Zuwanderung
Finanzkrise sorgt für Wanderungsplus von über 100 Prozent
Die Zuwanderung nach Deutschland ist laut Statistischem Bundesamt im ersten Halbjahr 2011 um 19 % gestiegen. Die Menschen kommen vor allem aus aus EU-Ländern, die von der Finanzkrise besonders schwer betroffen sind.
Dienstag, 10.01.2012, 8:30 Uhr|zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 08.01.2020, 15:45 Uhr Lesedauer: 1 Minuten |
Im ersten Halbjahr 2011 sind nach vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes 435 000 Personen nach Deutschland zugezogen. Das waren 68 000 Zuzüge mehr als im ersten Halbjahr 2010 (+ 19 %). Im selben Zeitraum sind die Fortzüge um 6 000 Personen zurückgegangen. Dadurch ist der Wanderungssaldo von 61 000 auf 135 000 Personen kräftig gestiegen (+ 122 %).
Von den 435 000 Zugezogenen im ersten Halbjahr 2011 waren 381 000 ausländische Personen. Das waren 67 000 (+ 21 %) mehr als im ersten Halbjahr 2010. Die Zahl der Zuzüge deutscher Personen ist dagegen mit rund 54 000 gegenüber dem Vorjahr nahezu konstant geblieben (+ 1 000).
Die Zuwanderung ausländischer Personen erhöhte sich vor allem aus den EU-Staaten (+ 29 %). Auffällig war dabei die starke Zunahme der Einwanderung aus EU-Ländern, die von der Finanz- und Schuldenkrise besonders schwer betroffen sind: Aus Griechenland kamen 84 % mehr Einwanderer als im ersten Halbjahr 2010 (+ 4 100 Personen) und aus Spanien 49 % (+ 2 400 Personen). Auch aus den Ländern, die 2004 beziehungsweise 2007 der EU beigetreten sind stieg die Zuwanderung im ersten Halbjahr 2011 mit + 30 % beziehungsweise + 34 % überdurchschnittlich. Zu dieser Entwicklung dürfte der Wegfall der letzten Einschränkungen zum Arbeitsmarktzugang für die Staatsangehörigen dieser Länder ab Mai 2011 beigetragen haben. Aus den sonstigen EU-Ländern stieg die Zuwanderung etwas weniger oder blieb nahezu konstant.
Aus sonstigen europäischen Staaten, Asien und Amerika erhöhte sich die Zuwanderung jeweils um 11 %, aus Afrika um 3 %.
Im ersten Halbjahr 2011 wurden rund 300 000 Fortzüge aus Deutschland registriert. Die Abwanderung verringerte sich dabei für die ausländischen Personen (– 6 000 auf 236 000 Fortzüge) und blieb für die Deutschen mit rund 64 000 Fortzügen nahezu konstant. Allerdings, so das Statistische Bundesamt, lassen sich sowohl bei den Zuzügen als auch bei den Fortzügen nicht feststellen, „ob es sich um einen vorübergehenden oder einen dauerhaften Aufenthalt handelt“. (etb) Leitartikel Studien Wirtschaft
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Aus Griechenland vielleicht, weniger aus der Türkei
Versteht irgendwer die Überschrift?
Bedeutet „Wanderungsplus“ (interessantes Wort), dass der Wanderungssaldo über 100% liegt oder soll es heißen, dass die Zuwanderung um 100% (plus!) zugenommen hat, was ja aber nicht stimmen kann, da sie ja laut Artikel um 19% gestiegen sei?