Türkische Presse Türkei
12.11.2012 – Erdoğan, EU Beitritt Türkei, Davutoğlu, Irak, Syrien, istanbul
Die Themen des Tages sind: Erdoğan kehrt in die Türkei zurück; Davutoğlu: „Historischer Tag für Syrien“; Handel zwischen Türkei und Irak zugenommen; 13 Neue Großstädte in der Türkei; Co-Präsidentin Flautre besucht Zeltlager; Flautre über die Beziehungen zwischen der Türkei und der EU
Von BYEGM, TRT Montag, 12.11.2012, 11:50 Uhr|zuletzt aktualisiert: Montag, 12.11.2012, 11:52 Uhr Lesedauer: 10 Minuten |
Presseschau der Generaldirektion für Presse und Information in Ankara
Erdoğan kehrt in die Türkei zurück
Ministerpräsident Recep Tayyip Erdoğan beendete seine Reise in Brunei und kehrte gestern in die Türkei zurück. In Brunei kam Erdoğan mit Sultan Hassanal Bolkiah zusammen. Der Sultan gab zu Ehren von Erdoğan ein Bankett. Bei seiner Visite wurde Erdoğan von seiner Gattin und seiner Tochter, von Vizepremier Beşir Atalay, und dem stellvertretenden Vorsitzenden der AKP, Ömer Çelik begleitet. Der Ministerpräsident und die ihn begleitende Delegation traten danach die Heimreise an.
Davutoğlu: „Historischer Tag für Syrien“
Außenminister Ahmet Davutoğlu begrüßte den Entschluss der syrischen Oppositionellen sich unter einem Dach zu versammeln. Davutoğlu, der beim Abschluss der Konferenz in Doha eine Rede hielt, betonte, dass der Zusammenschluss der syrischen Oppositionellen ein historischer Schritt ist. „Dies wird ein Neuanfang.“ so Davutoğlu.
„Ich danke allen Beteiligten für ihr Verständnis. Heute ist ein historischer Tag und morgen wird es einen neuen Tag geben. Es wird ein Neuanfang sein. Ich möchte den Syrern übermitteln, dass ihre Vertreter sich auf einer neuen Route verständigt haben. Kein Regime kann aufrecht stehen, indem es gegen sein eigenes Volk kämpft. Das Assad-Regime muss aufhören sich zu wiederstreben, denn dieses Volk wird sein Schicksal selbst bestimmen.“ so Davutoğlu.
Davutoğlu rief die internationale Gesellschaft auf, dem syrischen Volk zu helfen. Die „Türkei werde immer dem syrischen Volk zur Seite stehen.“ so Davutoğlu weiter.
Handel zwischen Türkei und Irak zugenommen
Wirtschaftsminister Zafer Çağlayan gab bekannt, dass die Türkei bis September des laufenden Jahres Waren im Werte von 7,8 Milliarden Lira nach Irak exportiert hat.
Çağlayan sagte, der Export nach Irak sei im Vergleich zur selben Zeitspanne im Jahre 2011 um 34,2 Prozent erhöht worden. Nach Angaben von Çağlayan führen 1.100 türkische Unternehmen Aufträge in unterschiedlichen Bereichen im Irak aus. Türkische Unternehmen seien vor allem auf dem Bausektor, im Gesundheitswesen und im Tourismus aktiv.
13 Neue Großstädte in der Türkei
Mit der Verabschiedung eines Gesetzesantrags ist die Zahl der Großstädte in der Türkei auf 29 gestiegen. Der Gesetzesantrag umfasst die Städte Aydın, Balıkesir, Denizli, Hatay, Malatya, Manisa, Kahramanmaras, Mardin, Muğla, Tekirdağ, Trabzon, Şanlıurfa und Van. Die genannten Städte werden mit dem neuen Gesetz Großstädte werden.
Innenminister Şahin sagte, dass der Gesetzesantrag circa 3 Milliarden türkische Lira Kosten wird. Auch betonte Şahin, dass die Gendarmerie nach in Kraft treten des Gesetzes ihre Pflichten in gleicher Weise austragen wird.
Gemäß dem neuen Gesetz werden Stadtverwaltungen den Bau, die Restauration und Pflege von Gotteshäusern gewährleisten. Mit einer parlamentarischen Bestimmung kann den Gotteshäusern gegen Zahlung oder kostenfrei Trink und Nutzwasser zur Verfügung gestellt werden.
Die von den Stadtverwaltungen durch Parkgebühren erhobenen Einnahmen müssen innerhalb von 45 Tagen auf das Konto der jeweiligen Großstadtverwaltung übertragen werden. Diese Einnahmen werden künftig nur beim Bau von Parkplätzen verwendet werden.
Co-Präsidentin Flautre besucht Zeltlager
Co-Präsidentin der Gemischten EU-Kommission, Helene Flautre befindet sich für einen umfassenden Besuch in der Türkei. Flautre hat am Samstag mit Justizminister Sadullah Ergin zusammen die syrischen Flüchtlinge im Zeltlager bei Hatay besucht. Flautre informierte sich über die Lage der Flüchtlinge. Ferner überreichten Minister Ergin und Flautre den Kindern im Zeltlager Spielzeuge.
Zur Lage der Flüchtlinge sagte Helen Flautre, dass der Standard sehr gut sei. Außerdem betonte sie, dass sie im Parlament die Arbeiten der Türkei zur Sprache bringen und Unterstützung für die Türkei erbitten werde.
Flautre über die Beziehungen zwischen der Türkei und der EU
Helene Flautre, Co-Präsidentin der Gemischten EU-Kommission, äußerte sich in Istanbul über die Beziehungen zwischen der Türkei und der EU. “Die Türkei hat im EU-Beitrittsprozess im Bereich der Menschenrechte und der Reformen einen außergewöhnlichen Fortschritt gemacht. Aber die EU hat nichts getan, um diese Reformen zu unterstützen. Dies ist sehr schlimm und auf keinen Fall hinnehmbar.” so Flautre.
Flautre unterstrich, dass die Türkei besonders im wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und demokratischen Bereich einen ernsten Fortschritt gemacht hat und sagte “Europa ist diesem Fortschritt aber leider nicht innig entgegengekommen. Die Türkei hat nach der Wirtschaftskrise im Jahr 2001, mit ihren praktizierten Reformen gezeigt, wie eine Krise in eine Gelegenheit umgewandelt werden kann.”
Flautre sagte auch, dass der frühere Präsident von Frankreich, Nicolas Sarkozy den Beziehungen zwischen der Türkei und der EU geschadet hat. „Frankreich hat verhindert, dass vier Kapitel eröffnet werden. Jetzt gibt es eine neue Regierung und wir hoffen, dass es einen Neuanfang gibt. Frankreich könnte im Beitrittsprozess der Türkei eine sehr wichtige Rolle spielen.“
Diplomaten in Sapanca
Botschafter und Geschäftsträger aus 15 Ländern besuchten dieses Wochenende Sapanca, ein Bezirk von Sakarya. Kultur und Tourismus Ministerium, die Nachrichtenagentur Anadolu Ajansı und Sakarya Handels und Industriekammer haben den Besuch der Botschafter organisiert. An dem Ausflug haben Botschafter aus Saudi Arabien, Kuwait, Katar, Ägypten, Tunesien und Libyen teilgenommen.
Vorsitzender der Sakarya Handels und Industriekammer Mahmut Kösemusul wies darauf hin, dass Sapanca mit Geschäftsführern der Golfstaaten gerne zusammenarbeiten würde.
Syriens neuer Oppositionsblock
Die syrischen Oppositionellen haben sich in einem Grundsatz-Abkommen über die Bildung einer syrischen Nationalkoalition geeinigt.
Der neue Zusammenschluss syrischer Oppositionsgruppen hat einen gemäßigten islamischen Geistlichen zu seinem Führer bestimmt. Der 52-jährige Scheich Ahmed Muas al-Chatib ist bei einem Treffen in Katar zum Präsidenten der „nationalen Koalition“ aus Gegnern von Syriens Präsident Baschar al-Assad gewählt worden.
Die Plattform will künftig die gesamte syrische Opposition vertreten und soll nach einem Sturz von Präsident Baschar al-Assad eine Übergangsregierung bilden.
Die Sitzungen der Opposition in Doha fanden auf Initiative der Arabischen Liga und Katars statt. Das Ziel dieser Treffen ist, die gespalteten Gruppen der syrischen Opposition zu vereinigen.
Seit dem Frühjahr 2011 herrscht Bürgerkrieg in Syrien und ein Ende ist nicht in Sicht.
Fazıl Say in Frankfurt
Der weltbekannte Komponist und Pianist Fazıl Say hat dieses Wochenende anlässlich dem Artist in Ressidence Programm in Frankfurt Konzerte abgehalten. Say hat seine neue Symphonie “Universe” gemeinsam mit dem Frankfurter Radio Symphonie Orchester unter der Leitung von Howard Griffiths vorgeführt.
Istanbul Eurasien Marathon
Der Istanbul Eurasien Marathon hat dieses Wochenende stadtgefunden. 13 Tausend Athleten aus 88 Ländern haben an dem Marathon teilgenommen. Stephan Chebogut aus Kenia erhielt den ersten Platz. Bei den Frauen wurde die Äthiopierin, Koren Jeleta Yal, mit 2 Stunden 28 Minuten 9 Sekunden Erste. Die türkische Athletin, Sultan Haydar errang mit 2:29:41 Platz Drei.
Die Strecke des Eurasien Marathons ist der einzige Marathonkurs weltweit, der über zwei Kontinente führt und findet seit 1979 in Istanbul statt.
Davutoğlu´s Überraschungsbesuch nach Katar
Während der Sitzungen syrischer Opposition in Katar hat sich Außenminister Ahmet Davutoğlu sein Programm geändert. Davutoğlu, der nach Bursa kam, um an 27. Treffen der Reform-Monitoring-Gruppe teilzunehmen, flog nach der Sitzung der Gruppe nach Katar.
„Es gibt ein Prozess, den wir in Katar und der Arabischen Liga zusammen durchführen sollen“ sagte Davutoğlu. Nach den Sitzungen in Katar wird Davutoğlu nach Italien fliegen, um den türkisch-italienischen Forum teilzunehmen.
Waffenexportkonkurrenz zwischen Türkei und China
Türkische Rüstungsindustrie, die viele Länder hinter sich lässt, kann nun mit China konkurrieren. DefenseNews betonte die Aufmerksamkeit von türkischen und chinesischen Unternehmenswettbewerben auf den Verkauf von Hubschraubern zu Pakistan.
Die Türkei, derer Rüstungsindustrie sich rasch entwickelt und derer Exporte entwickelte Länder wie Israel und Italien hinter sich lassen, fasst heute China ins Auge. Auf der in Pakistan stattfindenden Rüstungsindustrie-Messe IDEAS2012 erregte der Wettbewerb zwischen den türkischen und chinesischen Unternehmen Aufmerksamkeit.
Royales Konzert in Istanbul
Im Rahmen der Feierlichkeiten anlässlich der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen der Türkei und den Niederlanden vor 400 Jahren fand am 10. November im Haliç Kongresszentrum ein klassisches Konzert statt. An dem Konzert vom Royalen Concertgebouw Orchester nahmen auch der stellvertretende Ministerpräsident Ali Babacan und seine Ehegattin Zeynep Babacan, der niederländische Kronprinz Willem-Alexander und seine Ehegattin Prinzessin Maxima, Vorstandvorsitzender der Eczacıbaşı Holding Bülent Eczacıbaşı und seine Ehegattin Oya Eczacıbaşı, sowie der griechisch-orthodoxe Patriarch von Fener Bartholomäus I. teil. An dem Konzert werden auch die Nationalhymnen der beiden Länder gespielt.
Große Auszeichnung für „Lal Gece“
„Lal Gece“ (Die stumme Nacht), dessen Drehbuchautor und Regisseur Reis Çelik ist, gewann an dem 39. Unabhängigen Brüsseler Filmfestival den größten Preis. Reis Çelik wurde mit demselben Film als bester Regisseur ausgezeichnet. In dem auf eine echte Geschichte basierenden Film geht es um die Hochzeitsnacht einer Minderjährigen, die mit einem Hochbetagten vermählt wird, um eine Blutfehde zu beenden.
„Lal Gece“, der an mehreren Festivals teilnahm und verschiedene Preise holte, hatte an dem 62. Berliner Filmfestival den Kristallbär gewonnen.
Presseschau der Türkischen Rundfunk- und Fernsehanstalt (TRT-World)
Sahin: „Der Grund für den herzbrechenden Unfall steht fest“
Milliyet bringt unter der Schlagzeile „der Grund für den herzbrechenden Unfall steht fest“ eine Erklärung von Innenminister Naim Sahin im Zusammenhang mit dem Absturz eines Militärhelikopters, bei dem 17 Soldaten ums Leben gekommen waren. Demnach habe der Innenminister Sahin erklärt, Grund für den Unfall sei leider kein technischer Defekt, sondern ein Fehler des Piloten und das widrige Wetter.
Übereinstimmung gegen Assad
Star berichtet unter der Schlagzeile „Übereinstimmung gegen Assad“, bei den Verhandlungen der syrischen Opposition in der katarischen Hauptstadt Doha über ein Bündnis gegen den syrischen Machthaber Baschar al-Assad sei eine Einigung Resultate erzielt worden. An den Gesprächen habe auch Außenminister Ahmet Davutoglu teilgenommen. Die syrischen Oppositionsgruppen hätten sich auf den Namen „Syrische Nationalkoalition für Opposition und Revolutionäre Kräfte“ geeinigt. Zum Präsidenten des Oppositionsbündnisses sei der Physiker Scheich Ahmed Muas al-Chatib bestimmt worden. Weiter schreibt das Blatt, die Wahl der Führungsspitze des Oppositionsbündnisses seien die ersten transparenten Wahlen in der syrischen Geschichte gewesen. Riad Seif sowie Suhair al-Atassi seien zu Vize-Präsidenten, Mustafa es-Sabbagh sei zum Generalsekretär gewählt worden.
Im Waffenexport konkurriert die Türkei mit China
Aus Sabah erfahren wir unter der Schlagzeile „im Waffenexport konkurriert die Türkei mit China“, die Verteidigungsindustrie der Türkei habe eine rasante Entwicklung verzeichnet und im Waffenexport Industrieländer wie Israel und Italien überholt. Die Türkei habe es nun auf eine direkte Konkurrenz mit China abgesehen. Dem Blatt zufolge habe auf der internationalen Messe für Verteidigungsindustrie „IDEAS 2012“ in Pakistan die Konkurrenz der türkischen und chinesischen Unternehmen Aufmerksamkeit geweckt. Das renommierte Fachmagazin der Verteidigungsindustrie „DefenseNews“ habe vermerkt, türkische und chinesische Unternehmen würden die meisten Aufträge erhalten. Der türkische Luft- und Raumfahrtkonzern TAI habe gute Aussichten, den pakistanischen Auftrag über die Lieferung von Kampfhelikoptern des Typs T-129 zu erhalten.
Prof. Dr. Ali Cuma: „In Ägypten müssen mindestens zehn türkische Schulen eröffnet werden“
In Zaman lesen wir unter der Schlagzeile „in Ägypten müssen mindestens zehn türkische Schulen eröffnet werden“, der Mufti Ägyptens, Prof. Dr. Ali Cuma habe türkische Unternehmer aufgerufen, in seinem Land mindestens zehn türkische Schulen zu eröffnen. Weiter heißt es in dem Artikel, in seiner Rede bei der Eröffnungszeremonie der zweiten türkischen Schule in der Stadt Bani Suwaif habe Prof. Dr. Cuma gesagt, die Schüler der türkischen Schulen würden neben ihrer Muttersprache auch sehr gut Englisch lernen. Türkische Presse Türkei
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