Folgender Deal:
Lasst den Anti-Islam-Film, zieht die Vermisst-Plakate zurück!
Sehr geehrter Herr Bundesinnenminister! Sie lassen die Ausstrahlung des Anti-Islam-Films zu und treten dafür die Plakataktion „Vermisst“ in die Tonne. Denn im Gegensatz zum Film, könnte man die Plakate ernst nehmen.
Von Ekrem Şenol Dienstag, 18.09.2012, 8:30 Uhr|zuletzt aktualisiert: Montag, 24.09.2012, 8:54 Uhr Lesedauer: 2 Minuten |
Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) möchte die öffentliche Ausstrahlung des Anti-Islam-Films „Innocence of Muslims“ in Deutschland verbieten. CDU-Hardliner Wolfgang Bosbach ist ebenfalls für ein Verbot und die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Maria Böhmer (CDU), ebenso. Selbst Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat sich zu Wort gemeldet und unterstützt das Verbot.
So etwas wolle man in Deutschland nicht haben, der öffentliche Friede sei in Gefahr, die internationalen Beziehungen zur arabischen Welt stünden auf dem Spiel, religiöse Gefühle würden verletzt etc. pp.
Wie fürsorglich. Alle Welt gegen den Anti-Islam-Film und für Muslime. Wäre da nur eine Frage zu klären: was an diesem Film ist so anders? Gegen die Mohammed-Karikaturen, dessen Zeichner die Bundeskanzlerin höchstpersönlich geehrt hatte, hätte man genauso argumentieren können.
Wahrscheinlich soll man das nicht verstehen. Denn weder der öffentliche Frieden wird durch die Ausstrahlung gefährdet, noch nehmen die internationalen Beziehungen einen Schaden. Dafür dürfte das Handelsvolumen mit den Arabern viel zu hoch sein.
Und die religiösen Gefühle der Muslime? Sehr geehrte(r) Herr Bundesinnenminister, Frau Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, CDU-Hardlinerinnen und Hardliner und Frau Bundeskanzlerin! Folgender Deal: Sie lassen die öffentliche Ausstrahlung des Anti-Islam-Films zu und treten dafür die Plakataktion „Vermisst“ in die Tonne.
Bei diesem Film weiß mittlerweile jeder, aus welcher Ecke der Wind weht und dass es sich um eine billige Provokation ohne Sinn und Verstand handelt. Wer zu viel Zeit und sonst nichts zu tun hat, kann sich den Film antun. Davor sollte man sich nicht fürchten.
Die Vermisst-Plakate hingegen könnten Menschen so verstehen, als seien Muslime aufgrund ihrer Religion besonders gefährdet, in den Extremismus und Terrorismus abzurutschen. Und weil die Vermisst-Plakate aus dem Bundesinnenministerium höchstpersönlich kommen, könnten Menschen daran sogar glauben. Leitartikel Meinung
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Hallo Herr Senol,
welche sind Ihre Vorschläge, der Gefährdung einiger Muslime entgegenzutreten?
Wir Deutsche wissen, dass der Großteil der muslimischen Bürger gut integriert ist. Deutschland verändert sich auch durch Migration und das ist auch gut so. Es ist aber zuviel schief gelaufen. Die Integrationsverweigerung einiger Muslime trifft auf Misstrauen/Angst/Fremdenfeindlichkeit einiger Deutscher. Das jahrelange Aussitzen und Nichtstun hat nun zu tieferen Gräben geführt. In dieser Phase der Radikalisierung auf allen Seiten müssen die Methoden, um Extremisten auf beiden Seiten ausfindig und unschädlich zu machen, müssen jetzt rein von Effizienz geleitet sein. Dieser Zweck wird im Bezug auf Bedrohung durch Islamisten offensichtlich durch die Plakataktion erfüllt. Die Aktion bietet ohne Zweifel Angriffspunkte und ist heikel. Es ist aber wichtiger, dass die Sicherheitsorgane die Gefährder kennen. Und ich habe auch das Gefühl, dass Sie sich wenig Mühe machen, die Plakataktion anders zu interpretieren, nämlich in eine fremdenfeindliche Richtung, anstatt deren Ausrichtung auf Gewährleistung der inneren Sicherheit zu akzeptieren.
Viele Grüße,
Mario Hammer
Vielleicht haben wir es tatsächlich mit einem Trick oder Deal des Bundesinnenministeriums zu tun: der Bundesinnenminister macht sich für ein Verbot des Schmähfilms stark, und im Gegenzug schweigen die Muslime zur Aktion mit den „Vermißt-“Plakaten.
Dieses primitive filmische Machwerk scheint jedoch wegen der offensichtlichen Erkennbarkeit seiner Absicht ungefährlicher als die Plakataktion. Ich hatte einmal über E-Post Kontakt zu einem deutschen Konvertiten, den ich nicht einmal persönlich kenne, und der anfangs sehr wißbegierig und engagiert war. Doch auf einmal teilte er mir mit, daß er von den meisten, ja praktisch allen Muslimen und deren „unislamischem“ Verhalten so enttäuscht sei, daß er keinen Kontakt mehr zu anderen Muslimen haben wolle. Soll ich eine solche Person den Sicherheitsbehörden melden, wenn es nach den Vorstellungen des BIMs geht? Was ist, wenn dieser Muslim, den ich seit seiner letzten Nachricht vermisse, überhaupt nicht zum Terrorismus neigt, sondern sich ganz vom Islam oder in die spirituellen und mystischen Dimensionen der Religion zurückgezogen hat? Umso mehr empört mich die Beteiligung der muslimischen Dachverbände bei einer solchen „Sicherheitspartnerschaft“: größtenteils unschuldige Muslime als Verdächtige dem staatlichen Sicherheitsapparat ausliefern, anstatt zu versuchen, das Problem intern zu lösen und zunächst festzustellen, ob die fragliche Person tatsächlich terrorismusgefährdet ist. Wie in zahlreichen Fällen geschehen, sind gefährdete Muslime erst durch V-Leute der Geheimdienste zu Anschlägen angestiftet worden, um dann bei einem verhinderten Anschlag auf frischer Tat ertappt zu werden, damit die Sicherheitsorgane ihre Existenzberechtigung, Erweiterung und finanzielle Ausstattung begründen können (siehe: „Wie man einen Terroristen macht“ http://www.heise.de/tp/artikel/37/37645/1.html). Wenn ich daran denke, daß die muslimischen Dachverbände durch ihre „Sicherheitspartnerschaft“ bei diesem üblen Spiel mitmachen, läuft es mir nicht nur kalt den Rücken hinunter.
Guter Vorschlag,
lasst den Film laufen und stampft dafür die Plakate ein. Denn hierzulande haben wir umgekehrte Verhältnisse. Am massivsten reagieren die sogenannten Islamkritiker vom rechten Rand auf den Film. Maximale Provokation ist das Motte oder „Maximum Resistance“, wie die German Defence League formuliert. Was sich dahinter verbirgt, ist nicht schwer zu erraten. Publikative hat eine ganze Reihe von Kommentaren dieser Herrschaften zusammen getragen.
Filmabend für Kulturkritiker
http://www.publikative.org/2012/09/16/filmabend-fur-kulturkrieger/
Besonders die Screenshots von den Facebook-Debatten sind erschreckend. Sich von solchen Leuten zu distanzieren, ist also nicht schwierig. Wer will schon Seite an Seite mit gewaltbereiten Fanatikern stehen? Innenminister Friedrich sicher nicht. Aber die Plakataktion will er sich nicht nehmen lassen.
„Und die religiösen Gefühle der Muslime?“
Wenn ich das schon lesen muss. Maaaan, Leute, wir Leben im 21.Jahrhundert!!! Religiöse Gefühle interessieren hier keinen mehr!
„Und die religiösen Gefühle der Muslime?“
Die haben – bei allem Verständnis – nicht zu interessieren. Gefühle sind subjektive Empfindungen daher und als objektiver Maßstab untauglich. Wenn man anfängt, auf dieser Ebene zu argumentieren, bringt jeder irgendwann irgendwelche verletzten Gefühle in die Diskussion mit ein. Ein Deutscher könnte sich in seinem Nationalgefühl verletzt fühlen, wenn im Sudan auf deutschen Hoheitszeichen herumgetrampelt wird. Denkbar ist auch, dass sich manche Frauen durch manche Aussagen im Koran in ihren Gefühlen verletzt fühlen, usw.
Verletzt wird jeder Mensch im Laufe seines Lebens früher oder später, das gehört zum Leben dazu. Es gibt daher kein Recht auf nicht-verletzte Gefühle, schon gar kein Rechtsgut, dass Gefühle vor tatsächlichen oder potenziellen Verletzungen schützt.
Und mit dem Angebot, den Film zu zeigen, dafür im Gegenzug aber die Vermisst-Aktion einzustampfen, schießt sich das MIGAZIN selbst ins Knie. Das hat nämlich den Beigeschmack eines Kuhhandels und so mancher dürfte sich dadurch an Feilschen auf einem orientalischen Basar erinnert fühlen, ein Eindruck, der nicht gerade dazu geeignet ist, bestehende Vorurteile abzubauen.
Was im Namen der Meinungsfreiheit für unfug getrieben wird ist erstaunlich,dient vielleicht diese Meinungsfreiheit eigentlich anderer Ethnien oder Religionsgruppen in Mißkredit zu bringen.Diese Minderheiten einfach runterbuttern,egal ob einfach gefühle verletzt werden oder gerade dazu diese Gefühle zu demütigen.
Ist das Thema ausgegangen wie beleidigt eigene Eltern,Kinder oder sich selber ?Vor 30 Jahren gab es wenigsten noch etwas wie Niveau.
Ich möchte meine Meinungsfreiheit in anspruch nehmen und gerne JUD SÜSS sehen,es ist doch scheißegal ob Christ,Moslem oder der Jude auf die Schippe genommen wird,seid nicht beleidigt wenn ich mein Recht auf Meinungsfreiheit durchsetzen will..
Deutsches Umgangszitat:Ich könnte niemals soviel essen,wie ich Kotzen müßte.
Meines Wissens will Friedrich nicht den Film selbst verbieten. Das sei nach seinen Worten wegen der Meinungs- und Kunstfreiheit nicht möglich. Er erwägt aus Gründen der inneren Sicherheit ein Verbot für die Aufführung des Films.
gedanke, war sind denn nun ihre religiösen Gefühle verletzt? Erzählen Sie doch mal!
Weil irgendein Depp auf der Welt ihren Heiligen lächerlich macht, fühlen Sie sich ernsthaft verletzt?
„Ich möchte meine Meinungsfreiheit in anspruch nehmen und gerne JUD SÜSS sehen“
Können Sie doch auch. Der Film wird immer mal wieder in deutschen Kinos gezeigt. Wenn Sie ihn sich dann angeschaut haben, dürfte Ihnen folgender Unterschied auffallen: In „Jud Süß“ wird anhand einer als verschlagen, hinterlistig und geldgierig dargestellten Einzelfigur dem Zuschauer nahegelegt, dass alle Juden verschlagen, hinterlistig und geldgierig sind. Das Mohammed-Video stellt den Propheten als primitiv, blutrünstig und sexgeil dar, sagt aber nicht gleichzeitig, dass alle Muslime primitiv, blutrünstig und sexgeil sind, auch wenn manche das so sehen oder so sehen wollen. Wenn Sie sich dadurch verletzt fühlen, dass man eine dritte Person persönlich attackiert, übersehen sie, dass „Verletztsein“ eine rein subjektive Empfindung ist und „Fremdbeleidigen“ nicht möglich ist.
Wie wäre es wenn man im Gegenzug eine anti-nazi-Plakatierung startet?
Man könnte einen Durchschnittsdeutschen abbilden, und darüber könnte stehen:
Wird dieser Mensch ein Asylanten Wohnheim abbrennen?
Ich fände das nur fair!