TV-Tipps des Tages
23.08.2012 – Islam, Jerusalem, Osmanische Reich, Türkei, Tunesien, Migranten
TV-Tipps des Tages sind: Mit flammendem Schwert: Kampf ums Heilige Land; Die Bagdadbahn: Nach Angriffen der Beduinen ist die Bahnstrecke zerstört. Mühsam müssen Bautrupps die Gleise wieder instand setzen; Schnäppchen-Urlaub Türkei: Deutsche zieht es an die Türkischen Riviera; Tunesien - Scharfe Schoten und märchenhafte Moscheen
Von Ümit Küçük Donnerstag, 23.08.2012, 8:00 Uhr|zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 22.08.2012, 23:24 Uhr Lesedauer: 4 Minuten |
Mit flammendem Schwert
Was war die religiöse Antriebskraft für die Kreuzzüge, wie wird ihr Erbe beurteilt, wie geht die Kirche heute mit diesem christlich-islamischen Konflikt um? Diese Fragen beantwortet der Trierer Bischof Dr. Reinhard Marx. Teil 2 des an den Originalschauplätzen spielenden Dokudramas konzentriert sich auf die Folgen der Eroberung Jerusalems durch die Kreuzritter und die Kämpfe um das Heilige Land im 12. Jahrhundert.
Noch ist die islamische Welt nicht zum Gegenschlag bereit; die vier mächtigen Kreuzfahrerstaaten Edessa, Tripolis, Antiochia und das Königreich Jerusalem erstarken. Regelrechte Werbekampagnen der Kirche ziehen Zehntausende in die neuen Metropolen im Heiligen Land, monumentale Burgen wie der „Krak des Chevaliers“ im heutigen Syrien entstehen. Doch bald ertönt der Schlachtruf „Jihad“: die Muslime demonstrieren Stärke, Edessa fällt, ein zweiter Kreuzzug misslingt. In großformatigen Inszenierungen zeigt der Film, wie es jetzt Saladin gelingt, die islamische Welt rund ums Heilige Land zu einen und 1187 Jerusalem zurückzuerobern. Mit dem 3. Kreuzzug und dem Auftreten von Richard Löwenherz folgt der blutige Höhepunkt im Ringen von Jerusalem und die Küstenstädte. Der Film rekonstruiert im Detail, mit welcher hochmodernen Kriegsmaschinerie Richard Löwenherz erfolgreich war – und wie die Truppen des Saladin darauf reagierten. Vor allem gelingt dem Dokudrama ein psychologisches Porträt dieser Kontrahenten in ihrem „heiligen Krieg“.
Doch kein Krieg ist heilig. Wie in jedem Krieg ging es täglich darum, den Gegner zu töten, seine Heimat zu schänden, Widersacher aus dem Weg zu räumen. „Mit flammendem Schwert“ untersucht, wie die monumentalen Kriegsverbrechen, die auf beiden Seiten im Namen Gottes begangen wurden, bis heute in der Bevölkerung nachwirken. Und so wird verständlich, weshalb Präsident George Bushs Wortwahl eines „Kreuzzugs gegen den Terrorismus“ nach den Ereignissen des 11. September 2001 eine so fatale Wirkung auf die islamische Welt hatte.
Das Dokudrama „Mit flammendem Schwert“ ist eine für das deutsche Fernsehen bearbeitete Produktion des History Channel. 08:15-09:00 • PHOENIX
Die Bagdadbahn
Nach Angriffen der Beduinen ist die Bahnstrecke zerstört. Mühsam müssen Bautrupps die Gleise wieder instand setzen.
Im Sommer 1914 hatte es so ausgesehen, als ob die Fertigstellung der Bagdad-Bahn nur noch eine Frage der Zeit sei. Doch durch den Beginn des Ersten Weltkriegs ändert sich alles. Die deutschen Ingenieure werden zurückgerufen und sollen in der Heimat Kriegsdienst leisten. Die Arbeiten an der Bahn ruhen. Aber dann treten die Osmanen auf Seite der Mittelmächte in den Krieg ein.
Die deutschen Ingenieure kehren daraufhin wieder an die Baustellen zurück. Mit Hochdruck wird an der Fertigstellung der Bagdadbahn gebaut. Auf ihr werden Truppen, Waffen und Munition in den Süden des Osmanischen Reiches gebracht. Die Versorgung der türkischen Garnisonen im Süden des Osmanischen Reiches wird immer schwieriger und fällt schließlich ganz aus. Tausende Soldaten sterben. Es gelingt den deutschen Ingenieuren noch, die Trasse über das Taurusgebirge fertigzustellen, doch es ist zu spät. Im Oktober 1918 unterzeichnen die Osmanen die Kapitulation. Die deutschen Ingenieure müssen das Land verlassen. Ihr kühner Traum von einer Eisenbahnstrecke zwischen Konstantinopel und Bagdad wird erst in den 40er Jahren des 20. Jahrhunderts wahr. 15:15-16:00 • RBB Berlin
Schnäppchen-Urlaub Türkei
Deutsche zieht es an die Türkischen Riviera, wo sich die Bettenburgen besonders dicht an dicht reiben. Versprochen wird Luxusurlaub zum Schnäppchenpreis. Doch hinter den glitzernden Fassaden der neuen Hotels verbirgt sich eine knallharte Kalkulation: Umweltstandards sind niedrig, die Löhne ebenfalls. Wer sich dagegen wehrt, wird entlassen. Die türkische Tourismus-Gewerkschaft Oleyis klagt seit Jahren, dass ihre Mitglieder in türkischen 5 Sterne Hotels massiv unter Druck gesetzt werden. Durch die Wirtschaftskrise spitzt sich die Lage weiter zu.
Um Touristen anzulocken werden die Preise weiter gesenkt. Auf Kosten von Hunderttausenden Beschäftigten in der Urlaubsindustrie, deren Löhne weiter sinken. Zwar gibt es in der Türkei einen gesetzlichen Mindestlohn, doch der reicht kaum zum Überleben und wird oftmals nicht einmal bezahlt. Viele Türken halten den ausufernden Massentourismus inzwischen eher für einen Fluch als einen Segen. Und die Wut auf die Schnäppchenjäger aus dem Ausland – vor allem aus Deutschland – wächst. 21:02-21:47 • tagesschau24
Tunesien – Scharfe Schoten und märchenhafte Moscheen
Sie sind knallrot und feurig scharf. Die tunesischen Chilis gehören zu den schärfsten Schoten der Welt – und die Tunesier lieben sie. Mit viel Knoblauch und etwas Öl werden sie zu Harissa verarbeitet, einer roten Paste, und damit wird fast jedes Gericht gewürzt. Die Filmautorin Annekarin Lammers hat sich in der tunesischen Küstenstadt Nabeul auf die Spur der Chilischote gemacht. Nabeul ist auch das tunesische Zentrum für Keramik: Überall werden bunt bemalte Schüsseln angeboten, die in kleinen Handwerksbetrieben auf den Töpferscheiben gedreht wurden. In Kairouan steht die älteste Moschee Nordafrikas.
Kairouan gilt nach Mekka, Medina und Jerusalem als viertheiligste Stadt des sunnitischen Islam. Hier wird auch gehandelt: mit Teppichen, Leder, Kupfer und Schmuck. Der Film zeigt das quirlige Leben in der am besten erhaltenen Medina Tunesiens. 05:20-05:50 • HR TV-Tipps
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