bewerber. Im vorigen Jahr betrug dieser Lehrstellenüberhang nur 7 400 Stellen. Raimund Becker, Vorstandsmitglied der Bundesagentur für Arbeit: „Heute kommen auf etwa 100 Ausbildungsstellen 115 Bewerber. Das ist eine deutliche Verbesserung gegenüber den letzten Jahren.“
Verstärkt Migranten einstellen
Diese Zahlen führt Maria Böhmer (CDU), Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, auf den demografischen Wandel zurück. Sie fordert die Arbeitgeber auf, die zunehmende Zahl freier Ausbildungsplätze verstärkt mit Jugendlichen aus Zuwandererfamilien zu besetzen. „Bei der Suche nach passenden Bewerbern sollten die Arbeitgeber intensiver auf die Potenziale der Migranten zurückgreifen. Sie verfügen oft über Qualifikationen, die im internationalen Wettbewerb zunehmend an Bedeutung gewinnen, wie Sprachkenntnisse und eigene kulturelle Erfahrungen. Mit der Einstellung von Auszubildenden mit Migrationshintergrund sichern sich die Unternehmen ihren Fachkräftenachwuchs. Und leisten zugleich einen wichtigen Beitrag für den Zusammenhalt in unserem Land“, betonte die CDU-Politikerin nach Bekanntwerden der BA-Zahlen.
Böhmer verweist darauf, dass junge Migranten bei der Bildung Boden gutmachen. Sie erreichten häufiger mittlere und höhere Schulabschlüsse. Dennoch sei ihr Anteil unter den Schulabbrechern etwa doppelt so hoch wie bei den Jugendlichen ohne Migrationshintergrund. 2008 lag die Abbrecherquote der 18- bis 25-Jährigen mit Migrationshintergrund bei 4,4 Prozent, bei der gleichen Altersgruppe ohne Migrationshintergrund betrug sie 2,3 Prozent. (bk)
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Von Integrationsbeauftragten und anderen Beschäftigungstherapien:
Frau Böhmer fordert Arbeitgeber auf, ihre offenen Ausbildungsplätze verstärkt mit Migranten zu besetzen.
Frau Böhmer scheint nicht allzu viel Kontakt zu der der echten Arbeitswelt zu haben. Fast alle Branchen, besonders die technischen und die Gesundheits-Branchen suchen nämlich inzwischen aktiv nach beruflichem Nachwuchs.
Das heißt, wer die Ausbildungsvoraussetzungen erfüllt, hat Dank des demografischen Wandels und der guten Konjunktur ungleich bessere Chancen auf einen Ausbildungsplatz, als noch vor 10 Jahren.
Da muss man keine besondere Werbung für Migranten machen, zumal die meisten der jungen Bewerber bereits in Deutschland beschult wurden.