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Berlin 2011

Steigende Einbürgerungszahlen – Hinnahme von Mehrstaatigkeit wünschenswert

Knapp 7.000 Berliner ließen sich im Jahr 2011 einbürgern. Dieser Wert liegt über dem Durchschnitt der letzten 10 Jahre. Senatorin Dilek Kolat: Die Einbürgerungsbereitschaft ließe sich mit der erleichterten Hinnahme von Mehrstaatigkeit weiter steigern.

Mittwoch, 23.05.2012, 8:27 Uhr|zuletzt aktualisiert: Donnerstag, 24.05.2012, 23:34 Uhr Lesedauer: 2 Minuten  |  

Im Jahr 2011 wurden in Berlin 6 959 Personen eingebürgert. Nach rückläufigen Zahlen seit 2008 ist somit wieder ein Anstieg der Einbürgerungszahlen zu verzeichnen. Im Jahr 2010 war mit 5 537 Einbürgerungen der niedrigste Stand seit Einführung des neuen Staatsangehörigkeitsrechts im Jahr 2000 registriert worden. Das teilt das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg mit.

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Hinnahme von Mehrstaatigkeit wünschenswert
Die Senatorin für Integration Dilek Kolat (SPD) sieht darin eine Bestätigung der Senatspolitik, aktiv für den Erwerb der deutschen Staatsbürgerschaft zu werben: „Dieser Wert liegt über dem Durchschnitt der letzten 10 Jahre und zeigt, dass es keinen Trend zu mangelnder Bereitschaft gibt, sich einbürgern zu lassen. Ein wesentliches Hindernis ist allerdings weiterhin die hohe Arbeitslosenquote unter Migranten, die den Erwerb der Staatsbürgerschaft erschwert.“

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Es sei aber gut für Berlin, wenn mehr Menschen die vollen Staatsbürgerrechte bekommen und das volle aktive und passive Wahlrecht. Dies stärke die Teilhabe der Bürger und das Dazugehörigkeitsgefühl. Aus diesem Grund werde Berlin seine Einbürgerungskampagne in diesem Jahr auch weiter ausbauen. „Berlin will die Einbürgerung und wirbt aktiv dafür. Den Rahmen der Bundesgesetze kann Berlin schließlich nicht allein verändern, auch wenn eine erleichterte Hinnahme von Mehrstaatigkeit oder der Wegfall der Optionspflicht für Jugendliche mit Erreichen der Volljährigkeit integrationspolitisch wünschenswert sind“, so Kolat.

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Türken, Vietnamesen, Polen
Den Angaben des Statistikamtes zufolge besaßen rund 26 Prozent der im Jahr 2011 eingebürgerten Personen zum Zeitpunkt der Einbürgerung die türkische Staatsangehörigkeit (1 814 Personen). Danach folgten Einbürgerungen von Personen aus Vietnam (378 Personen), Polen (352 Personen) sowie aus dem Libanon (232 Personen) und der Ukraine (226 Personen). Der Anteil der Personen aus EU-Staaten stieg leicht von 10,7 auf 12,3 Prozent.

Von den ausländischen Mitbürgern, die 2011 die deutsche Staatsangehörigkeit erhielten, war etwas weniger als die Hälfte jünger als 25 Jahre. Genau 50 Prozent der Eingebürgerten war im Alter von 25 bis unter 60 Jahren. Der Anteil der über 60-Jährigen lag lediglich bei knapp 3 Prozent. 36 Prozent der Eingebürgerten lebten zum Zeitpunkt der Einbürgerung bereits seit mehr als 15 Jahren in Deutschland, weitere 15 Prozent hatten eine Aufenthaltsdauer von unter acht Jahren. (hs) Aktuell Gesellschaft

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  1. Sinan Sayman sagt:

    Glückwunsch, Glückwunsch, Auftrag erledigt, da doppelte Staatsbürgerschaft nicht zu realisieren ist, sieht man zu, dass alle deutsch werden, meine Fresse, was für eine leistung. man hat den eindruck , dass alle türkischstämmigen Politiker dieses ziel verfolgen müssen, die wollen ja schließlich nicht aus ihrem Amt fliegen, nicht wahr?