Türkische Presse Türkei
12.03.2012 – Verfassung, Davutoğlu, Syrien, Armenien, Ceylan, Türkei, Annan
Die Themen des Tages sind: Çiçek: „Die neue Verfassung wird bis zum Jahresende bereitstehen“; Davutoğlu: “Es gibt große Herausforderungen”; Bağış: „Die Haltung gegenüber der Türkei könnte sich ändern“; Kofi Annan kommt in die Türkei; Roter Halbmond: „Wir sind auf alles in Syrien vorbereitet“; Nuri Bilge Ceylan mit einem Preis ausgezeichnet
Von BYEGM, TRT Montag, 12.03.2012, 12:26 Uhr|zuletzt aktualisiert: Montag, 12.03.2012, 12:28 Uhr Lesedauer: 6 Minuten |
Presseschau der Generaldirektion für Presse und Information in Ankara
Çiçek: „Die neue Verfassung wird bis zum Jahresende bereitstehen“
Parlamentspräsident Cemil Çiçek nahm an der Veranstaltung der Plattform für eine neue Verfassung in Antalya teil. Der Plattform, dessen Hauptaufgabe aus der Ausarbeitung einer neuen Verfassung besteht, gehören Mittglieder aus 13 Berufsverbänden und NGO’s an.
Çiçek betonte bei der Veranstaltung, dass für die neue Verfassung bis zum 30. April auch die Meinung der Mitbürger in Betracht gezogen wird. Danach haben sie vor, ab dem ersten Mai den neu erstellten Verfassungsentwurf dem Volk vorzulegen. Dies hat für Çiçek eine große Bedeutung, weil bisher die Meinung des Volkes nicht in Betracht gezogen wurde. Çiçek rief das türkische Volk zur Mitarbeit auf.
Davutoğlu: “Es gibt große Herausforderungen”
Außenminister Ahmet Davutoğlu sagte gestern: „Es gibt große Herausforderungen in unserer Region. Der Westen befindet sich in einer Wirtschaftskrise. Griechenland, Spanien, Portugal und Irland versuchen eine Lösung für die Wirtschaftskrise zu finden. Im Osten von Syrien bis hin nach Marokko sehen wir hingegen, dass es einen politischen Zerfall gibt.“ Davutoğlu wies auch darauf hin, dass die Türkei solide sein müsse.
Bağış: „Die Haltung gegenüber der Türkei könnte sich ändern“
Europaminister und Chefunterhändler Egemen Bağış, betonte bei einem Interview mit TRT,dass die EU ihre Schranken gegen eine Mitgliedschaft der Türkei irgendwann aufheben wird. Laut Bağış, hatten Deutschland und Frankreich, in den Zeiten von Chirac und Schröder die Mitgliedschaft der Türkei unterstützt. Die Haltung könnte sich nun wieder ändern.
Nach Angaben von Bağış, unterstütze Sarkozy die Ereignisse von 1915, um sich die Stimmen der rechtsgerichteten zu sichern. Bağış betonte außerdem auch, dass Sarkozy nie die Stimmen seiner Nordafrikanischen Bürgern erhalten kann. Deshalb habe Sarkozy seine Unterstützung für den Armenien-Entwurf bekanntgegeben.
Kofi Annan kommt in die Türkei
Kofi Annan, der Syrien-Sondergesandte der Vereinten Nationen und der Arabischen Liga, ist am Wochenende mit dem syrischen Präsidenten Baschar al-Assad zusammengetroffen. Es ging um die Beendigung des Blutvergießens in Syrien. Das syrische Staatsfernsehen sprach von einer positiven Gesprächsatmosphäre.
Kofi Annan erläuterte nach den Gesprächen mit Assad der Presse gegenüber, dass er Baschar al-Assad konkrete Vorschläge gemacht hat, damit die Krise im Land beendet werden kann. “Der Wesentliche Bestandteil unseres Gespräches war die Beendigung der Gewalt und des Blutvergießens. Außerdem haben wir auch über den ungehinderten Zugang für Helfer und über den Beginn des politischen Dialogs gesprochen.“ so Annan.
Annan ist nach seinen Kontakten in Syrien nach Katar weiter gereist. Es wird erwartet, dass Annan heute in der Türkei eintrifft. Annan wird morgen mit Außenminister Ahmet Davutoğlu zusammenkommen.
Roter Halbmond: „Wir sind auf alles in Syrien vorbereitet“
Generalsekretär des Roten Halbmonds Ahmet Lütfi Akar sagte, „Wir haben uns logistisch gesehen an der Grenze von Syrien auf alles vorbereitet. Im Falle eines Bedürfnisses können wir alles Notwendige für das syrischen Volk bereitstellen.“
Bei einem Treffen in Kayseri betonte Akar, dass sie seit einem Jahr die Verpflegung für rund zehn tausend Menschen bereitstellen. Im grenznahen Gebiet haben sie sechs Zeltstätte errichtet. Bei Bedarf könne auch nach Homs Hilfsgüter transportiert werden, aber das müsste erst mal gebilligt werden.
Nuri Bilge Ceylan mit einem Preis ausgezeichnet
Regisseur Nuri Bilge Ceylan hat beim 16. Sofia-Filmfestival in Bulgarien einen Preis für seinen Film „Once Upon a Time in Anatolia“ bekommen. Der Film wurde mit dem Preis der Sofia-Stadtgemeinde geehrt.
Regisseur Ceylan und der Hauptdarsteller des Filmes, Ercan Keşal, traten gemeinsam vor die Presse. “Ich weiß selber nicht, wie ich meine Szenarien schreibe. Am Anfang bin ich jedes Mal hoffnungslos. Ich denke dann immer wieder, es wird nichts, ich bekomme das nicht hin. Aber dann habe ich auf einmal ein fertiges Szenario in der Hand. Ich schreibe aus meinem Instinkt heraus.” so Regisseur Ceylan auf der Pressekonferenz.
17. Filmfestival Türkei-Deutschland
Am 1. März wurde das mit großer Spannung erwartete 17. Filmfestival Türkei/Deutschland in der Tafelhalle eröffnet. Das Festival dauerte 11 Tage. Anfangs noch ein kleines Event, ist es mittlerweile zu einem international anerkannten Festival herangewachsen. Das seit 1992 stattfindende Festival gehört zu den bedeutendsten interkulturellen Veranstaltungen Deutschlands und findet auch international Beachtung.
Den Preis als „Bester Film“ teilten sich „Lal Gece“ (Nacht der Stille) und die deutsche Produktion „Barbara“.
Die Trophäen in der Kategorie „Beste Darstellerin“ und „Bester Darsteller“ gingen an Dilan Aksüt und Ilyas Salman für ihre Rollen in dem Film „Lal Gece“ („Nacht der Stille“).
Flüchtlinge aus Syrien
Flüchtlinge aus Syrien suchen wieder Zuflucht in der Türkei. Rund 50 Syrer, unter denen sich auch Frauen und Kinder befinden, sind in die Türkei gekommen. Es wurde berichtet, dass seit Montag letzter Woche rund 500 Syrer aus ihrem Land in die Türkei gekommen sind.
Währenddessen hält die Gewalt in verschiedenen Städten in Syrien an. Bei verschiedenen Operationen der Sicherheitskräfte sind 39 Menschen ums Leben gekommen.
Presseschau der Türkischen Rundfunk- und Fernsehanstalt (TRT-World)
Hallen-Leichtathletik-Weltmeisterschaft
Sabah berichtet, die Türkei habe für die sehr erfolgreiche Veranstaltung der Hallen-Leichtathletik-Weltmeisterschaft ein großes Lob erhalten. Dem Blatt nach sei die WM in 180 Ländern übertragen, alle Eintrittskarten seien verkauft und die Präsidenten und Vertreter der Leichtathletik-Verbände aus 172 Ländern hätten Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan gedankt. Ferner schreibt das Blatt, mit 683 Sportlerinnen und Sportlern sei ein neuer Teilnehmerrekord aufgestellt worden. Mehr als 600 Journalisten hätten das Sportereignis verfolgt und insgesamt 5.000 Personen seien Gäste der Türkei gewesen. Die WM sei ohne negative Zwischenfälle beendet worden und mit dieser erfolgreichen Veranstaltung habe die Türkei erneut bewiesen, dass sie auch ein heißer Kandidat für die Austragung der Olympischen Spiele 2020 ist.
Türkisch soll Wahlfach in Tunesien werden
Aus Yeni Safak erfahren wir unter der Schlagzeile „Türkisch soll Wahlfach in Tunesien werden“, Staatspräsident Abdullah Gül habe als erstes Staatsoberhaupt Tunesien nach der Revolution einen Besuch abgestattet. Seine Eindrücke und das entgegengebrachte große Interesse habe Staatspräsident Gül auf dem sozialen Netzwerk Twitter wiedergegeben. Dem Blatt nach habe ein tunesisches Mädchen „Türkisch als Wahlfach in Schulen“ gefordert und Staatspräsident Gül habe diese Forderung den Verantwortlichen weitergeleitet.
UN-Sonderbeauftragter Annan kehrt ohne Ergebnis aus Syrien zurück
In Zaman lesen wir unter der Schlagzeile „UN-Sonderbeauftragter Annan kehrt ohne Ergebnis aus Syrien zurück“, bei seinem Besuch zum Stopp des Blutvergießens in Syrien sei der Sonderbeauftragte der Vereinten Nationen und Arabischen Liga, Kofi Annan zwei Mal mit dem syrischen Staatspräsidenten Baschar al-Assad zusammengekommen. Leider hätten die Gespräche zu keinem Ergebnis geführt. Assad habe keiner Forderung von Annan positiv geantwortet. Ferner meldet das Blatt, gestern habe eine Gruppe von 50 Personen, darunter Frauen und Kinder, Zuflucht in der Türkei gefunden. Die Gruppe sei von der Kreisstadt Reyhanli aus in die Türkei geflüchtet. Somit hätten allein in der vergangenen Woche mehr als 500 Syrier in die Türkei Zuflucht gefunden.
Mogadischu ist zur Baustelle geworden
Star schreibt unter der Schlagzeile „Mogadischu ist zur Baustelle geworden“, bei dem jahrelangen Bürgerkrieg seien zahllose Gebäude in der somalischen Hauptstadt Mogadischu zerstört worden und nachdem nun auch die Sicherheitslage immer besser werde, seien in Mogadischu Wiederaufbau- und Sanierungsarbeiten intensiviert worden. Der türkische Botschafter in Mogadischu, Kani Torun habe betont, nach dem Besuch von Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan am 19. August seien die Hilfsarbeiter in Somalia beschleunigt worden. Sowohl die staatlichen Hilfsarbeiten als auch die Hilfen der Nichtregierungsorganisationen würden in Somalia unvermindert anhalten, meldet das Blatt. Türkische Presse Türkei
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