Türkische Presse Europa
08.07.2009 – Jugendamt, Dresden, Islam
Die Europaausgaben der türkischen Zeitungen berichten heute unter anderem über den desolaten Zustand in Pflegeheimen in Deutschland. Weitere Themen sind der Regensburger Gespräch „Religion im säkularen Staat“, an der unter anderem Bundesinnenminister Dr. Wolfgang Schäuble teilgenommen hat, das Projekt "Integration durch Sport", die Wehrpflicht und der umstrittene Staudammprojekt Ilisu.
Donnerstag, 09.07.2009, 0:52 Uhr|zuletzt aktualisiert: Donnerstag, 27.08.2015, 17:13 Uhr Lesedauer: 5 Minuten |
Desolater Zustand in Pflegeheimen
Die ZAMAN porträtiert auf ihrer heutigen Titelseite ein ehemaliges Pflegekind, die durch das Jugendamt mit 11 Jahren von ihrer Familie getrennt und in einem Pflegeheim untergebracht wurde. Die heute 19-jährige Jennifer berichtet, dass sie bereits mit 11 Jahren im Heim ihre Jungfräulichkeit verloren und mit 12 Jahren Selbstmordversuch begangen habe. Ihre Freundin sei von einem älteren Jungen im Heim vergewaltigt worden und viele der dortigen Kinder würden dem Alkohol verfallen, erzählt Jennifer. Die Zustände in Heimen seien desolat. Hinsichtlich der muslimischen Kinder sagte Jennifer, dass sie dazu gezwungen würden am christlichen Gottesdienst teilzunehmen. Mehrere Kolumnisten der Zeitung beschäftigen sich mit dem Thema.
Sportvereine müssen Mädchen und Frauen aus Zuwandererfamilien gezielter ansprechen
Mädchen und Frauen aus Zuwandererfamilien, insbesondere Musliminnen, sollen verstärkt für ein Engagement in Sportvereinen gewonnen werden, berichten die HÜRRIYET, MILLIYET, SABAH und ZAMAN. Dazu sollen Sportverbände- und vereine zielgruppenspezifische Angebote entwickeln. Darauf hat sich die Arbeitsgruppe “Integration und Sport” verständigt, die jetzt auf Einladung von Staatsministerin Maria Böhmer im Kanzleramt getagt hat.
Marwa wird beigesetzt
Die HÜRRIYET und TÜRKIYE berichten, dass die in Dresden getötete Ägypterin am Montag im Kreis ihrer Familie in Alexandria beigesetzt wurde.
Folter in Jugendhaftanstalt
In der Jugendhaftanstalt Regis-Breitingen im Landkreis Leipzig soll ein Häftling von Mitgefangenen im Alter von 15 und 24 Jahren gefoltert und beinahe getötet worden sein, berichtet die ZAMAN.
Islam in das deutsche Recht einbinden
Prof. Dr. Pater Hans Vöcking, Lehrbeauftragter an der Universität des Vatikan und Vertreter der Deutschen Bischofskonferenz bei der Kommission der Bischofskonferenzen der Europäischen Union in Brüssel, forderte auf einem Symposium in Regensburg, dass der Islam in das deutsche Rechtssystem eingebunden wird, ist in der TÜRKIYE zu lesen.
An dem Regensburger Gespräch „Religion im säkularen Staat“ habe auch Bundesinnenminister Dr. Wolfgang Schäuble teilgenommen. Unabhängig von der Frage wie schnell die Einrichtung von bekenntnisgebundenem islamischen Religionsunterricht an staatlichen Schulen erreicht wird, werde in Deutschland staatliche Lehrkräfte gebraucht, so Schäuble. „Deshalb unterstütze ich alle Bemühungen zu islamisch-theologischer Forschungs- und Lehrstrukturen an deutschen Lehrstühlen. Solche Lehrstühle könnten die Wiege einer Generation von Muslimen werden, die islamische Theologie in Deutschland kultivieren. Dabei geht es nicht darum, einen „deutschen Islam“ zu schaffen. Wie der Islam in Deutschland aussieht, entscheiden allein die hier lebenden Muslime. Auch das ergibt sich aus der Säkularität unseres Staates.“
Bundesregierung steigt aus türkischem Staudammprojekt aus
SABAH berichtet, dass sich Deutschland, Österreich und die Schweiz aus der Finanzierung des umstrittenen Staudammprojekts Ilisu im Südosten der Türkei zurückziehen. Das teilten die Kreditversicherer der drei Länder an diesem Dienstag in Hamburg mit. Die Beteiligung an dem Projekt mit der Zerstörung einmaliger Kunstschätze und der Verletzung sozialer und ökologischer Standards sei „ein Armutszeugnis“ für die Bundesregierung gewesen, sagten die Parteivorsitzenden der Grünen Cem Özdemir und Claudia Roth. Doch der Umweltminister Erol Veysel habe gesagt, dass die Türkei den Bau des Staudamms auf eigene Faust durchführen werde, falls die Kredite nicht genehmigt würden. Für die Grünen ist dies „besorgniserregend“.
„Die Auslandstürken sollen von der Wehrpflicht befreit werden“
Die türkische Wehrdienstpflicht für Auslandstürken sei nach Ansicht der Linksfraktion ein erhebliches Integrationshindernis für in Deutschland lebende und einbürgerungswillige türkische Staatsbürger, berichtet die ZAMAN. Die Annahme der deutschen Staatsbürgerschaft sei laut Linksfraktion für viele in der Bundesrepublik lebende türkische Staatsbürger eine Möglichkeit, dem türkischen Militärdienst zu entkommen. „Voraussetzung für eine Einbürgerung ist nach deutschem Recht die vorige Entlassung aus der türkischen Staatsbürgerschaft. Ohne geleisteten Wehrdienst oder Freikauf wird dies von den türkischen Behörden bei Betroffenen ab Mitte 30 allerdings häufig verweigert“, so die Linke. Zudem werde über 38-jährigen Auslandstürken ohne Ableistung des Wehrdienstes oder finanzielle Ersatzleistung eine konsularische Verlängerung ihrer Pässe verweigert. Bei der gleichzeitigen Weigerung deutscher Behörden, ihnen die deutsche Staatsbürgerschaft zu geben, würden sie so in Deutschland in die Illegalität mit allen sozialen und beruflichen Folgen gedrängt.
Siebenjähriger ertrank im Nichtschwimmerbecken
Am Dienstagnachmittag ertrank ein siebenjähriger Junge aus Velbert im Wuppertaler Schwimmbad, berichtet die HÜRRIYET. Der Junge war mit einer Feriengruppe von elf weiteren Kindern und in Begleitung von zwei Betreuern unterwegs gewesen. Die Eltern verstorbenen Kindes werden nur unzureichend betreut, kritisiert die Redaktion.
Reisebüros prellen Türkei-Urlauber
Mit Beginn der Sommerferien in Deutschland sind mehrere Reisebüros aufgeflogen, die Türkeiflüge verkauft hatten, die es gar nicht gibt, berichtet die SABAH Nachdem Sezer Yanmaz, Inhaber des Reisebüros “Up Flugreisen” in Velbert sich letzte Woche mit Geldern der Urlauber aus dem Staub machte, wurden nun in Mönchengladbach, Dortmund und Hagen ähnliche Fälle gemeldet. Die 27-jährige Inhaberin hat nach dem Verkauf von Flugtickets für 100 Tausend Euro an Kunden ihren Laden dicht gemacht. Ebenfalls ist ein 25-Jähriger mit den Geldern von mehreren hundert Kunden, die eine Reise in die Türkei gebucht hatten, verschwunden. In Dortmund haben 60 Kunden mit einem Reisebüro das gleiche Schicksal erlebt.
Familienstreit: Ferdane hat überlebt
Die 22-jährige Ferdane, die bei einem Familienstreit in der elterlichen Wohnung in Aschaffenburg vom 18-jährigen Bruder Ali mit Küchenmesserstichen verletzt worden war, ist außer Lebensgefahr, berichtet die SABAH. Das teilte der Polizeisprecher in Würzburg mit. Danach konnte Ferdane immer noch nicht von der Polizei vernommen werden. Ihr Bruder wurde nach der Tat noch in der elterlichen Wohnung von der Polizei festgenommen. Die genauen Hintergründe sind immer noch nicht geklärt. Türkische Presse Europa
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Desolater Zustand in Pflegeheimen
Es wird Zeit, dass alle ausländischen Regierungen, die Staatsangehörige in Deutschland haben, sich den Zugang zu den Heimen der freien Träger (der sog. Jugend-‚hilfe‘) verschaffen und sich mit ihren nationalen Betroffenen (ohne Deutsche dabei) direkt unterhalten.
Die BRD hat beim Kinderschutz gar nichts zu verbergen. Sie wird diese Bitte selbstverständlich nachkommen. Letzendlich, wenn ein Land sich in Europa integrieren will, muss es schon bei seiner Kinderschutzpolitik mit offenen Karten spielen. Dass Heime und Jugendamtsakten den Eltern und ausländischen Diplomaten versperrt bleiben ist ein Zeichen, dass es doch nicht so ist. Die Betroffenen sind meist Ausländer. Doch es gibt auch ausreichend Deutsche die sich gegen die deutsch-legale Kinderklaupolitik nicht wehren können.
Hier zwei lange Beispiele (vorspann, untertitel auf französisch, Interview in DEUTSCH) :
http://video.google.com/videoplay?docid=-6487914067040334995&hl=de
http://video.google.com/videoplay?docid=6196003696541955659&hl=de
Das was Sie hier oben gesehen haben, wäre nie in die deutsche Presse gelangt.
Es ist die Pflicht eines jeden Europäers sich über die Zustände die in den deutschen Pflegeheimen, deutschen Pflegefamilien, deutschen Gerichten und deutschen JUGENDAEMTER herrschen, zu informieren.
mfg
Olivier Karrer
CEED Paris
@ Olivier Karrer
Sarah Ferguson habe schlechte Absichten und wolle eine Verleumdungskampagne gegen die Türkei starten – das sagt zumindest die Familienministerin der Türkei. Fergie hatte schlimme Zustände in einem Kinderheim aufgedeckt. Nun erwägt die türkische Regierung, den Fall vor Gericht zu bringen.
http://www.welt.de/vermischtes/article2685335/Tuerken-wollen-Sarah-Ferguson-vor-Gericht-bringen.html
„Vor uns erstreckte sich ein Meer von blauen und roten Kinderbetten“, schrieb Rogers später in der britischen Zeitung „Mail on Sunday“. „Kleinkinder und Teenager waren an Händen oder Fußgelenken an die Metallgitter ihrer Betten gefesselt. In einer Ecke spähte ein kleiner Junge über den Rand der etwa anderthalb Meter langen Kiste, in der er gehalten wurde. Die Pfleger sagten, er sei zu hyperaktiv für ein Bett.“ Dies sei kein Waisenheim gewesen, sondern eine Lagerhalle für verlassene Kinder. Laut Rogers trugen viele der Kinder Lumpen und Bettlaken am Leib – und selbst zum Essen wurden sie nicht aus ihren Betten befreit.“
P.S. WER ist CEED Paris ?