Brückenbauer
Unser Geschenk zum UNO-Welttag des Fernsehens: Der Vielfaltfinder
Heute, am 21.November, ist UNO-Welttag des Fernsehens. Ein schöner Tag, um in den Fernseher zu gucken. Besonders schön und angenehm für das Auge, wenn man eins dieser modernen Geräte hat. Flach, groß und farbkräftig, so dass man dieses Gefühl hat, als wäre man live dabei, wenn gerade in einer Polit-Talkshow die Akteure sich verbal eins über die Rübe hauen.
Von Aziz Bozkurt Mittwoch, 21.11.2012, 8:24 Uhr|zuletzt aktualisiert: Montag, 26.11.2012, 8:34 Uhr Lesedauer: 2 Minuten |
Einige können sich jetzt wahrscheinlich gar nicht mehr vorstellen, wie es ist, eins dieser monströsen alten Geräte vor sich zu haben. Röhrenfernseher nannte man das früher. Das Bild meist hässlich verzerrt und gar nicht den Realitäten entsprechend. Jetzt stellen wir uns mal noch vor, wir wären in der TV-Steinzeit mit schwarz-weiß und den ganzen tristen Grautönen. Unglaublich, wie sich das Menschen antun konnten. Unglaublich, weil man ja so viel von der realen Vielfalt verpasst.
Na ja, geht es uns denn heute viel besser? Erinnern Sie sich mal an die letzten Polit-Talkshows, die Sie gesehen haben. Wie viele von Ihnen denken da gleich an Peter Scholl-Latour? Alice Schwarzer? Richard David Precht? Michael Spreng? Und viele weitere Dauergäste, die so wirken, als hätten sie Dauerkarten für die letzten Jahre gehabt. Ist das wirklich die Realität? Oder doch nur die eingeschränkte Sicht aufgrund einer Teil-Erblindung – im Fachjargon Diversity-Schwäche.
Diese Frage haben wir uns in einem Dreiergespann von Organisationen, die das Deutschland von morgen repräsentieren, auch gestellt und ein Heilmittel gefunden. Wir, das heißt Neue deutsche Medienmacher e.V., Forum der Brückenbauer und DeutschPlus e.V., haben einfach einen vorsichtigen Blick über den Tellerrand gewagt. Bis nach Kanada reichte der Blick, um auf die Maytree Foundation und ihre Datenbank mit Expertinnen und Experten mit einer Zuwanderungsgeschichte zu stoßen.
Das funktioniert kinderleicht: man gibt den teilerblindeten Journalistinnen und Journalisten und allen anderen Interessierten an Experten eine Online-Datenbank an die Hand, in der man einfach mal den anderen Ausschnitt aus der Lebenswirklichkeit im Deutschland unserer Zeit bereithält: Taxifahrer mit dunklem Teint, die in einem unangenehm perfekten Bayrisch über Benzinpreise berichten, Ärztinnen, die mit drei Üs im Namen von einer Herztransplantation erzählen oder Polizisten in Ausbildung, denen in Tatortfilmen eher die Rolle der dunkelhäutigen Kriminellen zugeschrieben werden würde.
Wir wollen all denen helfen, die die Vielfalt in unserer Gesellschaft suchen, deshalb heißt unser Baby „Vielfaltfinder“. Momentan wächst unsere Datenbank von Tag zu Tag. Gesucht werden Experten für alle Themen und nicht nur für die „typischen Migrantenthemen“. Alle, die glauben, die Erzählung Deutschlands mit ihren Beiträgen bereichern zu können, sind herzlich eingeladen, sich auf unserer Seite kostenlos zu registrieren.
Wenn auch Sie Vielfalt suchen, für ein Interview oder für einen Diskussionsabend, dann werden Sie demnächst bei uns fündig. Zum Schutz unserer Expertinnen und Experten natürlich mit einer Prüfung durch uns.
Damit nicht nur der Fernseher bunt ist, sondern auch der Inhalt vielfältiger wird, hoffen wir Ihnen an diesem Gedenktag Appetit auf unseren Vielfaltfinder gemacht zu haben. Bis dahin beim Talkshowgucken auf die Zähne beißen und am besten, der Gesundheit zuliebe, gleich ausschalten. Damit das Programm, den Blick auf die Realitäten nicht trübt. Aktuell Meinung
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