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Studie

Migranten ist die Sozialhilfe egal

Die Großzügigkeit sozialer Leistungen hat keinen Einfluss auf die Zuwanderung innerhalb der Europäischen Union. Und: Migranten sind für den Beruf mobiler als Deutsche. Das sind Ergebnisse zwei voneinander unabhängiger Studien.

Freitag, 25.11.2011, 8:26 Uhr|zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 08.01.2020, 15:45 Uhr Lesedauer: 2 Minuten  |  

Für 19 europäische Länder untersuchten die Forscher über einen Zeitraum von 1993 bis 2008, ob nationale Unterschiede bei der Arbeitslosenunterstützung die Migrationsentscheidung potenzieller Zuwanderer beeinflussen. Derartige öffentliche Hilfen spielen für die Migration von Arbeitslosen innerhalb der EU keine Rolle – die Korrelation lag bei Null. Für Einwanderung aus Nicht-EU-Staaten zeigte sich eine nur sehr geringe, statistisch kaum signifikante kausale Wirkung.

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Download: Der Volltext der IZA-Studie „Unemployment Benefits and Immigration: Evidence from the EU“ ist über die IZA-Homepage abrufbar.

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IZA-Direktor Klaus F. Zimmermann sieht damit das Vorurteil widerlegt, arbeitslose Migranten suchten lediglich die Zuwanderung in die finanziellen Anreize des Wohlfahrtsstaates: „Ein solcher Zusammenhang besteht offenkundig nicht. Die Studie zeigt zudem, dass Migranten innerhalb der EU zumeist über eine gute Ausbildung verfügen. Soweit wir unter Migranten einen höheren Anteil von Arbeitslosen feststellen können, hängt dies eher mit einer falschen Migrationspolitik und einer fehlenden Zuwanderungssteuerung zusammen.“

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Migranten sind die flexibleren Arbeitnehmer
Unterdessen kommt eine weitere Untersuchung des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung (BiB) zu dem Ergebnis, dass beruflich bedingte Mobilität unter Menschen mit Migrationshintergrund deutlich weiter verbreitet ist als unter Deutschen, die keinen Migrationshintergrund besitzen. In der Studie wurden 1.398 Erwerbstätige in Deutschland zu ihrem Mobilitätsverhalten befragt. Als „mobil“ gilt, wenn jemand fernpendelt, aus beruflichen Gründen häufig außer Haus übernachtet oder in den letzten drei Jahren über eine größere Entfernung umgezogen ist.

Demnach ist rund jeder vierte (24,2 Prozent) Berufstätige mit Migrationshintergrund beruflich mobil, während dies bei Deutschen ohne Migrationshintergrund nur auf etwa jeden Sechsten (17,6 %) zutrifft. Für diesen Unterschied sieht Heiko Rüger vom BiB insbesondere zwei Gründe: „Studien zeigen, dass Erwerbstätige mit ausländischen Wurzeln einen starken Willen haben, gesellschaftlich aufzusteigen. Sie sind deshalb eher bereit, mobil zu sein, wenn der Job dies erfordert. Auf der anderen Seite spiegelt sich in der räumlichen Flexibilität auch eine größere wirtschaftliche Notwendigkeit wider.“ Menschen mit Migrationshintergrund hätten tendenziell schlechtere Chancen auf dem Arbeitsmarkt und müssten diese oftmals mit Berufs- oder Betriebswechseln ausgleichen.

Die beobachteten Befunde gelten auch dann, wenn man unterschiedliche soziodemografische Merkmale wie Alter, Bildung oder Familienstand berücksichtigt. Auch die aktive Einwanderung nach Deutschland scheint den Unterschied nicht zu erklären. Heiko Rüger vom BiB: „Migranten mit und ohne eigene Immigrationserfahrung unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Mobilitätsdynamik kaum.“ (etb) Aktuell Gesellschaft Studien

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